Audi Q2 Facelift (2020) im Fahrbericht

Audi Q2 Facelift im Fahrbericht
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Wenig Neues. Gut so.

© Audi 15 Bilder

Pfeilgrau heißt die neue Sonderlackierung des renovierten Q2, und das ist schon fast die auffälligste Änderung am kleinsten Audi-SUV. Gut so, denn beim Facelift hat er sich seinen entspannten, pragmatischen Charakter bewahrt.

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Wer "Vorsprung durch Technik" zum eigenen Leitmotiv erklärt, kann sich nie auf dem Erreichten ausruhen. Da wirkt es fast provokant, wie wenig sich beim Q2 zum Facelift nach mehr als 360.000 gebauten Exemplaren getan hat: modifizierte Front- und Heckpartie, LED-Scheinwerfer in Serie, mehr Konnektivität und Assistenz – das war’s im Prinzip. Na schön, fünf neue Lackfarben – darunter ein leuch-tendes Apfelgrün – gibt es ebenfalls, zudem geänderte Ausstattungspakete sowie Luftausströmer und Schalthebel.

Zu wenig? Keineswegs, denn schon bei seinem Start vor vier Jahren war der kleinste Audi-SUV ein sehr harmonisches Auto ohne echte Schwächen; und anders als etwa im neuen A3 ist hier der hohe Audi-Standard bei Qualität und Solidität noch klar erkennbar. Ebenso erhalten bleiben die schönen Analogin-strumente der Basisversion (Virtual Cockpit optional) und die Bedienung der MMI-Navigation plus (Extra) – jetzt mit weiteren Online-Diensten – über den Dreh-Drück-Steller, die leichter und sicherer gelingt als mit jedem Touchscreen. Nettes Detail am Rande: Die Karte auf dem fein auflösenden 8,3-Zoll-Zentraldisplay wird mit farbigen Landschaftsbildern garniert, die sogar einzelne Gehöfte und Flussschiffe mit Bugwelle zeigen.

Vorfahrt: Audi Q2-Facelift im Video 10:12 Min.

Die einfachen Freuden des Autofahrens

Ansonsten überzeugen im renovierten Q2 besonders die einfachen Freuden des Fahrens: gute Handlichkeit, praxisgerechte Ausstattung, unkomplizierte Funktion. Wie bequem man einsteigt und sitzt, wie sicher man den leicht erhöhten Kompakten im Griff hat, wie ruhig und verlässlich er den Kommandos über die serienmäßige Progressivlenkung folgt – all das sorgt dafür, dass man sich hier auf Anhieb wohlfühlt und zurechtfindet.

Apropos Ruhe: Neben der sensiblen Federung passt auch der muntere, gut gedämmte Dreizylinder-Basisbenziner mit 110 PS, 200 Nm und Sechsgangschaltung (ab 25.000 Euro) ins Konzept. Wie die sonstigen Vierzylinder – je zwei Benziner (150/190 PS) und Diesel (116/150 PS) – erfüllt der kleine Triple nun die Abgasnorm Euro 6d AP, lässt sich aber weder mit Automatik (DSG) noch mit Allradantrieb kombinieren.

© Audi

Flott kurven mag der Q2 genauso wie entspanntes Gleiten.

Der von uns gefahrene 35 TDI Quattro mit zwei SCR-Katalysatoren hat beides, doch sein kräftiger Punch von 360 Nm Drehmoment geht mit ähnlich kräftigen Verbrennungsgeräuschen einher. Außerdem muss der niedrige NEFZ-Verbrauch (4,6 l/100 km) zunächst mit mindestens 34.313 Euro erkauft werden, wobei zur eher schlichten Grundausstattung (ohne Aluräder und Klimaautomatik) noch einige Tausender für Extras hinzukommen dürften – oder man wählt gleich die hier gezeigte, mehr auf Sport getrimmte Startversion edition one (7.311 Euro).

Keine unpassende Wahl, denn der Q2 kann auch Dynamik, nimmt kurvige Landstraßen mit Elan und wenig Seitenneigung. Ein neuer SQ2 ist deshalb eher zu erwarten als Versionen mit elektrifiziertem Antrieb, die wohl erst beim Nachfolger kommen. Und der wird sich gewiss nicht auf den Lorbeeren des Vorgängers ausruhen.

Fazit

Ein gutes Auto muss sich nicht ständig neu erfinden. Der Q2 schleppt auch nach dem Facelift keinen unnötigen Ballast und Schnickschnack mit sich rum, bleibt hochwertig und einfach bedienbar.

Tabelle (techn. Daten)

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