Sea Electric Toyota Hilux EV: Elektro-Pickup

Sea Electric Toyota Hilux EV
:
Elektrischer Hilux für Australiens Minen

SEA Electric Australien Nutzfahrzeug Elektro Umba © SEA Electric 4 Bilder

Ein australisches Start-up will 8.500 Toyota Pick-up elektrifizieren. Die Fahrzeuge sollen im Bergbau der großen australischen Minengesellschaften zum Einsatz kommen.

Kompletten Artikel anzeigen

Ein Auftragsvolumen von umgerechnet 650 Millionen Euro für die Lieferung von 8.500 elektrisch angetriebenen Pick-up – dieses Volumen würde wohl mancher Autohersteller gerne selbst bedienen. In diesem Fall soll die beachtliche Zahl an Elektroautos von einem neu gegründeten Start-up-Unternehmen namens Mevco ("Mining Electric Vehicle Company") stammen und von einer Umrüstungsfirma geliefert werden. Schauplatz des außergewöhnlichen Geschäfts ist Australien, Mevco will die die Bergbaugesellschaften des Kontinents mit ihren riesigen Minen beliefern.

SEA-Drive 120 Elektroumbau.mp4 38 Sek.

Den Auftrag ausführen soll SEA Electric, eine auf Nutzfahrzeug-Elektrifizierung spezialisierte australische Firma, die bislang schwere Trucks und Busse umgerüstet hat (siehe Video). Mit den jetzt angekündigten Umrüstungen müsste SEA Electric von der Manufakturarbeit an Einzelfahrzeugen auf Großserienfertigung umschwenken. Neben dem Toyota Hilux sollen dabei auch die in Australien recht beliebten Pick-up-Versionen des Toyota Land Cruiser J7 auf Strombetrieb umgerüstet werden.

182 Elektro-PS und bis zu 380 km Reichweite

Die technischen Daten für den Elektro-Hilux hat Mevco bereits veröffentlicht. Demnach bekommt der Pick-up statt des Verbrenners einen permanenterregten E-Motor mit einer Maximalleistung von 134 kW installiert, das maximale Drehmoment liegt bei 700 Nm. Zwei Batterievarianten mit 60 oder 88 kWh stehen zur Auswahl, die Reichweite liegt entsprechend bei 260 oder 380 Kilometer. Serienmäßig wird ein Dreiphasenlader mit bis zu 22 kW Ladeleistung installiert, Schnellladefähigkeit an Gleichstrom soll Aufpreis kosten.

© Torsten Seibt
Toyota Hilux 2.4D Double Cab 4x4 Automatik Der Legende-Laster im Fahrbericht

Die Batterie soll unterhalb des Autos zwischen den Rahmenträgern des Pick-ups befestigt werden, fünf Jahre Garantie werden auf den Akku versprochen. Als Aufpreisextra soll außerdem ein Telematikmodul bestellbar sein. Der Elektro-Hilux soll außerdem mit vehicle-to-grid-Technik ausgestattet sein, also den Fahrzeugakku auch als Stromquelle zur Verfügung stellen können.

74.000 Euro pro Fahrzeug

Zu den Einzelpreisen hat Mevco, von denen aktuell nur eine Demo-Internetseite existiert, noch keine Angaben gemacht. Das australische Onlineportal drive.com nennt einen durchschnittlichen Fahrzeugpreis von umgerechnet 74.000 Euro. Im vergangenen Oktober hatte der Umrüster SEA Electric betont, dass ein elektrischer Hilux für umgerechnet rund 65.000 Euro ausgeliefert werden könnte. SEA Electric will dabei im Gegensatz zu ähnlichen Umbaufirmen keine bestehenden Neufahrzeuge umrüsten, sondern direkt von Toyota mit Fahrgestellen ohne Motor und Getriebe beliefert werden.

Fazit

Ein Auftrag über eine Milliarde australische Dollar für elektrisch angetriebene Pick-ups, das liest sich auf den ersten Blick nach einem dicken Geschäft. Allerdings handelt es sich bei diesem Deal offenbar nur um eine Absichtserklärung zwischen einem bislang unbekannten australischen Start-up und einer Umrüstfirma, die normalerweise in Handarbeit einzelne Lkw auf Elektroantrieb umrüstet. Ein paar dicke Fragezeichen bleiben dabei entsprechend bestehen. Interessant ist eher, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, den legendären Hilux mit einem Umrüst-Kit zu elektrifizieren. Das finden Pick-up-Fans sicher nicht nur in Australien spannend.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 BMW 520d, Skoda Superb und VW Passat im Test Diesel-Kombis doch nicht von gestern? 2 Mercedes E450 d T und BMW 540d im Test Traditions-Duell unter den Premium-Kombis 3 Hyundai Inster im Test Kleiner Stromer mit viel Potenzial? 4 Aston Martin Vantage 4.0 V8 im Test Ein Frontmotorsportler wie aus dem Märchenbuch 5 Verbrauch und Kosten im Test Audi A4 45 TFSI - das kostet der Benziner wirklich
Mehr zum Thema Pickups