Mit der Modellpflege im Spätherbst 2009 hat Volkswagen den VW T5 wieder auf den technischen Stand der Dinge gebracht. Kernstück der Renovierung war neben der optischen Überarbeitung der Karosserie vor allem der Antriebsbereich. Die Pumpe-Düse-Diesel wurden auch beim T5 ausgemustert und durch aktuelle Euro-5-Aggregate mit Commonrail-Technik ersetzt.
Das VW T5-Angebot ist komplett
Vier Monate nach der Markteinführung der neuen Modellreihe ist das Angebot jetzt komplett, die 4Motion-Allradmodelle wurden vorgestellt. Dabei gilt die Devise Allrad für alle. Vom Transporter über die Caravelle bis zum Multivan lassen sich alle T5 mit Vierradantrieb ordern, allerdings nur mit Dieselmotor. Dabei kommen die neuen Diesel-Allzweckwaffen zum Einsatz, die vom VW Golf bis zum VW Amarok inzwischen nahezu die gesamte Volkswagen-Palette befeuern. Der Zweiliter-TDI mit Einzelturbo leistet 140 PS, das gleich große Aggregat mit Biturbo bringt es im T5 auf 180 PS. 340 beziehungsweise 400 Newtonmeter beträgt das Drehmoment der beiden Vierzylinder. Im Vergleich zu den Vorgängermotoren ist der Verbrauch kräftig zurückgegangen, wobei der 180-PS-Motor mit seinem Normverbrauch von 7,8 Liter nochmals einen halben Liter sparsamer als der schwächere Kollege ist. Genügsam geben sich die beiden Diesel auch bei der Wartung. Ölwechsel alle 40.000 km (30.000 beim 180-PS-Biturbo), Zahnriemenwechsel erst nach 210.000 km.
Überarbeiteter Allradantrieb im VW T5 4Motion
Zwei weitere Neuerungen stehen auf der Ausstattungsliste: Der 4Motion-Allrad wurde überarbeitet. Zwar wird er nach wie vor über eine Haldexkupplung an der Hinterachse realisiert, die ist aber jetzt elektronisch statt mechanisch geregelt, der nötige Betriebsdruck wird über eine elektrische Pumpe erzeugt. Damit spricht der Allradantrieb schneller an, ohne dass an der Vorderachse Schlupf entsteht. Neuerung Nummer zwei ist das Siebengang-DSG-Getriebe als Ersatz für die bisherige Automatik. Das Direktschaltgetriebe ist ausschließlich für den 180-PS-Motor zu haben.
Zeitgleich mit der Einführung des Allradantriebs gibt es ab sofort auch die neue Version des T5 für Globetrotter: Der Multivan Panamericana mit Riffelblech am Laderaumboden, sechs zweifarbigen Ledersitzen und serienmäßiger Hinterachssperre. Ein aufpreispflichtiges Offroad-Paket mit verstärkten Federn legt den Panamericana um 30 Millimeter höher, zusätzliche Bodenfreiheit kommt dann von den größeren AT-Rädern in der Dimension 235/75-17 (Serie sind 215/60), außerdem ist ein stabiler Leichtmetall-Unterfahrschutz im Paket dabei. Die Höherlegung ist optisch deutlicher wahrzunehmen, als die Papierwerte vermuten lassen. Neben seinen Serienkollegen steht der Panamericana mit Offroad-Paket erheblich stämmiger und höher auf dem Parkplatz.
Neue Dieselmotoren für die 4Motion-Modelle
Unser Testwagen war mit dem 140-PS-Diesel motorisiert. Ein gänzlich unauffälliger Antrieb. Aus dem Maschinenabteil dringt nur dezentes grummeln, der Vortrieb ist manierlich. Eine kleine Anfahrschwäche muss beim Ampelstart mit etwas mehr Drehzahl als üblich kompensiert werden. Ansonsten geht der Vierzylinder brav seiner Arbeit nach und lässt sich auch mit niedrigen Drehzahlen bewegen, ohne unwillig zu schütteln. Das Temperament ist überschaubar – 15,3 Sekunden werden für die Bescheunigung von 0-100 km/h angegeben – aber völlig ausreichend. Für Überholvorgänge auf der Landstraße muss das knackig schaltbare Sechsganggetriebe bemüht werden, die Gänge fünf und sechs haben mit 0,82:1 und 0,68:1 eine recht lang übersetzte Spritspar-Charakteristik. Die Höchstgeschwindigkeit 170 km/h) erreicht der Panamericana nur im fünften Gang, in Stufe sechs ist bereits zehn km/h früher Schicht. Solche Marschgeschwindigkeiten lassen den T5 völlig unbeeindruckt, auch das Fahrgeräusch bleibt niedrig. Aus dem versprochenen Durchschnittsverbrauch (8,3 Liter) wird bei solchen Eiltransporten natürlich nichts. Diese Marke lässt sich indes im Alltagsbetrieb zumindest laut Bordcomputer erreichen, bei verhaltener Fahrweise sogar unterbieten. Kein schlechtes Ergebnis für den immerhin 1,99 Meter hohen und 2,26 Tonnen schweren Kasten.
Der VW T5 Panamericana kostet 51.500 Euro
Ein Sonderangebot war der Panamericana schon zuvor nicht, daran ändert sich auch bei der Neuauflage nichts. Der Basispreis für den 140-PS-TDI mit Schaltgetriebe liegt bei 51.500 Euro, der stärkere Biturbo beginnt mit einem Einstiegspreis von 55.100 Euro. Für das Siebengang-DSG werden weitere 2.100 Euro fällig, das Offroad-Paket (Höherlegung, größere AT-Bereifung, Unterfahrschutz) schlägt mit üppigen 4.800 Euro zu Buche. Neu ist dagegen, dass auch andere Modelle mit den Gelände-Komponenten aufrüstbar sind. So lassen sich auch günstigere Basismodelle – den Allradantrieb gibt es im Transporter ab 34.067 Euro – mit den Offroad-Komponenten ab Werk umbauen. Das Höherlegungsfahrwerk ist für 2.326 Euro zu haben, die Hinterachs-Differentialsperre kostet als Einzel-Option 857 Euro. Damit kann man sich nun auch einen ganz persönlichen Gelände-T5 zusammenstellen.