Die Rekordreise des VW ID. R hat nun in Asien ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Werksfahrer Romain Dumas bezwang im Elektro-Rennwagen die Big Gate Road am Tianmen-Berg in China in 7:38,585 Minuten. Das ist ein neuer Rekord. Das geht auch gar nicht anders, schließlich ist noch nie jemand im Renntempo die 10,9 Kilometer lange und mit 99 Kurven gespickte Strecke hinaufgejagt. Die verschlungene Straße wird zwar von Bussen genutzt, um Touristen auf den Berg zu transportieren. Sie ist ansonsten aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt und wird auch nicht für Bergrennen oder Rallyes verwendet.
Neuer Rekord für den VW ID. R: Der Elektro-Rennwagen raste in Rekordzeit eine Bergstraße in China hinauf.
Die Big Gate Road am Tianmen-Berg in China ist 10,9 Kilometer lang und überwindet auf 99 Kurven 1.100 Höhenmeter.
„Die Strecke ist sehr kurvig, teilweise extrem eng und dazu noch sehr uneben", sagte im Vorfeld Fahrer Romain Dumas.
Vor ihm ist noch niemand die Straße im Renntempo hinaufgejagt - der Rekord ist also folgerichtig.
Die verschlungene Straße wird zwar von Bussen genutzt, um Touristen auf den Berg zu transportieren.
Sie ist ansonsten aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt und wird auch nicht für Bergrennen oder Rallyes verwendet.
„Diese Rekordfahrt am Tianmen Mountain wird mir sicher auf ewig als mein spektakulärster Einsatz in Erinnerung bleiben“, sagte Dumas nach der Zieldurchfahrt.
Der 41-jährige Franzose benötigte für die Strecke eine Zeit von 7:38,585 Minuten.
"Den Rennwagen in dieser eindrucksvollen Kulisse, einem chinesischen Wahrzeichen, zu sehen, war einfach spektakulär", sagte Dr. Stephan Wöllenstein, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw und CEO der Marke Volkswagen Pkw für China.
Damit setzte VW die Serie seiner Rekordfahrten fort. Die erste gelang am Pikes Peak mit dem Superrekord von 7:57,148 Minuten.
Als erster Fahrer in der Geschichte des Rennen bleibt Romain Dumas unter der 8-Minuten-Marke.
Das Wetter, das Auto, der Fahrer: Alles passte bei VWs Rekordfahrt mit dem I.D. R Pikes Peak.
Jede Kurve und jede Bodenwelle kennt Romain Dumas am Pikes Peak - das Rennen gewann er jetzt zum vierten Mal.
Über den Wolken: Der VW I.D. R Pikes Peak schießt durch die dünne Luft.
Der überragende Sieg mit dem Aufstellen eines neues Gesamtrekordes dürfte das Ende von Verbrennungsmotor-Fahrzeugen beim Pikes Peak International Hill Climb einläuten - der VW I.D. R war jedem Verbrenner weit überlegen, schließlich braucht er für seinen Vortrieb keinen Sauerstoff.
Jetzt ein Mega-Aushängeschild: Der VW I.D. R Pikes Peak (links) ist nach seiner epischen Rekordfahrt das perfekte Aushängeschild für VWs rein elektrische I.D.-Baureihe, die ab 2020 an den Start geht. Rechts der für 2022 geplante I.D. Buzz.
Seine Spezial-Rennbatterie lässt sich in 20 Minuten laden: Der VW I.D. R geht am Pikes Peak auf Rekordjagd.
156 Kurven bedeuten, dass die Batterie des VW I.D. R Pikes Peak mindestens 156 Beschleunigungsphasen bewältigen muss.
Abtrieb in großer Höhe: VW möchte mit dem I.D. R Pikes Peak mindestens den Rekord für Elektroautos brechen.
Die Batterie des VW I.D. R Pikes Peak wurde vom gleichen Team entwickelt, dass bei VW die Serienbatterien für die rein elektrische I.D.-Familie konzipiert.
Grau und jetzt mit auch seitlich verkleideten Hinterrädern: Der VW I.D. R Pikes Peak im finalen Renntrimm.
Am 24. Juni 2018 startet der VW I.D. R Pikes Peak beim Pikes Peak International Hill Climb im US-Bundesstaat Colorado.
