Viritech Apricale: Hypercar-Power aus der Brennstoffzelle

Viritech Apricale
Hypercar-Power aus der Brennstoffzelle

Viritech setzt, wie viele andere Startups auch, auf elektrische Antriebe für die Zukunft. Allerdings wenden sich die Briten von der Batterie als Energiespeicher ab und favorisieren die Brennstoffzelle. Die benötigt nach Angaben von Viritech weniger Platz und ist zudem deutlich leichter. Rund um das Brennstoffzellen-Konzept entwickelt Viritech eine entsprechende Antriebs-Architektur. Als Leuchtturmprojekt für diese wurde jetzt in Goodwood der Hypersportwagen Apricale angekündigt, von dem nur maximal 25 Exemplare entstehen sollen. Jährlich sollen acht bis zwölf Autos einen Kunden finden. Die ersten Auslieferungen sollen Anfang 2024 erfolgen. Preise werden wie üblich nicht genannt.

Als Entwicklungs- und Fertigungspartner ist Pininfarina mit an Bord. Die Italiener haben das Design nochmal überarbeiten und sollen nach derzeitigen Plänen auch die Produktion des Autos in ihrem Atelier in Cambiano, Turin, übernehmen.

Kampfansage an die Besten

Der 4,55 Meter lange, 1,90 Meter breite und 1,15 Meter hohe Apricale soll die schnellsten batterieelektrisch angetriebenen Sportwagen der Welt herausfordern. Entsprechend meldet Viritech für den Apricale eine Gesamtleistung von 800 kW, die von je einem 400 kW und 1.040 Nm starken E-Motor an der Vorder- und der Hinterachse beigesteuert werden. Die Kraftverteilung an jeder Achse regeln mechanische Differentiale. Die Gesamtkraftübertragung obliegt einem Eingang-Getriebe, das Geschwindigkeiten bis über 320 km/h abdeckt. Den Spurt von Null auf 100 km/h absolviert der Apricale in 2,5 Sekunden.

Die nur 6 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie stellt zusammen mit der Brennstoffzelle bis zu 800 kW Leistung bereit. Den Hauptlast trägt die Brennstoffzelle, die Batterie soll sich in unter einer Minute laden lassen und als Booster fungieren. Viritech verspricht damit eine optimale Nutzung von beim Bremsen regenerierter Energie. Beim Thema Wasserstofftank führen die Briten eine Neuentwickelung ins Feld, der aus Graphen gefertigt Tank im Apricale ist als tragendes Chassiselement integriert. Das spart Bauraum und Gewicht. Die Betankung des Wasserstoffspeichers mit 5 Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar Druck ist in sieben Minuten möglich. Die Reichweite mit einer Tankfüllung soll knapp 560 Kilometer betragen. Selbst bei extrem zügiger Fahrt sollen 320 Kilometer möglich sein.

Viritech Apricale
Viritech

Das Fahrwerk des nur 1.000 Kilogramm schweren Apricale setzt auf doppelte Dreiecksquerlenker in Kombination mit per Zugstangen angesteuerten Torsionsfedern. Die 20 Zoll großen Carbon-Felgen mit Magnesium-Naben steuert Spezialist Dymag bei. AP Racing liefert die Carbon-Keramik-Stopper mit 390er Scheiben rundum und Sechskolbenzangen vorn sowie Vierkolbenzangen an der Hinterachse.

Das von Pininfarina gezeichnete Design folgt typischen Mittelmotor-Sportwagenlinien mit großen Lufteinlässen in der Front und den Flanken. Das Heck durchströmt der Fahrtwind unter einem Spoiler zwischen den Rückleuchten. Im Untergeschoss beruhigt ein mächtiger Diffusor den Luftstrom.

Fokus auf Brennstoffzellen-Architektur

Der Apricale ist für Viritech aber nur der Auftakt für die neue Brennstoffzellentechnik. Bei den Briten laufen bereits parallel ein Lkw sowie ein SUV in der Projektphase. Beide, der Lkw Jovian und der SUV Tellaro, bauen auf der gleichen Wasserstoff-Antriebsarchitektur auf wie der Apricale.

Viritech Tellaro, Aprica, Jovian
Viritech

Letztendlich will Viritech dann auch keine eigene Autoproduktion hochziehen, sondern die Antriebsarchitektur rund um die Brennstoffzelle an Drittanbieter oder OEMs verkaufen. Einsätze in Schiffen, Flugzeugen oder auch stationär sollen ebenfalls möglich sein.