Liefer-Verzug beim Volvo XC40 Recharge

Softwarefehler beim Volvo XC40 Recharge
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Das Elektro-Kompakt-SUV steckt im Hafen fest

© Volvo 19 Bilder

Volvo hat in den USA mit der Auslieferung des XC40 Recharge begonnen. Seine Kunden lässt der schwedische Hersteller trotzdem warten. Zwangsläufig. Denn die erste Charge steht mit fehlerhafter Software im Hafen von New Jersey – so lange, bis das Over-the-Air-Update kommt.

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Erst neulich hat Volvo mit dem C40 Recharge bereits sein zweites rein elektrisches Modell enthüllt. Aber wie läuft eigentlich der Marktstart des ersten? Nun, laut Informationen der Internetseite MotorTrend gibt es da Probleme – zumindest, was den US-Markt angeht. Denn dort steckt die erste Charge des XC40 Recharge – die Bilder zum Modell haben wir Ihnen in die Galerie gepackt – gerade im Hafen von New Jersey fest. Der Grund: Softwarefehler. Dementsprechend verzögert sich die Auslieferung.

Kein Support für On-Call und Satellitenradio

Der Hersteller habe die Fahrzeuge an Kunden gesendet, ohne vorher die Volvo On-Call-Software zu aktivieren. Es handelt sich dabei um einen Abonnement-Dienst, mit dem man sein Fahrzeug übers Smartphone beispielsweise entsperren und einschalten oder Diagnoseinformationen abrufen kann. "Sie haben die erste Charge ohne den Support geliefert, die Besitzer waren darüber nicht glücklich. Jetzt haben sie einfach die Lieferung eingestellt", sagte ein frustrierter XC40 -Recharge-Käufer gegenüber MotorTrend. Ihm zufolge benötige nicht nur das erwähnte On-Call-Programm, sondern auch das Sirius-Satellitenradio des Elektro-Kompakt-SUV ein Software-Update.

Volvo hält sich bedeckt

Bis wann die Fehler behoben sind? Das weiß keiner, denn ein Datum für die Fortsetzung der Lieferung wurde bisher nicht kommuniziert: "Der Zeitplan für die Auslieferung des XC40 Recharge an US-Kunden hat sich gegenüber dem ursprünglichen Plan für das erste Quartal 2021 nicht verändert", beantwortete Volvo-Pressesprecher Russel Datz eine E-Mail-Anfrage von MotorTrend. Auf weiteres Nachhaken bezüglich der Software-Probleme blieben die Reaktionen seitens Volvo aus.

Neben MotorTrend berichtet auch The Verge von den Liefer-Verzögerungen beim Volvo XC40 Recharge. Dem US-amerikanischen Portal teile ein Volvo-Kunde mit, dass er laut Aussage seines Händlers wahrscheinlich noch bis Mitte April warten müsse. Eigentlich wäre die Ankunft seines XC40 Recharge bereits Ende Februar fällig gewesen.

Immerhin: Die Autos müssen nicht zurück ins Werk, sondern erhalten ihr Software-Update "over the air". Das Kompakt-SUV nutzt das neue Infotainment-System von Google Android. Dieses kann Updates herunterladen, während das Fahrzeug geparkt ist.

© Max Balázs / Patrick Lang
Schon der zweite Rückruf für den Polestar 2 Nach Software auch Hardware defekt

Software-Probleme häufen sich

Erst im vergangenen Jahr hatte die chinesische Volvo-Tochter Polestar mit dem XC40 Recharge verwandte Polestar-2-Modelle in Deutschland zurückgerufen. Sogar zweimal, um genau zu sein: Rückruf eins resultierte aus Kinderkrankheiten mit Software, Internetverbindung und schwankender Ladeleistung, danach gab es eine heikle Softwareabweichung im Batterie-Energiekontrollmodul.

© Volkswagen
ID.Software 2.3 für alle ID-Modelle Das kann und bringt VWs erstes OTA-Update

Auch bei Volkswagen haperte es zuletzt bezüglich des vollen digitalen Leistungsumfangs. So brauchen beispielsweise sowohl VW ID.3 als auch ID.4 Software-Updates – unter anderem um die Over-the-Air-Update-Funktion aufzuspielen. Neben Problemen mit dem Head-up-Display, standen ohne die Fehlerbehebung weder Android Auto noch Apple CarPlay zur Verfügung. Zudem hatte das gesamte System kurze Aussetzer.

Fazit

Der Systemwechsel bei der Software von Autos wird greifbar: Die Fahrzeugbauer gehen zu einer Arbeitsweise über, wie wir sie von Smartphone-Herstellern kennen: ständige Over-the-Air-Updates. Wenn nur kleine Fehlerbehebungen ohne Sicherheitsrelevanz notwendig sind – so wie beim XC40 Recharge – ist das an sich kein Problem. Das fängt erst an, wenn der Kunde Ausfälle oder Verzögerungen bei der Lieferung zu spüren bekommt. Die Kundenkommunikation von Volvo scheint in diesem speziellen Fall zu wünschen übrig zu lassen.

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