Neue Lkw und Busse mit Elektroantrieb von Neuron EV

Lkw und Bus von Neuron EV
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Elektrisch im Steinbruch und auf dem Highway

11/2019, Neuron EV LKW und Bus mit Elektroantrieb © Neuron EV 17 Bilder

Ist der batterieelektrische Antrieb auch im Fernverkehr die Antwort? Neuron EV ist davon überzeugt und stellt mit dem Torq eine neue Zugmaschine vor. Zuvor präsentierten die Kalifornier bereits einen anderen Lastwagen und einen Bus.

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Die Reichweite ist zu gering, die schweren Akkus schränken die Nutzlast ein und die Ladeinfrastruktur ist zu lückenhaft: Es gibt einige nachvollziehbare Argumente, die gegen batterieelektrische Lastwagen und Busse im Fernverkehr sprechen. Trotzdem entwickeln immer mehr Hersteller Nutzfahrzeuge mit genau diesen Antrieben. Neben traditionsreichen Herstellern tummeln sich auch Tesla und einige Startups in diesem gerade erst entstehenden Markt. Eine der jüngsten Neueinsteiger ist Neuron EV.

Torq, die Zugmaschine mit drei Achsen

Erst 2017 wurde die Firma gegründet. Nun stellten die Kalifornier bereits ihr drittes großes Nutzfahrzeug vor: Auf der China International Import Expo (CIIE) in Shanghai debütierte soeben neben dem Elektro-Pickup T/One eine Zugmaschine namens Torq. Der als Dreiachser gezeigte Semi-Truck erinnert mit seinem stromlinienförmigen Erscheinungsbild optisch an das Konkurrenzmodell von Tesla und soll technisch von einem modularen Baukasten-System profitieren, auf dem alle Neuron-Neuheiten – egal ob in Pkw- oder Lkw-Größe – basieren.

© Neuron EV

Der Torq Semi-Truck von Neuron EV soll auf der skalierbaren Plattform des T/One-Pickups basieren.

Das ist nur möglich, weil die Plattform vielfältig skalierbar ist. Darin befinden sich sowohl das Akkupaket als auch die austauschbaren Antriebskomponenten, wobei Neuron EV technische Daten und Fahrleistungen bislang schuldig bleibt. Solarzellen sollen die nicht näher benannte Reichweite optimieren.

Panoramasicht vom Mittelplatz

Der Trucker nimmt – eine weitere Analogie zum Semi-Truck von Tesla – mittig im Fahrerhaus Platz und genießt nicht nur eine Panorama-Sicht nach vorne. Drahtlose Kameras übertragen genug Bilder auf den Bildschirm, sodass sich eine 360-Grad-Rundumsicht ergeben soll. Ein Touchscreen so groß wie ein Tablet ersetzt fast alle Knöpfe und Tasten und soll die neuesten Gadgets und Internetlösungen anbieten. Der hintere Teil des Fahrerhauses soll funktional und ebenfalls völlig flexibel ausgestattet sein.

© Neuron EV

Auf technischen Basis des Torq will Neuron EV noch einen mittelgroßen Lastwagen auf den Markt bringen, den Met.

Apropos: Auf derselben technischen Basis will Neuron EV noch einen mittelgroßen Lastwagen auf den Markt bringen, den Met. Ob im Verteilerverkehr, Bauwesen oder Bergbau: Je nach Aufbauart soll der Elektro-Lkw für jeden Einsatzzweck im gewerblichen Güterkraftverkehr geeignet sein. Dafür kann die Plattform sowohl mit starren als auch flexiblen Rahmen und Achsen kombiniert werden. Die hier eher eckig geformte Fahrerkabine soll die Platzverhältnisse im Interieur optimieren und einen aerodynamisch effizienten Übergang zur Ladefläche gewährleisten.

Ein Passagierteil wie im Flugzeug und in der Bahn

Und dann gibt es da noch den E-Bus, der ein echter Verwandlungskünstler sein soll. Ja nachdem, welche und wie viele Karosseriemodule an der Plattform angebracht werden, kann das elektrisch angetriebene Nutzfahrzeug beispielsweise als Mini-, Reise- oder Gelenkbus für den städtischen ÖPNV auftreten. Es soll Neuron EV zufolge sogar mit Schienensystemen kompatibel sein und sich so als S- oder Stadtbahn einsetzen lassen. Eine autonome Variante soll es irgendwann ebenso geben wie die Möglichkeit, den vorderen Teil auszutauschen, um die Aerodynamik auf jeden Einsatzzweck optimieren zu können. Auch der Passagierteil ist modular aufgebaut und kann einen Teil für normale, First Class- und Business-Fahrgäste enthalten sowie mit Toiletten und Arbeitsplätzen ausgestattet werden – ähnlich wie im Flugzeug oder in der Bahn.

Fazit

Möglichst modular, möglichst flexibel und möglichst für alles gerüstet sein: Die Herangehensweise von Neuron EV erscheint ebenso konsequent wie simpel. Ob die elektrische Revolution des Personen- und Gütertransport-Gewerbes auf diese Art tatsächlich funktionieren kann, müssen die kalifornischen Neulinge allerdings noch beweisen. Bisher sind die Ankündigungen nämlich noch arg unkonkret.

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