Wie fast jeder andere Autohersteller auch hat Suzuki eine globale Elektrostrategie. Im Rahmen dieser hatten die Japaner auf der Auto Expo in Indien Anfang 2023 das Suzuki EVX Concept vorgestellt. Eine Weiterentwicklung der SUV-Studie präsentiert sich im Oktober 2023 auf der Japan Mobility Show. Ein gutes Jahr später enthüllen die Japaner mit dem e Vitara das Serienmodell zur Studie.
Karosserie mit kompakten Abmessungen
Der viertürige Suzuki e Vitara siedelt sich mit einer Länge von 4,28 Meter, einer Breite von 1,80 Meter und einer Höhe von 1,64 Meter zwischen den aktuellen Suzuki-Modellen Vitara und SX4 S-Cross an. Den Radstand geben die Japaner mit 2.700 Millimeter an, die Bodenfreiheit mit 18 Zentimeter.
SUV-typisch setzt der e Vitara auf einen bulligen Auftritt mit klaren Kanten und Linien, hoher Fronthaube, abgesetzten Karosseriebeplankungen und Unterfahrschutz-Elementen. Das Serienmodell bleibt dabei nahe an der Linienführung der EVX-Studie. An der Frontschürze wurde der Unterfahrschutz etwas reduziert, dafür dürfen die Kühlluftschächte im Format zulegen. Entfallen sind auf dem Weg in die Serie die seitlich senkrecht verlaufenden Kiemen vor den Radläufen. Zusammengefasst zu einem Scheinwerfer wurden die drei einzelnen LED-Lichtstreifen.
Die Flanken tragen nun konventionelle Außenspiegel, eingefasste Seitenscheiben, eine sichtbare B-Säule sowie Bügeltürgriffe – der hintere versteckt sich dabei in der Fenstereinfassung. Die Alueinleger in den seitlichen Stoßleisten sind nun in Kunststoff ausgeführt. Am Heck gibt es ebenfalls weniger Unterfahrschutz, ein konventioneller gezeichnetes Rückleuchtenband und der geschrumpfte Bürzel unter dem Heckfenster ist nun mit einem Scheibenwischer bestückt.
Innenraum für fünf
Im Innenraum trennt eine hohe, durchbrochene Mittelkonsole, die den Drehregler für die Antriebssteuerung aufnimmt, die Frontpassagiere. Der Fahrer greift in ein oben und unten abgeflachtes Zweispeichen-Multifunktionslenkrad. Davor streckt sich ein XXL-Display bis weit über die Armaturenbrett-Mitte. Hier werden alle Infos und Bedienelemente aus Kombianzeige und Infotainment unter einer Glasscheibe vereint. Die horizontal ausgerichtete Armaturentafel wird von vier senkrecht ausgerichteten Lüftungsdüsen strukturiert. Im Fond nimmt eine Dreierbank mit geteilt umlegbaren Lehnen Passagiere auf. In der Studie schienen die vorderen Sitzschalen noch zu schweben. Gleiches gilt auch für die Rückbank, die bereits drei Plätze bot. Über allen Passagieren spannt sich auch in der Serie ein zweigeteiltes Glas-Panoramadach auf. Die Ambientebeleuchtung wird zeitgemäß über LEDs realisiert.
Die eigentliche Innovation des e Vitara ist aber seine neue Elektroarchitektur, die Suzuki Heartect-e nennt und die durch extremen Leichtbau glänzen soll. Entwickelt wurde die Plattform zusammen mit Toyota und Daihatsu.
Das bekannte Allgrip-Allradsystem lebt auch im Elektrozeitalter als Allgrip-e weiter. Realisiert wird der Allradantrieb durch E-Motoren an beiden Achsen. Torque Vectoring optimiert die Antriebsmomentenverteilung.
Der Elektroantrieb
In der Basisversion tritt der e Vitara als 2WD an, wobei der 106 kW und 189 Nm starke Elektromotor an der Vorderachse sitzt. Die im Unterboden platzierte LFP-Batterie bringt hier eine Kapazität von 49 kWh mit. Alternativ steht auch ein 61 kWh großer Akku zur Wahl. Dann leistet die 2WD-Version 128 kW und 189 Nm. Die nur mit dieser Batterie verfügbare Allradvariante kombiniert an der Hinterachse einen 48-kW-E-Motor und bringt es so auf eine Systemleistung von 135 kW und 300 Nm. Die Reichweite soll im Bestfall bis zu 500 Kilometer betragen. Wurde im Vorfeld noch eine Kraftübertragung mit Zweigang-Getriebe angekündigt, so kommt das Serienmodell jetzt mit nur einem Gang. Fahrleistungsdaten nennt Suzuki für den 1.700 bis 1.900 Kilogramm schweren e Vitara noch nicht.
Produktion, Marktstart und Toyota-Bruder
Die Serienproduktion des e Vitara startet im Frühjahr 2025 im indischen Maruti-Suzuki-Werk in Hansalpur, Gujarat. In den Handel kommt der e Vitara dann ab Sommer 2025 zunächst in Europa, Indien und Japan. Später sollen dann auch andere Märkte bedient werden. Bedient wird von Indien aus auch der Kooperationspartner Toyota, der den zugelieferten e Vitara dann unter dem eigenen Markenlabel anbieten wird. Einen Ausblick auf die Toyota-Variante hat bereits das Urban SUV Concept geliefert.