Nikola Tre FCEV startet 2024 in Europa: Brennstoffzellen-Lkw kommt als Beta-Version

Nikola Tre FCEV startet 2024 in Europa
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Brennstoffzellen-Lkw kommt als Beta-Version

Nikola Tre FCEV Beta-Prototyp © Nikola Corporation 16 Bilder

Das Start-up Nikola Motors kooperiert mit Bosch bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Modulen für Lkw. Für 2024 ist der Marktstart in Europa geplant.

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Das amerikanische Start-up Nikola Corporation hat auf der IAA Transportation, die noch bis zum 25. September geöffnet hat, viel Neues zu verkünden. Neben der EU-Version des batterieelektrischen Modells Tre BEV zeigt das Unternehmen, das in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona seinen Hauptsitz hat, auch den Brennstoffzellen-Ableger Tre FCEV in einer Beta-Version. Diese europäische Modellvariante soll in der ersten Jahreshälfte 2024 auf den Markt kommen. Bei der US-Version soll es schon etwa ein halbes Jahr früher so weit sein.

Der Nikola Tre in Zusammenarbeit mit Iveco 3:51 Min.

Der dreiachsige Nikola Tre FCEV Artic 6x2 verfügt in der Beta-Version über eine Lenknachlaufachse und eine neue Fahrerkabine mit verbesserter Aerodynamik. Bei einem Radstand von 3.932 Millimetern fasst er rund 70 nutzbare Kilogramm Wasserstoff, den er bei 700 bar Druck in drei zylindrischen Tanks speichert, die hinter der Schlafkabine untergebracht sind. Diese Kapazität ermöglicht im Zusammenspiel mit der einer Betankungszeit von unter 20 Minuten eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern.

Brennstoffzelle statt Dieselmotor

Die Brennstoffzelle selbst befindet sich an der Position zwischen den Vorderrädern, wo sonst der Dieselmotor sitzt. Vor den beiden hinteren Achsen befindet sich – quasi als Pufferspeicher – ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 164 Kilowattstunden. Das modulare Gesamtpaket entwickelt Nikola zusammen mit Zulieferer Bosch.

© Nikola Corporation
Nikola Tre BEV mit EU-Start 530 km mit einer Akkuladung

Die dreiachsige Zugmaschine weist ein elektronisch gesteuertes Luftfahrwerk und ein Leergewicht von 11,8 Tonnen auf; das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 44 Tonnen. Der Motor des Brennstoffzellen-Lkw ist derselbe wie beim Batterie-Pendant: Die an der mittleren Achse eingebaute E-Maschine leistet 480 kW (653 PS) und liefert – gemessen am Rad – ein maximales Drehmoment von 45.180 Newtonmetern.

Umfangreiches Sicherheitspaket

Die Sicherheitssysteme des Nikola Tre FCEV stimmen weitgehend mit denen der BEV-Variante überein. An Bord sind unter anderem ein automatischer Notbremsassistent, ein Spurverlassenswarner, eine Stabilitätskontrolle und ein Überwachungssystem für die Reifendrücke. Hinzu kommen ein Müdigkeits- und ein Fernlichtassistent für die LED-Scheinwerfer, eine Verkehrszeichenerkennung und ein vorausschauendes Energie-Management-System. Obendrein ist alles für die Installation eines Atemalkohol-Prüfsystems vorbereitet und soll der Lkw besonders gut gegen Cyberattacken abgesichert sein.

© Opel / Nikola Corporation
Ex-Opel-Boss Michael Lohscheller Nikola-Abenteuer schon wieder vorbei

Software-Updates generiert der Nikola Tre FCEV over-the-air. Als Infotainment-Schnittstelle dient ein zum Fahrerplatz geneigter 17-Zoll-Touchscreen. Die Instrumente werden auf einem 12,4 Zoll großen Bildschirm dargestellt. Wie beim Tre BEV bietet Nikola für die Brennstoffzellen-Variante ein Aerodynamik-Paket mit verlängerter Fahrer- samt Schlafkabine sowie Seitenschürzen an.

Fazit

Nikola bringt den Elektro-Lkw Tre nicht nur in einer Version auf den Markt, in der Batteriemodule als Energiespeicher dienen, sondern auch in einer Brennstoffzellen-Variante. Letztere bietet den Vorteil der höheren Reichweite und deutlich kürzeren Betankungszeit. Sie kommt in Europa allerdings erst 2024 auf den Markt.

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