Audi Q7 im Fahrbericht: Zum Test-Finale nach Namibia

Audi Q7 im Fahrbericht
:
Zum Test-Finale nach Namibia

04/2015 Audi Q7 Namibia Fahrbericht © Audi 19 Bilder

Derzeit laufen die letzten Abstimmungsfahrten mit dem neuen Audi Q7 in Namibia – und auto motor und sport kann mit dabei sein. Hier unsere ersten Fahreindrücke von der Neuauflage, die ab Juni bei den Händlern stehen wird.

Kompletten Artikel anzeigen

Eigentlich gibt es kaum einen besseren Ort, um den Komfort des neuen Audi Q7 zu beurteilen, als die Schotterpisten Namibias. Im Komfort-Modus schluckt die neue Ein-Kammer-Luftfederung sehr viel weg, nur wenige harte Schläge werden ungefiltert an die Passagiere weitergegeben. Schon nach wenigen Kilometern steht fest: In Sachen Federungskomfort fährt der Q7 in einer ganz anderen Liga als sein Vorgänger. Den Rest filtern dann noch die bequemen Sitze ab, deren Verstellung nun komplett über den Knopf unten am Sitz erfolgt – auch ohne den zentralen Dreh-Drücksteller. Das ist besser gelöst als bei älteren Audi-Modellen.

Audi Q7-Bedienung im gewohnten Layout

Insgesamt bleibt es aber beim gewohnten Layout mit Dreh-Drücksteller und hoch sowie gut sichtbar im Cockpit integriertem Bildschirm. Das Touchpad, auf dem man etwa die Buchstaben der Straßennamen für die Navigation virtuell aufschreiben kann, ist nun vor dem Dreh-Drücksteller platziert. Es ist größer und übernimmt mehr Funktionen. An die wenigen Veränderungen bei der Bedienung gewöhnt man sich schnell. Der Dreh-Drücksteller ist allerdings so platziert, dass man seine Hand am Gelenk am gepolsterten Automatikwählhebel ablegen kann. Der Abstand dürfte nicht in allen Fällen ideal sein, da Hände unterschiedlich groß sind.

Über die Audi-Phonebox in der Mittelkonsole verbindet der Q7 Handys kabellos mit der Außenantenne, wovon die Empfangsqualität deutlich profitiert. Smartphones, die induktives Laden unterstützen, werden aufgeladen, während sie in der Ablageschale unter der Mittelarmlehne liegen. Klappt tatsächlich.

Abspeckkur macht Audi Q7 agiler

Erneut beeindruckt Audi mit einem feinen und sauber verarbeiteten Innenraum. Im Fond finden auch große Passagiere einen absolut langstreckentauglichen Sitzplatz vor. Die kleinen Kunststoffwählhebel etwa zur Bedienung der Abstandsregeltempomaten sind weit weniger wertvoll und handschmeichlerisch gestaltet wie die edlen Regler der Klimaautomatik. Aber zugegeben: Hier suchen wir schon das Haar in der Suppe.

Obwohl auf grobstolligen Reifen unterwegs, überzeugt die Lenkung durch einen gelungenen Kompromiss aus Komfort und direkter Rückmeldung. Die Auswirkungen der optional erhältlichen Allradlenkung können allerdings auf Schotterpisten nicht seriös beurteilt werden. Was aber auffällt: Der Q7 wirkt handlicher und agiler. Die Diät hat dem großen Audi SUV offenbar gut getan. Er speckte um bis zu 325 Kilogramm ab, was in Kombination mit einem um 50 mm tieferen Schwerpunkt der Fahrfreude auf Landstraßen genauso zu Gute kommen dürfte wie bei der Suche nach Großstadt-Parklücken. Endgültig lässt sich die Agilität des Q7 aber erst mit normaler Straßenbereifung auf Asphalt beurteilen.

Zum Marktstart wird es zwei Sechszylinder für den neuen Audi Q7 geben. Der 3.0 TDI leistet 272 PS und bringt es auf 600 Newtonmeter Drehmoment. 440 Newtonmeter sind es beim 3.0 TFSI-Benziner, der allerdings 333 PS leistet. In Deutschland  folgt im dritten Quartal ein leistungsgedrosseltes Effizienzmodell mit 218 PS. Das sportliche Top-Modell SQ7 debütiert auf der IAA im September.

Neuauflage hat ihren Preis

Zur Testfahrt stand der 333-PS-starke TFSI zur Verfügung, dessen Kraft vom harmonischen Wandler-Automaten mit seinen acht Stufen passend verwaltet wird. Laut Werksangabe beschleunigt er in 6,1 Sekunden von null auf Tempo 100.

Fazit: Beim Audi Q7 hat sich viel spürbar verbessert. Herausragend ist die Gewichtsreduzierung, die laut Hersteller zu einem um bis zu 28 Prozent (TFSI) niedrigeren Spritverbrauch führt, und die neue Fahrwerkskonstruktion mit Fünflenker-Achsen, niedrigerem Schwerpunkt und Ein-Kammer-Luftfederung, die den Q7 ebenso agiler wie komfortabler macht. Das Ganze hat aber seinen Preis: Mindestens 60.900 Euro werden fällig. Wer das Geld hat, kann ihn ab sofort bestellen.

Tabelle (techn. Daten)

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Tivoli Nomad SUV mit Komfort zum Sparpreis 2 BMW 550e im Test Noch immer ein perfekter Sleeper? 3 Fahrt im Dacia Bigster mit Basismotor Nur 23.990 Euro – wo ist der Haken? 4 Audi A6 Avant endlich gefahren Warum der Basis-Benziner der heimliche Star ist 5 Cupra Leon VZ TCR im Tracktest Vollgas im 1.105 kg leichten Tourenwagen