"Ui, der sieht ja fast harmonisch aus", dachte Tom Gotta als er ein Foto des VW Terra sah. Nur 20 Stück sollen überhaupt gebaut worden sein, kein Wunder also, dass der Anblick die meisten VW-Fans erst einmal stutzen lässt. Wo kommt denn der her? Ist das ein VW? Und: süüüüüüß.
VW Terra aus den 60er Jahren
Tom recherchierte und fand heraus, dass der VW Terra das Produkt kleiner Firmen ist, die auf Basis des VW Käfer in den 50er und 60er Jahren Kleinserien bauten. Grund hierfür war der Bedarf an robusten, billigen Farmerautos in Neuseeland. Durchschnittlich wurden etwa 450 verschiedene Modelle in unterschiedlichen Ausführungen gebaut.
Aber wie kommt ein Kleinserien-VW wie der VW Terra über den großen Teich bis nach Frankfurt? Das kann doch kein Zufall sein! Natürlich nicht. Tom Gotta und Stefan Bettzüge aka Wheelerdealer sind seit Jahren in der VW Szene bekannt. Sie stellten den schnellsten VW T1 Barndoor auf die Räder - ein Auto, das sonst eher im Museum denn auf der Rennstrecke zu sehen ist und sind immer auf der Suche nach "neuen, alten" Autos. Und weil es in heimischen Gefilden mindestens ebenso schwierig ist einen echten Exoten zu finden, wie eine Autobahn ohne Baustellen, beauftragte Tom seinen Kumpel Andreas Zickert.
Auf der Suche nach dem VW Kleinserienmodell
In Worten spielte sich die Bitte an den Freund aus Neuseeland etwa folgendermaßen ab:
Tom: "Sag mal, gibt es bei Euch nicht irgendwelche alten VW, die es nirgends anders gegeben hat?" Andreas: "Ja, es gab da so alte Farmerautos auf Käfer-Basis". Tom: "Wie sehen die denn aus?" Andreas: "Nicht so toll."
So schaukelte sich Tom's Neugierde auf, bis Andreas ein paar Wochen später das erste Foto schickte. "Puh, der sieht echt schräg aus", dachte sich Tom beim Anblick des Modell Trailmaker. Dennoch, der Wille nach so einem Exoten war größer als die ungewöhnliche Optik. Tom bestellte ohne ein bestimmtes Modell im Kopf zu haben: 1x Farmerauto aus Neuseeland und Andreas machte sich auf die Suche nach einem verkäuflichen Modell.
Dabei kam er auf den VW Terra, Baujahr 1963, 20 Mal gebaut, in restaurierungsbedüftigem Zustand und das letzte bekannte Auto weltweit. Genau das richtige also für die Wheelerdealer Tom und Spez. Nachdem der rare VW gefunden war, ging alles recht zügig vonstatten. Ab in den Container, drauf aufs Schiff und auf nach Frankfurt. Nach der ausführlichen Begutachtung steht fest, dass der VW Terra ein komplettes Update nötig hat. Dabei, so ist der Plan, soll die originale Patina aber weitestgehend erhalten bleiben.
Power für den VW Terra
Unter der putzigen Blechhaut will das Wheelerdealer-Team für mehr Power und die dazu nötige Technik verbauen. Aus 1.200 Kubik sollen 2.800 werden ... oder 2.900? Der VW Terra wird in naher Zukunft nicht mehr Schafe von A nach B über holprige Sträßchen chauffieren, sondern auf der Viertel-Meile mit den Muskeln zucken. Bis er das auch kann, steht noch ein langer Winter vor der Werkstatt-Türe.