Seat hätte sein erstes SUV, den Ateca, ruhig viel früher auf den Markt bringen können. Zumindest findet das auto motor und sport-Leser Tino Richter, der die Premiere des Spaniers auf dem Auto Salon Genf begleiten darf. "Sie hätten ihn noch vor dem Jahreswechsel bringen müssen", meint der 40-jährige zweifache Familienvater, der aus der Nähe von Bremen kommt. Er darf sich heute fühlen wie ein echter Reporter - inklusive Interviews mit hochrangigen Managern von Seat Deutschland.
Für unseren Leser kam der Seat Ateca ein paar Monate zu spät
Deutschland-Chef Bernhard Bauer kennt die Fragen nach dem Zeitpunkt der Ateca-Premiere und ist im Interview auf Tinos Frage vorbereitet: "Wir wissen jetzt, nach langer Analyse der Wettbewerber und des Marktes genau, was unsere Kunden wollen und brauchen", sagt Bauer im Gespräch mit dem VIP-Reporter. Pech für Tino: Er musste sich im Dezember 2015 für ein Auto entscheiden - und da gab den Ateca noch nicht.

"Deshalb griff ich zum Volvo XC60", antwortet der Diplom-Ingenieur auf die Frage, welches Auto er denn jetzt besitze. Ein SUV sollte es auf jeden Fall sein, groß und praktisch. Merkmale, die durchaus auch auf den neuen Ateca zutreffen.
"Großartiges Auto zum vernünftigen Preis"
Dabei findet der im Stahlbau arbeitende Ingenieur, dass auch der Seat exakt seine Ansprüche erfüllt hätte. Der Ateca baut - wie auch der VW Tiguan - auf dem Modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns auf, wurde aber vollständig in Spanien designt und entwickelt. Darauf sind sie stolz bei Seat, das betont auch Marken-Chef Luca De Meo, der dem SUV eine große Zukunft voraussagt, und damit auch Seat selbst.
"Unsere Marke wächst in Deutschland seit fünf Jahren ununterbrochen, 2016 soll das nicht anders sein", lautet De Meos Ansage für dieses Jahr. Ein zweiter Rang in den Verkaufszahlen nach dem Leon scheint nicht unmöglich. Die Nachfrage nach SUV ist weiterhin ungebrochen, und mit dem Ateca kommt ein besonders günstiger auf den Markt, wenn man nach dem Einstiegspreis geht. 19.990 Euro kostet die Basisversion mit dem 115-PS-Benziner. "Für das Gebotene ein unschlagbarer Preis", sagt Richter und ist mehr als zufrieden, auch nach der ausführlichen und von einer Videokamera begleiteten Sitzprobe.

Den Ateca gibt's auch mit 190 PS
Aber Richter würde nicht den Einliter-Benziner wählen, es sollte schon etwas stärker sein. "Wahrscheinlich würde ich zum 190-PS-TDI greifen", überlegt er laut. Da kommt auch gleich der Allrad-Antrieb und ein Siebengang-DSG mit dazu. Das Volumenmodell dürfte indes der 150 PS starke 2.0 TDI werden, speziell bei Geschäftskunden. "Insgesamt peilen wir 20.000 Einheiten pro Jahr an", lässt Deutschland-Chef Bernhard Bauer im Interview mit Richter durchblicken.
Privat ist das Thema Auto für Tino erstmal durch. "Aber der Ateca würde sich auch prima als Firmenwagen eignen!", sagt Richter und nippt in einer Drehpause an seiner Cola.

Zuletzt noch eine Sitzprobe im Traumwagen
Und was wäre sein absolutes Traumauto? Er muss nicht lange überlegen. "Komm, wir gehen in Halle 1, da steht er schon", antwortet er und läuft los. Das Ziel ist ein Stand, dessen Logo ein springendes Pferd ziert - und nein, es ist nicht Ferrari. Der Porsche 911 R dürfte nicht nur Tino Richters absoluter Traum sein, 475 PS, handgeschaltet. Wer könnte da schon "Nein" sagen?
Am Ende des Tages sitzt ein erschöpfter Leser-Reporter Tino Richter am Messestand von Seat. "Mir hat dieser Tag richtig viel Spaß gemacht. Anstrengend, aber richtig cool. Schade, dass ich das nicht jeden Tag erleben kann."