Classic Days Schloss Dyck: Der Renngraf - Graf Berghe von Trips Memorial

Classic Days Schloß Dyck: Wolfgang Graf Berghe von Trips
Der Renngraf - Trips Memorial

Inhalt von

Burg Hemmersbach in Horrem bei Kerpen verbindet mit Schloss Dyck bei Jüchen im Rhein Kreis Neuss viel mehr als nur eine geographische Nähe und die Tatsache, dass beides Wasserschlösser sind: Auf Burg Hemmersbach wuchs Reichsgraf Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips auf und auf Schloss Dyck wird seiner nun alljährlich mit den Classic Days gedacht, die daher auch den Untertitel Trips Memorial tragen.

Nur Fahrzeuge mit Baujahr vor 1961 zugelassen

"Ein großer deutscher Rennfahrer - für einige der Größte in den Zeiten vor Michael Schumacher aus dem benachbarten Kerpen-Manheim - soll nicht in Vergessenheit geraten. Daher heißen die Classic Days auch Trips Memorial und wir erzählen Geschichten von Graf Trips, halten die Erinnerung und das Andenken an ihn wach", bemerkt Rüdiger König vom Verein Classic Days. Motorsportlich sind die Ausrichter der Classic Days dem Thema Graf Trips durch die Mitgliedschaft in der 1960 vom Taffy genannten Renngrafen selbst gegründeten Scuderia Colonia verbunden. Inhaltlich wollen die Classic Days Menschen dazu bewegen, sich wieder mit dem Thema Trips zu beschäftigen.

Die Baujahre der startenden Fahrzeuge sind deshalb seit diesem Jahr auf das historische Jahr 1961 beschränkt worden. "Mit dem Todesjahr von Graf Trips hört für uns in der motorsportlichen Betrachtung die Zeitrechnung auf", ergänzt Eicke Schüürmann, ebenfalls vom Verein Classic Days. Fahrzeuge späterer Baujahre sind zur Zeitreise auf dem 2,8 Kilometer langen Rundkurs nur auf Einladungsbasis dabei. Damit werden die Classic Days mit Fahrzeug-Geschichte bis in die aktuelle Zeit dem Bild als Klassiker- und Motorfestival gerecht.

Dennoch markiert der 10. September 1961 einen denkwürdigen Punkt im deutschen Motorsport: Um kurz nach zwei Uhr nachmittags verunglückt Wolfgang Graf Berghe von Trips tödlich im Ferrari Sharknose auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza. In der Weltmeisterschaftswertung liegt er zu diesem Zeitpunkt in Führung, die Motorsportkrone ist zum Greifen nah. Phil Hill ist sein Teamkollege, profitiert letzlich vom tödlichen Unfall des Renngrafen und wird Weltmeister der Saison 1961.

Entschlossen war Taffy bei der Frage der Nachwuchsförderung und der Fahrsicherheits-Lehre. Auf dem Nürburgring gab er Fahrsicherheitstrainings für Sportfahrer und Besitzer sportlicher Automobile. Mit seiner Scuderia Colonia - mehr ein Rennfahrer-Verbund als ein Rennstall - schuf er Programme zur Nachwuchsförderung. Er schaffte es, über BMW einige 700er-Coupes zu bestellen und zu günstigen Preisen als Einstiegsmodelle in den Motorsport weiter zu geben. Von seinen Siegprämien begann Trips eine eigene Konstruktion eines Formel Junior voran zu treiben.

Die Classic Days auf Schloss Dyck sind eine Hommage an den Grafen Berghe von Trips

Mit Fantuzzi und Colotti als Partner in der Fahrgestell-, und Karosserie-Entwicklung schuf von Trips den TCA , den Trips Colotti Auto Union. Mit einem Auto Union/DKW-Motor sollte der TCA eine günstige Möglichkeit zum Einstieg in die damals populäre und stark aufkommende Formel Junior- Rennszene werden. Aus den USA brachte Graf Trips schließlich ein Go-Kart mit, begann diese "Flitzer mit Rasenmäher-Motor", wie er zu sagen pflegte, in Deutschland nachzubauen. Dazu tauschte er mit der Stadt Horrem ein gräfliches Stück Park gegen ein Gelände etwas außerhalb der Stadt und ließ eine Kartbahn erbauen, auf der er und seine Freunde der Scuderia schnelle Runden drehten. Später wurde diese Kartbahn weiterbetrieben, aber in den Kerpener Ortsteil Manheim verlegt - der Rest ist eine andere Geschichte.

Verwandter von Graf Berghe von Trips am Start der Classic Days Schloss Dyck

Mit der Veranstaltung unterstützt der Verein Classic Days die Stiftung von Schloss Dyck, in deren Stiftungsrat auch die ehemalige Besitzer-Familie von Schloss Dyck vertreten ist, die Grafen Wolff-Metternich - und auch hier gibt es wieder eine Verbindung zu Burg Hemmersbach: "Ich glaube, es würde Graf Trips, einen Vetter meines Vaters, sehr freuen, wenn viele Menschen in den Tagen der Classic Days an ihn denken und ihn in seiner fairen und ehrenhaft-sportlichen Weise ein wenig als Vorbild sehen", siniert Simeon Graf Wolff-Metternich über den ritterhaften Graf Trips. Die gräflichen Renngene scheinen in der Familie weit verbreitet zu sein: Schließlich läßt sich auch Simeon Graf Wolff-Metternich bei den Classic Days selten eine flotte Fahrt auf dem Dreieckskurs zu Ehren seines schnellen Verwandten entgehen.