Mit dem neuen Elroq tritt Skoda in der extrem beliebten Klasse der Kompakt-SUV an. Mehr noch: Der Basispreis von 33.900 Euro liegt sogar wenige Euro unterhalb des kleineren Skoda Karoq mit dem 1.0 TSI-Motor. Ein tolles Angebot auf den ersten Blick, das beim zweiten Hinsehen allerdings einige Überraschungen bereithält. Denn um wirklich familientauglich aufzutreten, braucht der Elektro-Skoda einige Ergänzungen – und die sind fast ausnahmslos nur in teils sehr teuren Paketen enthalten.
Die Basis kommt auf Stahlfelgen
Tatsächlich merkt man der Basisversion Elroq 50 Tour an, dass hier vor allem die attraktive Bepreisung das Ziel ist. Der Tour mit seinem 55 kWh-Akku (nutzbar 52 kWh) kommt mit der an sich völlig ausreichenden Motorleistung von 125 kW/170 PS, ist deshalb aber nicht sparsamer als die teureren Versionen Elroq 60 und Elroq 85 mit bis zu 210 kW/286 PS Leistung. Die WLTP-Reichweite von 366 Kilometer dürfte im Winter eher rund 100 Kilometer niedriger liegen, bei der empfehlenswerten Ladestrategie von maximal 80 Prozent am Schnelllader auf Langstrecken liegen die Ladestopps voraussichtlich im Bereich von 200 bis 250 Kilometer.
Wer damit leben kann, bekommt jedoch andere Hürden gestellt. Soll es zum Beispiel die komfortable elektrisch öffnende Heckklappe sein, geht kein Weg am 4.440 Euro teuren Plus-Paket vorbei. Als Mitgift zur E-Heckklappe gibt es dann unter anderem Matrix-LED-Scheinwerfer, ob man die in einem günstigen Basisfahrzeug will oder nicht. Auch wer für die Sicherheit seiner Passagiere nur das Beste im Sinn hat, braucht dieses Paket, denn nur so lassen sich hintere Seitenairbags ordern.
Wer gegen Rempeleien zusätzliche vordere Parksensoren wünscht, braucht ebenso mindestens das Smart-Paket; der adaptive Abstands-Assistent ist in der interessanten Kombination mit Akustikverglasung oder zwei zusätzlichen USB-C-Anschlüssen nur im Clever-Paket (2.760 Euro) zu haben. Eine elektrische Sitzverstellung für den Fahrersitz gibt es erst im Advanced-Paket (6.250 Euro) und nicht für den Basis-Elroq, dafür packt Skoda in dem Fall zusätzlich eine Massagefunktion in den Sessel. Wer auch auf der Beifahrerseite elektrisch verstellen und durchgeknetet werden möchte, darf das Maxx-Paket ankreuzen. Auch nicht für den 50 Tour zu haben und beim nächsthöheren Modell Elroq 60 mit 7.310 Euro zusätzlich berechnet.
Und das Topmodell? Der Elroq 85 kommt mit der höchsten Leistung (210 kW) und dem größten Akku (82 kWh brutto, 77 kWh netto). Bei ihm ist das empfehlenswerte Smart-Paket serienmäßig, was den preislichen Abstand zum Elroq 60 auf 5.500 Euro bringt. Dafür ist der Elroq 85 nicht nur kraftvoll, sondern auch reichweitenstark: Mit einer kombinierten Reichweite von 540 bis 580 Kilometer ist er definitiv langstreckentauglich und kann mit 175 kW auch am schnellsten laden (Basis Elroq 50 145 kW, Elroq 60 165 kW).
Was also tun? Realistisch betrachtet kommt die günstige Basisversion Elroq 50 nur für pragmatische Wenigfahrer in Frage.
Der Elroq 60 darf es sein
Mehr Kompetenz als Alltagsauto im Familieneinsatz bringt der Elroq 60 mit sich, für den wir wegen der Zwei-Zonen-Klimaanlage, des Abstandsassistenten und der Sitzheizung wenigstens das Clever-Paket empfehlen. Basispreis dann: 41.660 Euro. Für den häufigeren Langstreckeneinsatz geht dagegen kaum ein Weg am Elroq 85 vorbei, der bei 43.900 Euro inklusive dem Smart-Paket in den Ring steigt.
Und volle Hütte? Durchkonfiguriert mit allen schönen Dingen liegt der Elroq 85 Sportline samt der aufpreispflichtigen Wärmepumpe für mehr Effizienz (1.080 Euro, nicht für Elroq 50) bei 56.220 Euro Listenpreis. Eine solche Maximalausstattung dürfte aber in Kundenhand eine ähnliche Ausnahme sein wie das nackte Basismodell.