Alles entscheidernder Faktor am Pikes Peak: Beim letzten Test vor dem Rennen war das Wetter traumhaft.
Mit extremem Abtrieb unterwegs: Der VW I.D. R Pikes Peak.
Weit um den Fahrer gezogene Karbon-Rennschale, ein an Formel-1-Lenkräder erinnerndes Steuerrad mit Display und kein Beifahrersitz im VW I.D. R Pikes Peak.
Gelochte und innenbelüftete Karbon-Bremsscheiben beim VW I.D. R Pikes Peak.
Montage der von jeweils fünf Radmuttern gehaltenen Räder des VW I.D. R Pikes Peak.
Zischt bei den ersten Erprobungsfahrten noch in schwarz durch den Wald: Der VW I.D. R Pikes Peak.
Die allradgetriebene Elektroflunder blitzt in 2,25 Sekunden auf 100 km/h. Von 100 auf 250 km/h braucht der I.D. R genauso lange.
Beim Pikes-Peak-Rennen wird der I.D. R bis zu 240 km/h schnell sein.
Hat auch im Ziel auf einer Höhe von 4.301 Metern noch seine volle Leistung: Der VW I.D. R Pikes Peak.
Surrt mühelos durchs Unterholz: Der I.D. R wirkt am Fuße des Pikes Peak wie ein Raumschiff aus einer anderen Welt.
Auch dank seines monströsen Heckflügels hat der I.D. R Pikes Peak einen besseren Abtrieb als ein Formel-1-Auto.
Soll auf dem Pikes Peak mindestens den Rekord für Elektroautos knacken: Der VW I.D. R Pikes Peak.
Der Zugang zum I.D. R erfolgt über eine Dachluke.
Romain Dumas steigt von oben in den I.D. R Pikes Peak.
Aufgebockt: Während der Montagearbeiten hängt der I.D. R in der Luft.
Romain Dumas freut sich auf das Rennen - mit Privatteams ist er bereits mehrfach den Pikes Peak hinaufgejagt.
Verdunkelt die Sonne: Der riesige Heckflügel des VW I.D. R Pikes Peak.
Kein Rückwärtsgang: Zum Rangieren wird der Wagen vorsichtig geschoben.
Früh um 3:30 Uhr: Der VW I.D. R Pikes Peak wird aus seiner Transportbox herausgeholt.
Im Vordergrund steht der I.D.-R-Ersatzrenner - im Hintergrund ist das erste Auto schwach an seinen Rädern zu erkennen.
Früh um 4:30 Uhr sind die beiden VW I.D. R Pikes Peak schon besser zu erkennen.
Seltenes Bild: Die beiden VW I.D. R Pikes Peak nebeneinander auf dem Montage-Pakrplatz. Im Hintergrund tuckert der MAN-Lkw mit dem stromerzeugenden Glycerin-Aggregat.
Bei diesen orangefarbenen Betonklötzen beginnt beim Pikes Peak International Hill Climb die Startaufstellung.
In 2.850 Metern Höhe: Der Startpunkt des Bergrennens am Pikes Peak.
Fliegender Start: Kurz vor der ersten Kurve steht der Startzeitnehmer.
Kommt nach kurzen Testphasen immer wieder zum Nachjustieren zurück: Der VW I.D. R Pikes Peak.
Erzeugt mehr Kühlluft als Strom: Der Glycerin-Generator.
Das Glycerin-Aggregat steht in einem 20-Fuß-Seecontainer auf einem MAN-Truck mit deutschem Kennzeichen.
Rekorde und Gesamtsieg im Blick: Romain Dumas nimmt den Pikes Peak 2018 mit dem VW I.D. R in Angriff.
Stellt im dritten und damit höchstgelegenen Sektor der Rennstrecke gegenüber dem Vorjahr massiv verstärkte Bodenwellen fest: Romain Dumas sammelt bei den ersten Testfahrten vor Ort wertvolle Erfahrungen.
Gefürchtet: Ziehen Wolken über den Pikes Peak, können sich die Fahrer nur noch nach vorne tasten. An Gesamtsiege oder Rekorde ist dann nicht mehr zu denken - dann zählt nur noch heil ankommen. Wetterumschwünge vollziehen sich am Pikes Peak rasend schnell und sind meistens unvorhersehbar. Bei unserem Besuch ...
... waren die Wolken nach einer Stunde komplett verschwunden.
