Mazda 3 G 2.0 mit Mildhybrid-Antrieb im Test

Mazda 3 G 2.0 im Test
:
Kompaktklasse auf japanisch

© Achim Hartmann

Seit 1977 bringt es der Mazda 3 zusammen mit dem Vorgänger 323 auf zehn Modellgenerationen. Der neue kommt mit frischem Design und Mildhybrid-Antrieb. Was kann er?

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Hätten Sie’s gewusst? Der kompakte Mazda ist einer der ältesten Golf-Rivalen: Bereits drei Jahre nach dem VW erschien 1977 der Mazda 323; er war zudem der erste Japaner, von dem eine Charge offiziell in die damalige DDR exportiert wurde (1981). 42 Jahre und einen Namenswechsel später kommt die zehnte Generation auf den Markt, mit frischem Design und Mildhybrid-Benziner. Bei Mazda haben sie ja durchaus Routine im Andersmachen, der Hersteller aus Hiroshima folgt nicht jedem Trend. Das beginnt schon beim Design: Der neue Dreier kommt ohne viel modischen Zierrat und aufgebügelte Lichtkanten aus. Schlichte Linien, glatte Formen und erfrischend andere Proportionen charakterisieren die vierte Generation des Mazda 3. Der neue 3 ist ein eleganter Kompaktwagen mit coupéhafter, sportlicher Anmutung, das schaut schon mal gut aus. Unser Testwagen kommt mit dem Skyactiv-Benziner (122 PS) und Schaltgetriebe, ist so bereits für 22.990 Euro zu haben. In der üppigen Selection-Ausstattung steht er ab 24.290 Euro in der Liste.

Umfangreiche Serienausstattung

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Das zentrale Display informiert die Insassen mit Anzeigen über die Arbeitsweise des Mildhybrid-Systems.

Die Zahl der kostenpflichtigen Extras fällt dabei erfreulich knapp aus, alles Wichtige bis hin zu Navi und Adaptivtempomat ist bereits an Bord. Dazu bietet das i-Activsense-Paket für 1.200 Euro mit 360-Grad-Kamera, erweitertem Stau- sowie Ausparkassistent einige zusätzliche Helfer, und für 1.500 Euro gibt es im Designpaket LED-Matrixlicht. Vorn können die Insassen zudem nicht über mangelnden Platz klagen, hinten ist es dagegen recht eng und dunkel. Dazu erscheint der Laderaum nicht sonderlich groß, ein Raumwunder ist der Mazda also nicht. Außer dem Benziner ist zurzeit nur der Diesel mit 116 PS als Antriebsalternative lieferbar. Den innovativen Benziner mit Kompressionszündung soll es ab Herbst geben.

Mazda 3 - Fahrbericht 1:32 Min.

Straffes Fahrwerk

Unser Zweiliter-Sauger hat es nicht leicht, auch weil man die satten Drehmomentlandschaften moderner Turbomotoren gewöhnt ist. Da erscheinen die sanft ansteigende Leistungs- und Drehmomentlinien eines Skyactiv-Saugers unspektakulär. So fällt kaum auf, was für ein harmonischer und sparsamer Motor der Skyactiv ist (im Test: 7,1 l/100 km). Vom Mildhybrid merkt man freilich wenig, sieht man einmal vom geschmeidigen Start-Stopp-Verhalten ab.

Leider passt die straffe Fahrwerksabstimmung nicht so ganz zum entspannten Charakter des Antriebs. Die Feder- elemente katapultieren das Heck auf gröberen Unebenheiten mitunter unvermittelt nach oben. Dazu versetzen sie den Wagen auf Autobahn- fugen in permanenten Unruhezustand. Die Vorzüge der Auslegung zeigen sich bei flotterer Fahrt auf Landstraßen. Da biegt der Mazda willig ums Eck, lenkt zielgenau ein, verhält sich neutral und traktionssicher. Ebenfalls neu im Mazda ist die Bedienung, die sich mit einem Dreh-Drück-Steller an deutschen Premium-Vorbildern orientiert. Der Umgang damit gelingt gut, weniger gelungen sind der kleine Navi-Monitor sowie die vielen Funktionsknöpfe am Lenkrad. Vielleicht wird das ja bei Generation elf besser.

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Seit 1977 bringt es der Mazda 3 zusammen mit dem Vorgänger 323 auf zehn Modellgenerationen. Der neue kommt mit frischem Design und Mildhybrid-Antrieb.
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Bewusst anders: Der neue 3 kommt ohne viel modischen Zierrat und aufgebügelte Lichtkanten aus.
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Schlichte Linien, glatte Formen und erfrischend andere Proportionen charakterisieren die vierte Generation des Mazda 3.
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Vorn können die Insassen nicht über mangelnden Platz klagen. Hier gefallen die gute Sitzposition und ordentliche Qualität.
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Außen wie innen: Aufgeräumtes Cockpit mit klaren aber bewussten Linien und Flächen.
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Hinterm Lenkrad warten klassische Rundinstrumente. Der Tacho ist mittig angebracht.
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Das zentrale Display informiert die Insassen mit Anzeigen über die Arbeitsweise des Mildhybrid-Systems.
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Die Knöpfe am Lenkrad steuern diverse Radio- und Tempomatfunktionen, sind allerdings ziemlich klein geraten.
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Die Bedienung der analogen Klimaanlage klappt tadellos.
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Hinter dem Schalthebel sitzt das neue Bediensystem mit einem Dreh-Drück-Steller wie bei den deutschen Premium-Vorbildern. Die Doppelbelegung einiger Funktionen verwirrt allerdings.
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Auf der Rückbank geht es in generell recht eng zu. Dem Design geschuldet bekommen die hinteren Passagiere auch nicht wirklich viel Licht ab.
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Ein Raumwunder ist auch der Kofferraum nicht. Noch dazu erschwert die schmale Ladeöffnung den Zugang.

Fazit

Agilität und Antrieb des Mazda 3 G 2.0 gefallen, bei Komfort und Raumangebot ist aber noch Luft nach oben.

Tabelle (techn. Daten)

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