Jaguar XFR-S Sportbrake im Fahrbericht: Donnernder Super-Kombi

Jaguar XFR-S Sportbrake im Fahrbericht
:
Donnernder Super-Kombi

Jaguar XFR-S Sportbrake © Jaguar 37 Bilder

Die schärfste Ausprägung des Jaguar XF rollt ab Juli auch als Kombi-Version zu den Händlern. Wir haben den Jaguar XFR-S Sportbrake schon mal ein paar Runden über und um den Nürburgring gescheucht.

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Die vermeintlich wichtigste Zahl dieses Fahrberichts lautet: 1.675 Liter. Nicht Hubraum, schließlich sind wir hier nicht bei „Hochsee-Schiffe und sport“, sondern Laderaum. Soviel steht im neuen Jaguar XF R-S Sportbrake zur Verfügung. Das markiert in diesem Segment zwar nicht das Maximum, schließlich fährt hier ja auch das Mercedes E-Klasse T-Modell herum, doch das Kombi-Heck beschert dem Jaguar ein entscheidendes Variabilitäts-Plus.

Jaguar XFR-S Sportbrake in Genf 2014 1:06 Min.

Jaguar XFR-S Sportbrake mit 550 PS

Sobald allerdings der Startknopf das Fünfliter-Triebwerk zum Leben erweckt, verabschieden sich die praktischen Vorteile der Karosserieform schnell aus dem Bewusstsein. Die 550 PS starke Top-Variante des XF zelebriert die schiere Leistung, entlässt die Gewalt des Kompressor-Aggregats nicht nur lautstark drohend in die Umwelt, sondern schüttet damit allein die Hinterräder zu. Gut, dass es in der Eifel gerade mal wieder regnet.

So rollt der 4,97 Meter lange Jaguar XFR-S Sportbrake zunächst verhalten über Land, bemüht sich im Standard-Modus der adaptiven Dämpfer trotz der 20-Zoll-Räder noch um ein wenig Federungskomfort. Bereits jetzt massiert der V8 unter der Haube des Jaguar XFR-S Sportbrake permanent mit tiefem Grollen das Trommelfell, wartet darauf von der Kette gelassen zu werden. Das maximale Drehmoment von 680 Newtonmeter liegt bei 2.500 Umdrehungen an, weshalb das Automatik-Getriebe überhaupt nichts gegen das Bummeltempo einzuwenden hat und sich schnell in die achte Stufe flüchtet.

Straff federt der Jaguar XFR-S Sportbrake dabei über Unebenheiten hinweg, wirkt in sich stimmig, nicht übertrieben hart – also absolut okay für einen sportlichen Baureihen-König. Einzig die Lenkung arbeitet etwas zu leichtgängig, ein wenig rückmeldungsarm obendrein. Allmählich trocknen die Straßen ab, Zeit also für eine Runde Nordschleife.

In 4,8 Sekunden von null auf 100 km/h

Beim Herausbeschleunigen wütet das Triebwerk des Jaguar XFR-S Sportbrake donnernd, so, wie es eben nur Achtzylinder-Motoren drauf haben. In 4,8 Sekunden soll der Kombi von null auf 100 km/h sprinten, zwei Zehntel langsamer als die Limousine – was soll’s. Auf der Döttinger Höhe fehlt es dem Briten jedenfalls nicht an Kraft, ebensowenig in den langen Bergaufpassagen vom Kesselchen über die Steilstrecke bis hin zur Hohen Acht. Doch dann wäre ja da auch noch die eine oder andere enge Ecke sowie trickreiche Wechselkombinationen.

Wie der zwei Tonnen schwere Jaguar XFR-S Sportbrake da durch kommt? Eigentlich ganz tapfer, mit überraschend wenig Rollen und Nicken. Dennoch bewegt sich der Aufbau spürbar, präzise Lenkkorrekturen bereiten ob der Leichtgängigkeit etwas Mühe. Ebenso wichtig: ein gefühlvoller Gasfuß. Sollte es daran mangeln, hilft die Regelelektronik mit gezielten Eingriffen, gibt zuweilen aber erst sehr spät die Leistung wieder frei.

Dennoch: Sobald der Fahrer einen Rhythmus im Jaguar XFR-S Sportbrake findet, lässt sich der Kombi mit beachtlichem Tempo über die anspruchsvolle Strecke prügeln. Das Laderaumvolumen spielt dabei längst keine Rolle mehr. Eher schon der Preis. Mit 110.450 Euro kostet der Sportbrake 2.650 Euro mehr als die Limousine.

Tabelle (techn. Daten)

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