Andre Dietzel (links), Leiter VW Motorsportkommunikation, erklärt Redakteur Gregor Hebermehl das Karbon-Chassis des I.D. R Pikes Peak.
Dicke Winterjacke und Mütze: Auf dem Montage-Pakrplatz in 2.850 Metern Höhe herrschen morgens um 6:00 Uhr Temperaturen von wenig über null. Und es kann auch im Juni noch deutlich kältere Tage geben.
Auch in der Abgeschiedenheit des Waldes am Pikes Peak sind die beiden VW I.D. R Pikes Peak noch zusätzlich gut geschützt.
Aus dem Örtchen Peyton ist die Feuerwehr mit einem Ford F-350 zur Teststrecke gekommen.
Sicher ist sicher: Auch ein Krankenwagen war bei den Erprobungsfahrten am Pikes Peak vor Ort.
Auch die Rennsicherheit ist zu den Erprobungsfahrten gekommen - mit einem Ford F-150.
Optimale Parkraum-Nutzung am Pikes Peak: durch einen RAM 2500 mit Long Bed.
Wenn das Wetter mitspielt, hat VW gute Karte im Kampf um Rekorde und den Gesamtsieg beim Pikes Peak International Hill Climb 2018.
Volkswagen hat im französischen Alès den VW I.D. R Pikes Peak vorgestellt. Wir zeigen Ihnen die ersten Bilder ...
Der Pikes Peak-Renner von VW soll 680 PS und 650 Nm an den Start bringen.
Das mächtige Spoilerwerk ist nicht nur Show. Auf dem kurvigen Weg zum Gipfel kommt es vor allem auf Anpressdruck an.
Von außen ist leicht zu erkennen, dass der Begrenner komplett aus Carbon gebaut ist.
Das Gewicht wird mit unter 1.100 kg angegeben.
In 2,25 Sekunden soll der Elektrorenner von Null auf 100 km/h spurten können.
Als Energiespeicher kommen – wie auch im Bau von Serienfahrzeugen mit elektrischem Antrieb – Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz.
Das Ziel von VW: Den Rekord für Elektroautos am Pikes Peak zu brechen.
Einen Tag nach der Vorstellung durfte Einsatzpilot Romain Dumas sein Baby auch auf der Rennstrecke bewundern.
Kleinere Technik-Probleme verzögerten den Rollout auf der Strecke in Alès.
Vor der offiziellen Enthüllung hatte VW nur Computer-Grafiken veröffentlicht.
Angetrieben wird das Auto über zwei Elektro-Motoren - einer vorne, einer hinten.
Der Franzose Romain Dumas wird die flache Flunder pilotieren.
Anders als in der Serienfertigung hatten die Motorsport-Ingenieure nicht die maximale Reichweite als Ziel, sondern eine möglichst hohe Leistungsabgabe auf dem Weg zum Pikes-Peak-Gipfel.
Testfahrten am Berg sind kaum möglich. Deshalb wird das Auto auf normalen Rennstrecken erprobt.
Am 24. Juni 2018 muss das Auto aus dem flachen Niedersachsen in Colorad zeigen, wie gut es um die Qualitäten am Berg steht.
Nicht nur der Elektro-Rekord wird angepeilt, insgesheim hofft man auch die Gesamtbestmarke zu knacken, die Sebastien Loeb 2013 aufgestellt hatte.
„Sehr kurvig, extrem eng, sehr uneben“
Dumas sah das Vorhaben im Vorfeld als besondere Herausforderung: „Die Strecke ist sehr kurvig, teilweise extrem eng und dazu noch sehr uneben.“ Tatsächlich ist kaum eine Gerade länger als 50 Meter, der Höhenunterschied beträgt etwa 1.100 Meter. „Diese Rekordfahrt am Tianmen Mountain wird mir sicher auf ewig als mein spektakulärster Einsatz in Erinnerung bleiben“, sagte der 41-Jährige nach der Zieldurchfahrt. Durch die wenigen Informationen und Testfahrten, die das Team vorher hatte, sei die Unternehmung eine enorme Herausforderung gewesen.
