Wer hoch fliegt, kann umso heftiger abstürzen. Dieses Phänomen erlebt Tesla gerade. Jahrelang war der E-Auto-Hersteller ein Liebling der Medien und Anleger, von ihren Fans und ihrer Kundschaft wurde die Marke abgöttisch verehrt. Dass die Autos meist deutlich später auf den Markt kamen als von Firmenchef Elon Musk angekündigt? Das gehört halt dazu bei einem derart disruptiven Unternehmen, so die vorherrschende Meinung. Sich häufende Qualitätsprobleme? Das kriegt der noch junge Hersteller schon noch in den Griff, wenn er erst mal mehr Produktionserfahrung hat. Genau wie die Sache mit dem autonomen Fahren. Die zahlreichen Verkehrstoten, die der laxe Umgang mit behördlichen Sicherheitsvorgaben nach sich gezogen hat? Für viele nicht mehr als Kollateralschaden auf dem Weg zu Teslas Weltherrschaft – zumindest in der Autowelt.
Doch seit sich Musk als größter Trump-Fan auf Erden inszeniert und eine politische Haltung hart am rechten Rand offenbart, dreht sich der Wind. Plötzlich schauen alle bei Tesla genauer hin. Und die zuvor gerne weggelächelten Probleme rücken stärker in den Fokus. Eins der größten von ihnen haben wir in Deutschland gar nicht so recht auf dem Schirm, denn das Auto, um das es geht, wird hierzulande gar nicht angeboten. Es geht um den Cybertruck , den das "Forbes"-Magazin kürzlich als "größten Flop der Autoindustrie seit Jahrzehnten" bezeichnet hat.