Mille Miglia 2013: Argentinische Youngster gewinnen im Bugatti

Mille Miglia 2013
:
Argentinische Youngster gewinnen im Bugatti

Mille Migila 2013 © Arturo Rivas 37 Bilder

Die 31. Auflage der Mille Miglia schreibt Geschichte: Erstmals waren mehr als 400 Autos am Start und mit dem argentinischen Team Tonconogy / Berisso feiern die jüngsten Gewinner aller Zeiten den Sieg.
 
Der Jubel auf der Zielrampe in Brescia kannte keine Grenzen: Mit ihrem Bugatti T40 aus dem Baujahr 1927 gewannen die Argentinier Juan Tonconogy und Guillermo Franci Berisso die Mille Miglia. "Ich bin so überwältig, dass ich meine Gefühle nicht Worte fassen kann", erklärte Tonconogy nach dem Erfolg bei seinem fünften Start. "Gemeinsam mit dem besten Beifahrer der Welt habe ich die Mille Miglia gewonnen, die in diesem Jahr besonders stark besetzt war."

Kompletten Artikel anzeigen

Bonuspunkte für originale Mille Miglia-Autos

Nur knapp hinter den Gesamtsiegern kam die italienisch-amerikanischen Mannschaft Giordano Mozzi / Mark Gessler im Alfa Romeo 6C 1500 Grand Sport ins Ziel. Dieser Vorkriegs-Sportwagen von 1933 ist ein originales Teilnehmerauto der Mille Miglia. Erstmals gab es für solche Autos, die einst beim Straßenrennen von 1927 bis 1957 eingesetzt wurden, im Gesamtklassement einen Punktebonus von 10  %.
 
Auch der BMW 328 mit der Coupé-Karosserie von Touring ist ein Mille Miglia-Original: 1940 gewannen Walter Bäumer und Huschke von Hanstein mit diesem geschlossenen 328 die Mille Miglia. Mit dem Einzelstück aus der Sammlung von BMW Classic fuhren Hanns Werner Wirth und Ex-Rallyeweltmeister Christian Geistdörfer auf den 10. Gesamtplatz vor. Die Rallye-Spezialisten waren damit bestes deutsches Team. "Bei den vielen guten Fahrern, die hier am Start sind, bedeutet der Platz unter den besten 10 für uns einen großen Erfolg", sagte Hanns Werner Wirth, einer der erfolgreichsten deutschen Spezialisten für Gleichmäßigkeitsrallyes.

Bestes Nachkriegsauto auf dem 13. Platz

Die ersten 12 Plätze der Mille Miglia gingen an Teams mit Autos bis Baujahr 1939. Erst dahinter folgte mit dem Biondetti-Jaguar Sport von 1950 mit dem Deutschen Horst Keil und seinem italienischen Teamkollegen Gino Perbellini die beste Squadra mit einem Nachkriegsauto. Keil, der seit mehreren Jahren schon mit dem ehemaligen Einsatzauto des  vierfachen Mille Miglia-Siegers Clemente Biondetti startet, war damit bester Mille-Miglia-Teilnehmer mit einem Nachkriegsauto.

Mit Spannung war die erste Mille Miglia unter der Regie der eigens gegründeten Firma Mille Miglia s.r.l. erwartet worden. "Es gab während der Vorbereitung mehrere Male sehr kritische Situationen, so dass wir kurz vor einer Absage für 2013 standen", bekannte Marco Makaus, seit März Geschäftsführer der Gesellschaft im Motor Klassik-Interview. Doch letztlich verlief die berühmteste Oldtimer-Rallye der Welt mit der Rekordzahl von 415 Startern recht reibungslos.

Mille Miglia 2013 mit Streckenänderung wegen Hochwasser

Selbst die sintflutartigen Regenfälle und den orkanartigen Wind am Starttag meisterten die neuen Organisatoren. Allerdings musste die Streckenführung bei Vicenza wegen akuter Hochwassergefahr geändert werden. Auch dadurch ließen sich aber die meisten Teilnehmer den Spaß nicht verderben.

Gutgelaunt feierte Herbert Grönemeyer seine ersten Mille Miglia-Premiere. Der deutsche Superstar wechselte sich am Steuer eines Bentley 6 ½ Litre (Baujahr 1927) mit Dr. Jürgen Grossmann ab. "Als großer Autofreak war es schon lange mein Traum, bei der Mille Miglia zu starten", erzählte der Sänger und Komponist. "Jetzt hatte ich endlich Zeit und konnte eine Einladung annehmen."

Großes Staraufgebot bei der Mille Miglia

Neben Grönemeyer war vor allem Daniel Day-Lewis, der als einziger Schauspieler 3 Oscars gewann, ein gefeierter Mille Miglia-Starter. Der Engländer, der in diesem Jahr für seine Leistung in Steven Spielbergs "Lincoln" ausgezeichnet wurde, startete in einem Jaguar XK 120 OTS (Baujahr 1953). Die englische Sportwagenmarke sorgte für die größte Promi-Quote: Neben Day-Lewis waren die deutsche Schauspielerin Hannah Herzsprung, Rad-Olympiasieger Sir Chris Hoy und der Ex-Werksfahrer Andy Wallace dabei. Mercedes-Benz schickte die Rennlegenden David Coulthard im Mercedes-Benz 300 SLR, Jochen Mass und Karl Wendlinger im Kompressor-Mercedes SS (1928) sowie Formel-1-Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer in einem 300 SL Coupé (1955) auf die 1.500 Kilometer lange Schleife mit Start und Ziel in Brescia über Ferrara und die Hauptstadt Rom.

Mille Miglia 2013 Ergebnisse

Gesamtdistanz: 1.485 Kilometer, 54 Wertungsprüfungen
Gesamtergebnis (415 Team gestartet, 340 im Ziel)

  1. Juan Tonconogy / Guillermo Franci Berisso (ARG/ARG), Bugatti T40 (1927)
  2. Giordano Mozzi / Mark Gessler (I/I), Alfa Romeo 6C 1500 Grand Sport (1933)
  3. Giovanni Moceri / Tiberio Cavallieri (I/I), Aston Martin Le Mans (1933)
  4. Gianmario Fontanello / A. Maria Covelli (I/I), Ford B (1933)
  5. Bruno Ferrari / Carlo Ferrari (I/I), Bugatti T37 (1927)
  6. Daniel Andre Erejomovich / Gustavo Gallo (ARG/ARG), Aston Martin Le Mans (1933)
  7. Giancarlo Giacomello / Luigino Gennaro (I/I), Bugatti T37 (1926)
  8. Giuliano Cané / Klaus Peter Reichle (I/QA), Bugatti T37 Grand Prix (1927)
  9. Andrea Belometti / Emanuela Putelli (I/I), Fiat 508 S Siata Spider (1933)
  10. Hanns Werner Wirth / Christian Geistdörfer (D/D), BMW 328 Coupé Touring (1939)
Das Gesamtergebnis der Mille Miglia 2013 können Sie sich unter dem Artikel kostenlos als pdf downloaden

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Mehr zum Thema Mille Miglia