DTM-Pilot Filipe Albuquerque sagt in einem Video zum Audi RS6 Avant: „Das Beste ist die Zylinderabschaltung“ – völliger Unfug.
Das Beste ist am Audi RS6 Avant natürlich der Motor selbst, ein Biturbo-V8, leicht langhubig ausgelegt, 10,1:1 verdichtet und mit bis zu 1,2 bar Druck aufgeladen. Er leistet 20 PS weniger als sein Vorgänger – bleiben aber noch 560 PS. Eine Friedenspfeife würde das Vier-Liter-Triebwerk nie anzünden, es brennt immer lichterloh. Noch bevor die Nadel des Drehzahlmessers die 2.000/min-Marke passiert, wirft der Direkteinspritzer sein maximales Drehmoment von 750 Newtonmeter auf den quattro-Antrieb, der 60 Prozent davon an die Hinterachse schickt.
Audi RS6 Avant unter 4 Sekunden auf 100
Stehen die Auspuffklappen auf „dynamic“, schwillt die Drehzahl donnernd auf 6.000/min an, viel mehr mag der Achtzylinder nicht – macht nichts. Denn auch so erscheint die Werksangabe für den Sprint von null auf 100 km/h (3,9 Sekunden) glaubhaft.
Ob jedoch im Vergleich zum Vorgänger wirklich 100 Kilogramm Gewicht eingespart wurden, darf bezweifelt werden. In Kurven fühlt sich der Power-Kombi nämlich nach dem an, was er ist – groß (4,98 Meter) und schwer (rund zwei Tonnen). Die nun etwas weniger frontlastige Gewichtsverteilung und das geschickte Kraftmanagement des Allradantriebs bescheren dem Audi RS6 Avant dennoch eine für diese Klasse fetzige Agilität. Wen interessiert da noch die Zylinderabschaltung?
Den 580 PS starken Vorgänger haben wir bereits mit der Konkurrenz verglichen im Vergleichstest Audi RS6 Avant gegen Mercedes E63 AMG T.
Tabelle (techn. Daten)
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