Nicht einmal der Golf dominiert die Absatzzahlen von Volkswagen in einer solchen Größenordnung: Knapp 60 Prozent aller 2013 neu in Deutschland zugelassenen Fiat-Modelle entfielen auf die 500er-Baureihe. Selbst der Panda als zweiter Leistungsträger kommt nur noch auf knapp 20 Prozent, genauso wie der gesamte Rest der Palette, darunter auch der einstige Bestseller Punto.
Dagegen hat sich der Fiat 500 längst zu einer eigenen Marke innerhalb von Fiat entwickelt, die mittlerweile nicht mehr nur aus dem knuffig-kultigen Zweitürer besteht. Dieser erzielt zwar nach wie vor den Löwenanteil der Zulassungen der Baureihe (2013: 75 Prozent), doch der 2012 eingeführte Viertürer 500L holt auf. 2013 kamen noch Trekking und Living hinzu.
Fiat 500L bekommt 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS
Zudem zeigt sich, dass Kunden beim Fiat 500L höhere Ausstattungslinien bevorzugen – fast 40 Prozent wählen die Topversion Lounge. Was noch fehlte, waren stärkere Motoren. Bislang war bei 105 PS Schluss, aber das ändert sich jetzt. Ab sofort stehen zwei Triebwerke mit 120 PS zur Wahl, die den mindestens 1,4 Tonnen schweren 500L adäquater motorisieren sollen.
In beiden Fällen reicht ein Griff ins Regal. Der 1,6-Liter-Diesel, bislang nur mit 105 PS zu haben, ist mit 15 Mehr-PS ein alter Bekannter aus dem Bravo und gefällt im 500L mit angenehmer Laufruhe und kontinuierlicher Kraftentfaltung. 320 Nm stehen ab 1.750/min bereit, sodass der Fahrer früh in den sechsten Gang wechseln kann. Mit 4,6 l/100 km verbraucht der 20.950 Euro teure 120-PS-Diesel im Normzyklus nur 0,1 Liter mehr als die schwächere, 700 Euro günstigere Version.
Bei den Benzinmotoren beträgt der Aufschlag hingegen 800 Euro für 15 zusätzliche PS. Allerdings kommt hier keine noch stärkere Ausführung des Zweizylinder-Turbos (105 PS) zum Einsatz, sondern der altbewährte, aber modifizierte und nach Euro 6 abgaszertifizierte Fire-Vierzylinder als 1.4 T-Jet mit 120 PS (ab 19.750 Euro). Er erhielt den Vorzug vor dem moderneren Multiair-Vierzylinder mit variabler Steuerung der Einlassventile ohne Nockenwelle, wie er etwa im Alfa Romeo Mito eingesetzt wird. Der Grund: Der 1.4 T-Jet hat sich bereits für den Einsatz von alternativen Kraftstoffen bewährt und folgt etwas später zusätzlich in einer Autogas- (LPG-) Variante.
Als Benziner verhilft der Turbo dem 500L zu munteren Fahrleistungen (0–100 km/h in 10,2 Sekunden) bei ordentlicher Laufkultur. Hohe Drehzahlen sind für den Vierventiler kein Problem, in der Praxis aber nur selten nötig.
Benziner mit relativ hohem Verbrauch
Lediglich beim Verbrauch erzielt der T-Jet mit 6,9 l/100 km im Normzyklus alles andere als Bestwerte. Dennoch rechnet Fiat damit, dass dieser Motor künftig mit rund 30 Prozent Anteil an allen 500L-Varianten der beliebteste sein wird, während die Prognosen für den 1.6-Multijet-Diesel mit 120 PS bei 15 Prozent liegen.
Ebenfalls mehr Leistung bekommt der klassische 500, der ab Mai im Rahmen einer sehr dezenten Modellpflege ein neues Zentralinstrument mit digitalem Display statt analogen Zeigern erhält. Schon jetzt gibt es den Twinair-Turbo auch mit 105 statt 85 PS als Ersatz für den bereits im Sommer aus dem Programm genommenen 1,4-Liter-Vierzylinder mit 100 PS. Der Preis (ab 15.950 Euro) liegt wie bisher 700 Euro über der 85-PS-Version, doch der Neue ist deutlich sparsamer als sein Vorgänger (Normverbrauch: 4,2 statt 6,1 l/100 km) und untermalt sein spritziges Temperament (0–100 km/h in 10,5 Sekunden) unter Last mit fröhlichem Zweizylindertrommeln.
Die wichtigste Neuheit der Marke in diesem Jahr steht jedoch noch aus: Anfang Juli präsentiert Fiat den 500X, der die Baureihe um einen kleinen SUV erweitert – und die Dominanz der 500-Familie innerhalb der Modellpalette noch weiter steigern dürfte.
Fiat 500L 1.6 Multijet 16V Pop Star | |
Grundpreis | 21.050 € |
Außenmaße | 4147 x 1784 x 1658 mm |
Kofferraumvolumen | 412 bis 1480 l |
Hubraum / Motor | 1598 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 88 kW / 120 PS bei 3750 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 189 km/h |
Verbrauch | 4,8 l/100 km |