Audi SQ7 und SQ8 im Fahrbericht

Audi SQ7, Audi SQ8
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Adieu, V8-Diesel

Audi SQ7, Audi SQ8, Exterieur © Graeme Fordham 15 Bilder

Im Audi S6 und S7 haben die Diesel-V6 in Europa Bestand, für den SQ7 und SQ8 ersetzt den dicken Achtzylinderdiesel nun aber ein V8-TFSI mit 507 PS. Wie die beiden Sport-SUV fahren, klärt unser Fahrbericht.

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Das wars dann wohl für den V8-TDI: Noch gibt es ihn im VW Touareg, Audi A8 60 TDI sowie S Q7 und S Q8 . Da aber der Volkswagen-Konzern das variantenreiche Modellangebot bei allen Marken ausdünnen muss, um Geld einzusparen, läuft vom großen VW bereits eine Final Edition und Audi muss jetzt auch ran. Mit leistungsstarken SUV lässt sich vor allem in den USA Geld verdienen, doch die Amerikaner fremdeln ja mit dem Dieselmotor an sich, es sei denn, er steckt in einem Nutzfahrzeug.

Audi SQ7, Motor© Graeme Fordham

TDI raus, TFSI rein: Mit leistungsstarken SUV lässt sich vor allem in den USA Geld verdienen. Da die Amerikaner doch mit dem Dieselmotor an sich fremdeln, bekommen die großen SQ-Audis künftig einen V8-Benziner unter die Haube.

Für die SQ-Audi heißt das also: TDI raus, TFSI rein – auch mit vier Litern Hubraum und zwei Turboladern, dafür mit 507 statt 435 PS, aber einem geringeren Drehmoment von nur 770 Nm. Nur? Klingt blöd, aber vorher waren es eben 900. Neunhundert.

Jetzt wird es Sie sicher wenig überraschen, dass der Benziner die 2,3 Tonnen trotzdem ziemlich vehement beschleunigt: 4,1 Sekunden auf 100 km/h, bei 250 ist Schluss. Aus dem unteren Drehzahlbereich dauert es jedoch einen kleinen Moment, bis die Masse richtig in Schwung kommt – aber dann geht‘s gut ab. Die musikalische Untermalung dominiert dabei die Abgasanlage, im Dynamikmodus klingt’s dann auch von vorne fülliger. Der Motor wird nicht plötzlich lauter, sondern der Ton aus den Lautsprechern; Unwissenden bekäme man es ohne den Wechsel von Komfort auf Dynamik aber vielleicht als puren Motorklang verkauft.

Überraschender als die guten Fahrleistungen ist, wie bequem der SQ8 trotz seiner 23 Zoll riesigen Räder abrollt. Das macht vor allem die sauber abgestimmte Luftfederung möglich, aber auch die 48-Volt-Stabilisatoren helfen, da sie situationsabhängig buchstäblich entspannen.

Die Dicken können Kurven

© Graeme Fordham

Auf kurvigen Landstraßen bleiben die SQ-Geschwister präzise Schnellfahr-SUV, die für ihre Größe überaus direkt auf Lenkbefehle reagieren – gutes Lenkgefühl inklusive.

Und beim Sportfahren halten sie dann ordentlich gegen, um die Wankbewegungen zu minimieren. Das klappt: Auf kurvigen Landstraßen bleiben die SQ-Geschwister präzise Schnellfahr-SUV, die für ihre Größe überaus direkt auf Lenkbefehle reagieren – gutes Lenkgefühl inklusive. Ob sie querdynamisch jetzt mit etwa dem Lamborghini Urus oder Porsche Cayenne mithalten können, lässt sich schon wegen der pitschnassen Testroute nicht so recht einschätzen. Wohl aber, dass die diesbezüglichen Kundenansprüche wohl mindestens vollständig erfüllt werden.

Gleiches gilt für den hochwertigen Innenraum. Wobei die aufs Touchen ausgelegte Bedienung oft nicht einfach ist. Außerdem gilt übrigens auch bei den über 100.000 Euro teuren SUV: Die Schaltwippen sind aus kosteneffizientem Plastik.

Fazit

Dass es SQ7 und SQ8 mit fettem V8-Diesel gab, war deren Alleinstellungsmerkmal. So schade das Abdanken des außergewöhnlichen Selbstzünders ist: Ein Otto-V8 passt eigentlich noch besser zum Luxusanspruch der teuren SUV. Richtig schnell sind sie damit definitiv, vor allem bleibt erstaunlich, wie treffsicher so viel Masse um Kurven bewegt werden kann.

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