Audi S7 im Fahrbericht

Audi S7 Sportback TDI im Fahrbericht
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Tschüss V8-Ottomotor, hallo Diesel!

Audi S7, Exterieur © Audi

Für Audi S6 und S7 war es das mit fettem V8-Ottomotor. In den USA, Asien und dem Mittleren Osten steckt im Nachfolger ein 2,9-Liter-V6 (450 PS) mit zwei Turboladern, 48-Volt-Riemenstartergenerator und elektrischem Verdichter. Der europäische Markt bekommt einen 349 PS starken Diesel mit gleichem Elektrikpaket.

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Die Basis dafür liefert der 3,0-Liter-V6 mit 286 PS. Einer mit richtig Zug auf der Kette – sobald die Anfahrschwäche überwunden ist. Das verzögerte Ansprechverhalten scheint eine Konsequenz der strengeren Abgasnorm und dem neuen Prüfzyklus zu sein, die besonders V6-Dieselmotoren wegen ihrer längeren Abgasführung zu schaffen machen.

E-Verdichter soll‘s regeln

Die Leistungssteigerung des S7-Motors ermöglichen temperaturfestere Alukolben und eine etwa mit größerer Öl- sowie Wasserpumpe optimierte Motorkühlung. Essenziell: der dicke Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie. Bis 1.650 pro Minute unterstützt ihn ein E-Verdichter, der sieben kW leistet, bis zu 70.000 Touren dreht und in einer Viertelsekunde auf Gaspedalbefehle reagiert.

© Audi

Die Leistungssteigerung des S7-Motors ermöglichen temperaturfestere Alukolben und eine etwa mit größerer Öl- sowie Wasserpumpe optimierte Motorkühlung.

Nach etlichen Beschleunigungsversuchen steht ein Ersteindruck: Zwar gibt es in niedrigen Geschwindigkeiten aus der Schubabschaltung heraus gelegentlich Ansprechverzögerungen, die auch bei konstant leichtem Gaspedaldruck zu schlagartigem Vortrieb führen. Insgesamt lässt sich der S7 jedoch deutlich harmonischer fahren als seine Geschwister mit 286 PS: alltägliche Fahrsituationen wie zügiges Anfahren klappen erheblich geschmeidiger.

Audi S6 Avant TDI Vorfahrt 10:18 Min.

Bei motivierter Landstraßenfahrt lässt die selbst im Sport-Modus auf niedrigen Verbrauch bedachte Schaltstrategie den S7-Motor weniger agil wirken, als er eigentlich ist; selbst bei hohem Bremsdruck lässt die Software das feine ZF8-Automatikgetriebe häufig nicht runterschalten.

Das passt mit der für einen Zweitonner selbst in engen Ecken außerordentlichen Agilität durch die optionale Hinterradlenkung so gar nicht zusammen. Was also tun? Die Lenkradschaltwippen bemühen, damit am Kurvenausgang rund 3.000 Touren anliegen: Dann geht‘s mit kurzer Verzögerung gewaltig vorwärts.

Und der Sound? Nie zu laut, dazu im Sport-Modus mit bassigem V8-Grollen. Die effektive Dämmung wird mit zwei Lautsprechern (Armaturenbrett, Radhaus hinten) für eine angenehme Klangkulisse innen wie außen kombiniert: Synthetisch? Ja – aber für einen TDI schwer in Ordnung.

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Für Audi S6 und S7 war es das mit fettem V8-Ottomotor. Der europäische Markt bekommt einen 349 PS starken Diesel mit gleichem Elektrikpaket.
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Die Basis dafür liefert der 3,0-Liter-V6 mit 286 PS. Einer mit richtig Zug auf der Kette – sobald die Anfahrschwäche überwunden ist.
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Die Leistungssteigerung des S7-Motors ermöglichen temperaturfestere Alukolben und eine etwa mit größerer Öl- sowie Wasserpumpe optimierte Motorkühlung.
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Zwar gibt es in niedrigen Geschwindigkeiten aus der Schubabschaltung heraus gelegentlich Ansprechverzögerungen, die auch bei konstant leichtem Gaspedaldruck zu schlagartigem Vortrieb führen.
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Selbst bei hohem Bremsdruck lässt die Software das feine ZF8-Automatikgetriebe häufig nicht runterschalten.
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Sporliche Details machen den Audi S7 zum echten Hingucker.
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Auch klare prägen den Audi S7. Dadurch gewinnt er an Eleganz.
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Und der Sound? Nie zu laut, dazu im Sport-Modus mit bassigem V8-Grollen. Die effektive Dämmung wird mit zwei Lautsprechern (Armaturenbrett, Radhaus hinten) für eine angenehme Klangkulisse innen wie außen kombiniert: Synthetisch? Ja – aber für einen TDI schwer in Ordnung.
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Der Audi S7 Sportback erfüllt seine Aufgabe als Fünfmeter-Expressmobil auch mit Dieselmotor vorzüglich. Klar, weniger emotional als mit Otto-V8 (RS 6/RS 7 bleiben dabei), dafür ungleich effizienter.

Fazit

Der Audi S7 Sportback erfüllt seine Aufgabe als Fünfmeter-Expressmobil auch mit Dieselmotor vorzüglich. Klar, weniger emotional als mit Otto-V8 (RS 6/RS 7 bleiben dabei), dafür ungleich effizienter. Für die Klasse wichtig: Die Krone für die linke Autobahnspur musst du mit ihm nur selten abgeben. Zudem fährst du ihn selbst bei forscher Gangart präzise und schnell über Land. Wo er in puncto Ansprechverhalten im Vergleich zur Konkurrenz steht, wird erst ein Vergleichstest zeigen – eine deutliche Verbesserung ist aber schon jetzt spürbar.

Tabelle (techn. Daten)

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