© Volkswagen AG
99 Kurven, 10,9 km Länge, ca. 1.100 m Höhenunterschied: die Bergstraße am Tianmen Mountain.
Die Rekordfahrt am Tianmen-Berg kam nicht von ungefähr: China ist der mit Abstand größte Markt für Elektroautos und Volkswagen hat seine Firmenstrategie konsequent auf die E-Mobilität ausgerichtet. Um damit erfolgreich zu sein, sind hohe Verkaufszahlen in China unerlässlich. Um sich dort zu positionieren, sind weitreichende PR- und Marketing-Maßnahmen wie diese vonnöten.
Erst Pikes Peak, dann Goodwood
Ähnliches gilt für den US-Markt, weshalb dort zur Jahresmitte 2018 die Rekordserie des VW ID. R begann. Beim legendären Hillclimb am Pikes Peak pulverisierte der VW-Prototyp den Streckenrekord. Und zwar nicht nur den für Elektroautos, sondern den absoluten, den Sebastien Loeb 2013 mit einer Fabelzeit aufgestellt hatte. Der Elektro-Rennwagen von VW schaffte den Berg in 7:57.148 Minuten.
Im Juli 2018 schob VW gleich noch einen weiteren Streckenrekord nach, den auf der Hillclimb-Strecke im britischen Goodwood Park. Hier reichte die Rekordzeit zuerst nur als Bestmarke für Elektrofahrzeuge. Schnellstes Auto in Goodwood blieb erst einmal der Formel 1-McLaren MP4/13 unter Nick Heidfeld. Doch schon ein Jahr später war auch hier der Gesamtrekord fällig. Mit einer Zeit von 39,90 Sekunden unterbot Dumas die 20 Jahre währende Bestmarke um 1,7 Sekunden.
VW I.D. R Pikes Peak bricht Streckenrekord
50 Sek.
Ein Jahr später fiel die Bestmarke am Nürburgring, wenn auch wieder „nur“ jene für Elektroautos. Der ID. R umrundete die Nordschleife in 6:05.336 Minuten. Damit war er mehr als 40 Sekunden schneller als der bisherige elektrische Rekordhalter: Die Bestzeit von 6:45,90 Minuten von Peter Dumbreck im Nio EP9 stammte aus dem Jahr 2017. Der ID. R unterbot sogar die internen Vorgaben: Volkswagen Motorsport hatte sich eine Zeit von 6:15 Minuten zum Ziel gesetzt. Wie bei allen Rekordfahrten saß auch auf der Nordschleife VW-Werksfahrer Romain Dumas – ein viermaliger Gewinner des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring – am Steuer.
Zwei E-Motoren mit 500 kW (680 PS)
Der für die Rekordversuche auf dem Nürburgring und in China weiterentwickelte ID. R wird von zwei Elektro-Motoren mit einer Systemleistung von 500 kW (680 PS) angetrieben und wiegt inklusive Fahrer weniger als 1.100 Kilogramm. Für die Nordschleife musste die richtige Balance zwischen Höchstgeschwindigkeit und der begrenzt zur Verfügung stehenden elektrischen Energie gefunden werden. Dafür passte das VW-Team die Antriebstechnologie an. Kleiner Fun-Fact am Rande: Eingestiegen wird durch das Dach. Die Türen sind lediglich für Notfallsituationen konzipiert.
VW ID.R Ladetechnologie
3:24 Min.
Auch die Batterie und die Ladestrategie mussten optimal an die Anforderungen der Nordschleife angepasst werden. Schließlich sollten die 8 mal 56 Zellen, die in zwei Blöcken neben dem Fahrer und hinter dem Monocoque untergebracht sind, auch am Ende der Runde auf der Döttinger Höhe noch genug elektrische Energie liefern. „Nicht maximale Reichweite ist gefragt, sondern eine möglichst hohe Leistungsabgabe“, sagte Marc-Christian Bertram, Leiter Elektrik und Elektronik bei Volkswagen Motorsport, vor dem Rekordversuch. Deshalb wies die Batterie eine besonders hohe Leistungsdichte auf.
Elektro-Renner mit optimierter Aerodynamik
Zum Strom tanken nutzte VW zwei Ladesysteme, die in einem temporär errichteten Servicepark standen. Nach 20 Minuten war der Akku voll, obwohl die Anlage nur mit geringer Anschlussleistung versorgt wurde. „Dadurch bleibt die Hitzeentwicklung gering“, erklärte Bertram. Um die Batterie stets im idealen Temperaturfenster von etwa 30 Grad zu halten, verfügte sie über eine eigene Klimaanlage. Der Rest hing von der Rekuperation ab. Etwa zehn Prozent des Energiebedarfs gewann der ID. R beim Bremsen selbst zurück.
