Erstmal kostet es ein wenig Überwindung, auf der Website von Tesla in den Konfigurator zu springen. Denn dazu muss man auf den Button „Order now“ klicken und hat dabei irgendwie das ungute Gefühl gleich mindestens 55.000 Euro leichter zu sein. So viel kostet das Model Y nämlich mindestens. Nicht weniger als der erfolgreichste Tesla aller Zeiten soll er werden, der kompakte Elektro-SUV auf Basis des Model 3. Ab 2020 werden laut Plan die ersten Serienmodelle ausgeliefert. Gut so, denn dann haben Sie noch ein wenig Zeit, um Geld auf die Seite zu legen. Wir schauen uns im Konfigurator nämlich mal an, wie teuer so ein Model Y maximal werden kann.
Eingeführt wird die Baureihe Top-Down – das heißt, dass größte Modell (Performance) kommt als erstes auf den Markt. Die Produktion der Standard-Ausführung beginnt gar erst 2022. Schauen wir uns also zunächst an, was die Basispreis-Differenz von 12.000 Euro rechtfertigt. Von außen erstmal nicht viel. Das 67.000 Euro teure Topmodell erhält im Vergleich zu den günstigeren Ausführungen einen Karbon-Spoiler und 20-Zoll-Räder. Interessanter ist für den Käufer, dass hier zwei E-Motoren verbaut sind. Damit schießt die Allrad-Ausführung in 3,7 Sekunden auf Landstraßentempo und fährt bis zu 241 km/h schnell. Reizt der Fahrer diese Performance nicht ständig aus, so soll das große Model Y auf eine WLTP-Reichweite von bis zu 480 Kilometern kommen. Reizt der Fahrer diese Performance bis zum Anschlag aus, dann kann er dafür den Track-Mode nutzen, den es neben größeren Bremsen, Tieferlegung und Aluminium-Pedalerie ebenfalls nur im Topmodell gibt.

Teures Technologie-Spektakel
Der Unterschied zwischen Schwarz und Rot liegt bei Tesla nicht nur in der Anzahl der Farbpigmente, sondern bei 2.600 Euro für die kostspieligste Lackierung „Red Multi-Coat“. Im Innenraum geht es weniger farbenfroh zu, hier haben Sie lediglich die Wahl zwischen Schwarz und Weiß. Letzteres empfiehlt Ihnen übrigens der Hersteller – ob das an der Optik liegt, oder daran, dass Sie dafür 1.050 Euro extra löhnen müssen, überlassen wir jetzt mal Ihrer eigenen Wahrnehmung. Wollen Sie das weiße Leder über sieben statt über fünf Sitze spannen, legen Sie sich weitere 3.100 Euro auf’s Sparbuch.

Schlagzeilen macht Tesla ja häufig mit dem Autopiloten. Diese Schlagzeilen sind nicht immer schmeichelhaft, aber sicher sind auch Sie jemand der mitreden möchte. Um das Technologie-Spektakel am eigenen Leib zu erfahren, verlangt der Hersteller weitere 3.100 Euro. Ein Schnäppchen, gemessen daran, dass die Option im Falle einer Nachrüstung mit 4.200 Euro zu Buche schlägt. Zum Vergleich: In einem VW Tiguan kostet der adaptive Abstandstempomat inklusive Umgebungsbeobachtungssystem und City-Notbremsfunktion 320 Euro Aufpreis. Um das auszustechen kann Tesla seine Autos noch mehr selbst erledigen lassen (Einparken, Spurwechsel, Herbeirufen, Ampelschaltungen erkennen). Dafür sind dann aber weitere 5.200 Euro nötig.
Macht in Summe 83.030 Euro. Tesla rechnet uns aber ein Sprit-Einsparungspotential von 10.000 Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre vor. Sofern der Tesla allerdings Ihr erstes Auto ist, sparen Sie zumindest im Verhältnis keinen Kraftstoff ein – zumal der Elektro-SUV ja auch nicht mit Luft und Liebe läuft. Aber gut. So hoch die Summen hier auch sind – konkret wären erstmal lediglich 2.000 Euro fällig, um die Order ordnungsgemäß zu platzieren.
