Kia Rio 1.4 Spirit im Fahrbericht: Größe allein reicht nicht

Kia Rio 1.4 Spirit im Fahrbericht
:
Größe allein reicht nicht

Kia Rio 1.4 Spirit, Frontansicht © Hans-Dieter Seufert 16 Bilder

Mit exzellentem Raumangebot und seiner bekannt langen Garantiezeit trumpft der Kia Rio 1.4 so richtig auf. Motor und Fahrwerk erreichen dagegen kein Top-Niveau.

Kompletten Artikel anzeigen

Womöglich tut man dem Kia Rio ja Unrecht, wenn man sagt, das Beste an ihm sei die siebenjährige Garantie. In jedem Fall ist sie ein Verkaufsargument. Sicher werden nicht wenige der rund 10.000 deutschen Rio-Käufer 2012 auch deswegen ihn und keinen seiner zahlreichen Konkurrenten gewählt haben.

Kia Rio auf dem Genfer Autosalon 1:34 Min.

Ausreichend Platz im Kia Rio

Da wir nun schon bei den schönen Seiten des Kia Rio sind, zählen wir einfach weiter auf und kommen zum Raumangebot. Freilich ist der kleine Koreaner kein Raumwunder, doch die vorderen Insassen sind sehr luftig untergebracht. Der Unterschied zum eine Klasse größeren Cee’d fällt kaum auf. Das liegt zum einen an der vergleichsweise üppigen Kopffreiheit, aber auch an der schlanken Mittelkonsole. Fast genau so großzügig ist der Platz im Fond des Kia Rio bemessen. Er taugt – anders als bei vielen anderen in dieser Klasse, hallo Corsa – durchaus auch für Erwachsene. Die vier Reisenden müssen sich zudem beim Gepäck kaum einschränken, auch in dieser Disziplin zeigt der Kia Rio Größe. Mit 288 bis maximal 923 Liter Ladevolumen liegt er ziemlich exakt auf Polo-Niveau.

An Wolfsburger Standards orientiert sich ebenso das Bedienkonzept. Wie bei anderen neuen Produkten des Hyundai-Kia-Konglomerats auch, ist das Interieur des Kia Rio betont nüchtern und praxisgerecht gestaltet. Nur die überfrachteten Lenkstockhebel und das mit Knöpfen übersäte Lenkrad zeigen, dass das früher mal anders war. Vor allem die Bedienung des Infotainments ist einfach und selbsterklärend.

Kia Rio mit lustlosem Motor und poltrigem Fahrwerk

Kommen wir nun zu den weniger gefälligen Eigenschaften des Kia Rio, denn auch hier gibt es einiges aufzuführen, den Motor beispielsweise. Der soll angeblich 109 PS haben, die jedoch von der ausgesprochen zähen und lustlosen Sorte sind, ohne deswegen beim Treibstoffkonsum sonderlich zurückhaltend zu sein. Ein Testverbrauch von 7,9 Liter Super je 100 Kilometer ist angesichts des Gebotenen doch etwas viel.

Das Fahrwerk kann ebenfalls nicht überzeugen. Es ist straff abgestimmt, gibt sich vor allem bei kurzen Unebenheiten polterig und laut. So könnte der Kia Rio zwar hurtig ums Eck biegen, doch die rückmeldungsarme, unpräzise Lenkung verhagelt Linie und Fahrspaß. Das alles fällt umso mehr auf, weil der Testwagen in der teuren Spirit-Version (plus 1.430 Euro) auf eigentlich überdimensionierten 17-Zoll-Reifen lief. Die sorgten zusammen mit der diffusen Lenkung für einen eher zappeligen Geradeauslauf auf der Autobahn.

Apropos teuer, das ist der Kia Rio immerhin nicht: Als zweitüriger Spirit ist er für 15.690 Euro zu haben, das empfehlenswerte Navi-Paket kostet zusätzliche 990 Euro, 700 Euro mehr sind fällig, wenn der Wagen als Viertürer kommen soll.

Fazit

Trotz des guten Raumangebots und der einfachen Bedienung ist der Kia Rio kein Fall für Auto-Gourmets.

Tabelle (techn. Daten)

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Tivoli Nomad SUV mit Komfort zum Sparpreis 2 BMW 550e im Test Noch immer ein perfekter Sleeper? 3 Fahrt im Dacia Bigster mit Basismotor Nur 23.990 Euro – wo ist der Haken? 4 Audi A6 Avant endlich gefahren Warum der Basis-Benziner der heimliche Star ist 5 Cupra Leon VZ TCR im Tracktest Vollgas im 1.105 kg leichten Tourenwagen