Eine noch größere Veränderung im Vergleich zur Pikes-Peak-Abstimmung passierte aber bei der Aerodynamik. Im Unterschied zum US-Klassiker am Pikes Peak mit dem Start auf 2.862 Metern und dem Ziel auf 4.302 Metern Höhe windet sich die Nordschleife lediglich zwischen 320 und 617 Metern über Meereshöhe durch die Eifel und hat nicht zuletzt durch die lange Gerade an der Döttinger Höhe einen ganz eigenen Charakter. Deshalb konfigurierte VW den ID. R nicht auf maximalen Abtrieb, sondern auf größtmögliche Effizienz und eine signifikant höhere Höchstgeschwindigkeit. Tempo 270 sollte möglich sein. Die Beschleunigung aus dem Stand bis Tempo 100 passierte in 2,25 Sekunden. Wobei der ID. R während der gesamten Rekordfahrt kein einziges Mal stand. Wie immer bei einem Rekordversuch gab es einen fliegenden Start.
39,90 Sekunden: Der VW ID. R ist das erste Fahrzeug, das den Goodwood Hill Climb in unter 40 Sekunden schafft.
VW hatte mit dem ID. R den Goodwood-Hill-Climb-Rekord bereits am Freitag dem 5. Juli gebrochen. Aber unter die 40-Sekunden-Marke ging es erst einen Tag später.
Für die Rekordjagd in Goodwood hat der ID. R eine extrakleine Batterie bekommen - schließlich ist die Strecke nur 1,86 Kilometer lang.
Wie auch schon beim Pikes Peak Hill Climb 2018, fuhr auch in Goodwood der französische Rennfahrer Romain Dumas den absoluten Rekord ein.
VW hatte es bereits am Freitag den 5. Juli 2019 geschafft: Der rein elektrisch angetriebene VW ID. R knackt den 20 Jahre alten Gesamtrekord des Goodwood Hill Climb.
Mitglieder des VW-Rennteams schieben den ID. R zum Start.
Hier steht der ID. R noch im VW-Pavillion auf dem Goodwood Festival of Speed 2019.
Geschafft: Der VW ID. R umrundete die Nürburgring-Nordschleife in 6:05.336 Minuten - neuer Rekord für Elektroautos.
Er war damit mehr als 40 Sekunden schneller als der bisherige elektrische Rekordhalter, der Nio EP9 aus China.
Der ID. R unterbot sogar die internen Vorgaben: Volkswagen Motorsport hatte sich eine Zeit von 6:15 Minuten zum Ziel gesetzt.
Wie bei allen Rekordfahrten zuvor saß VW-Werksfahrer Romain Dumas am Steuer des ID. R.
VW hatte zuvor schon die Rekorde am Pikes Peak (gesamt) und in Goodwood (für E-Autos) pulverisiert.
Auf die Rekordfahrt am Ring hat sich die VW-Truppe generalstabsmäßig vorbereitet.
Der für den Rekordversuch auf dem Nürburgring weiterentwickelte ID. R wird von zwei Elektro-Motoren mit einer Systemleistung von 500 kW (680 PS) angetrieben
Der VW ID. R wiegt inklusive Fahrer weniger als 1.100 Kilogramm.
Der VW ID. R ist 5,22 Meter lang und 2,35 Meter breit.
Für den Nürburgring musste die richtige Balance zwischen Höchstgeschwindigkeit und der begrenzt zur Verfügung stehenden elektrischen Energie gefunden werden.
Durch die Verkleinerung des Heckflügels ist der Rennwagen nur noch 97,9 Zentimeter hoch.
Eingestiegen wird durch das Dach. Die Türen lassen sich im Notfall aber auch öffnen.
Bis zu 270 km/h schnell soll der VW ID. R sein.
Aus dem Stand würde er nur 2,5 Sekunden bis Tempo 100 benötigen. Aber gestanden hat er bei seiner Rekordfahrt nicht einmal beim Start.
Im Vergleich zum Rekordlauf am Pikes Peak ist der Luftwiderstand bei nicht aktiviertem DRS rund 33 Prozent niedriger.
