Ist die Renault Zoe als gebrauchte eine sichere Bank?

Gebrauchte Elektroautos
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Renault-Zoe-Akkus auch im Alter topfit

Renault Zoe (2017) Z.E. 40 © Renault 26 Bilder

Nur ein Prozent aller Zoe-Kunden seit 2013 haben die Batteriegarantie in Anspruch genommen. Ist die gebrauchte Zoe damit ein guter Deal?

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Eine der größten Sorgen jedes E-Auto-Gebrauchtkäufers ist der Gesundheitszustand der Batterie. Der so genannte State of Health (SoH) gibt an, wie viel Kapazität der Akku tatsächlich noch liefert. Denn gerade mit dem Alter oder durch unvorteilhafte Nutzung verlieren Elektroauto-Akkus ihre Leistungsfähigkeit, wodurch sich die Reichweite der Stromer entsprechend verringert.

Motor der Renault Zoe R135 1:33 Min.

Um diese Sorge zu lindern, versprechen alle E-Autobauer mit Akku-Garantien eine Mindestkapazität. Falls der Akku diese unterschreitet, tauscht der Hersteller innerhalb einer gewissen Laufleistung und einer bestimmten Laufzeit den Akku oder einzelne Batteriemodule, um die Kapazität wieder über den garantiertet Wert anzuheben.

Was bedeutet "voll funktionsfähig"?

Renault erklärt jetzt, dass 99 Prozent aller seit 2013 verkauften Zoe-Modelle noch voll funktionsfähig seien – und die Garantie kaum zum Zug kam. Doch ganz so einfach ist es nicht, schließlich versteht der französische Autobauer unter "voll funktionsfähig" auch einen Akku mit einem SoH von 70 – also 70 Prozent der einstigen Kapazität. Im Fall der ersten Renault Zoes mit dem kleinen 22 kWh-Akku entspricht das einer Reichweite von rund 150 km nach NEFZ. Unter Realbedingungen dürfte aber schon nach rund 100 km Schluss sein.

© Tyson Jobson

Mit der Aviloo-Methode lässt der Gesundheitszustand von Elektroauto-Batterien prüfen.

Ist das Versprechen von Renault damit wertlos? Wohl kaum. Denn das Start-up Aviloo hat eine Analysemethode entwickelt, mit dem E-Autofahrer sich ein TÜV- und GTÜ-geprüftes Zertifikat zum Akku-Zustand erstellen lassen können. Im Zuge dessen haben die Österreicher viele Dutzend Renault Zoe aus sämtlichen Baujahren getestet. Die Daten des jungen Unternehmens zeigen, dass der Durchschnitt aller bewerteten Fahrzeuge bei über 90 Prozent Restkapazität lag.

Das ist auch für Gebrauchtwagenkäufer interessant, denn es sind viele Zoes mit Miet-Akkus auf dem Markt. Wer sich so einen Gebrauchten anschafft, muss entweder den Mietvertrag für den Akku übernehmen oder ihn beim Hersteller zum Restwert herauskaufen. Dieser Preis kommt dann noch zum tatsächlichen Kaufpreis dazu. Kostenpunkt: meist zwischen 1.000 und 6.000 Euro – je nach Akkugröße und -zustand, der beim Vertragshändler zuvor überprüft werden muss.

Blind sollte man beim gebrauchten Stromer dennoch nicht zugreifen. Worauf man beim Gebrauchtkauf eines E-Autos achten sollte, lesen Sie hier.

Fazit

Wer ein gebrauchtes E-Auto sucht und sich Sorgen um den Akku macht, darf getrost zur Renault Zoe greifen. Zumindest bei der Lebensdauer der E-Autobatterie scheint der französische Hersteller nicht zu viel versprochen zu haben.

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