Der absolute Nordschleifenrekord war von vornherein nicht in Gefahr. Den hatte Porsche im Juni 2018 aufgestellt. Im 919 Hybrid Evo raste Werkspilot Timo Bernhard in 5:19,546 Minuten durch die Grüne Hölle.
VW konfigurierte den ID. R nicht auf maximalen Abtrieb, sondern auf größtmögliche Effizienz und eine signifikant höhere Höchstgeschwindigkeit.
Zum Strom tanken nutzte VW zwei Ladesysteme, die in einem temporär errichteten Servicepark standen.
DRS-Heckflügel wie in der Formel 1
Neben einem geänderten Unterboden sowie neuen Spoilern an der Fahrzeugfront war die auffälligste Neuerung beim ID. R im Jahr 2019 der neue Heckflügel, der den Elektrorennwagen in der Höhe um rund 22 Zentimeter auf nun 97,9 Zentimeter schrumpfen ließ. Das neue mehrflügelige Leitwerk des ID. R erzeugte in den mittelschnellen der 73 Kurven der Nordschleife dennoch einen hohen Anpressdruck.
Um den Luftwiderstand abschnittsweise weiter zu reduzieren, wies der Heckflügel eine aus der Formel 1 bekannte Technologie auf – das sogenannte Drag-Reduction-System (DRS). In der Königsklasse des Motorsports wird das DRS eingesetzt, um mit höherer Endgeschwindigkeit das Überholen zu erleichtern. Bei der Solo-Fahrt des ID. R wurde das umklappbare Element des Heckflügels dagegen ausschließlich dafür genutzt, die vorhandenen Energiereserven zu schonen. Im Vergleich zum Rekordlauf am Pikes Peak war der Luftwiderstand bei nicht aktiviertem DRS rund 33 Prozent niedriger. In Summe hatte Romain Dumas etwa zehnmal pro Runde Gebrauch vom DRS gemacht.
„Auf der Nordschleife viel näher ans Limit“
„Zwischen maximaler Anstellung und komplett flacher Position beträgt der Unterschied beim Abtrieb rund 20 Prozent“, erläutert Hervé Dechipre, verantwortlicher Ingenieur für die Aerodynamik des ID. R. Besondere Bedeutung hatte das DRS, als der ID. R die „Döttinger Höhe“ erreichte, die knapp drei Kilometer lange Gerade im letzten Nordschleifen-Sektor. „Mit aktiviertem DRS wird weniger Energie benötigt, um das Maximaltempo über die gesamte Döttinger Höhe zu halten“, sagt Dechipre. „Zudem erreicht der ID. R seine Höchstgeschwindigkeit schneller und mit geringerem Energieaufwand.“
Rekordfahrt auf dem Nürburgring
9:21 Min.
Ebenfalls zumindest teilweise neu war die Bremsanlage. Sie bestand aus Kohlefaser und nicht mehr aus Keramik. So sollten die Bremsen nicht nur standfester sein, sondern auch dazu beitragen, die ungefederten Massen zu reduzieren. Romain Dumas erklärte vor seiner Runde dazu: „Beim Pikes Peak wussten wir nicht genau, was uns erwartet, und mussten deswegen an einigen Stellen Kompromisse eingehen. Für die Nordschleife gehen wir mit dem gesamten Auto viel näher ans Limit. Das fordert natürlich auch mich als Fahrer mehr. Zum Beispiel sind die in den Kurven auf mich einwirkenden Fliehkräfte deutlich höher.“
Zum absoluten Nordschleifenrekord fehlt dem VW ID. R aber noch ein gutes Stück. Den hatte Porsche im Juni 2018 aufgestellt. Im 919 Hybrid Evo raste Werkspilot Timo Bernhard in 5:19.546 Minuten durch die Grüne Hölle. Ein Grund, weshalb dieser Fabelrekord nicht in erreichbarer Nähe ist, ist die um fast 100 km/h geringere Höchstgeschwindigkeit des ID. R auf der Döttinger Höhe.
Fazit
Pikes Peak, Goodwood, Nürburgring und Tianmen Road: Der VW ID. R hält nun vier Streckenrekorde, darunter jene auf den legendärsten Kursen der Welt. Da dürfte es in Zukunft schwierig werden, weitere sportliche Herausforderungen zu identifizieren. Die größte Challenge dürfte nun im Tagesgeschäft warten: Die Familie der ID-Serienautos am Markt zu etablieren.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.