Mullen MX-05 (2022): US-Elektro-SUV mit China-Akku für 1000 km

Mullen MX-05 (2022)
US-Elektro-SUV mit China-Akku für 1.000 km

Mullen MX-05
Foto: Mullen

Der Elektroantrieb macht in der Autobranche immer neue Unternehmen teils exotischer Provenienz bekannt. Eines davon ist Mullen Technologies. Gegründet wurde es von dem ehemaligen Musik-Produzenten David Michery, der einst den 2011 verstorbenen Rapper Nate Dogg unter Vertrag hatte. Michery ist auch aktuell CEO von Mullen. Laut der Unternehmenswebsite treibt ihne seine Leidenschaft für Autos, aber auch die Sorge um die Umwelt.

Mullen kooperiert seit Ende 2018 mit dem chinesischen Hersteller Qiantu; dessen Elektro-Sportwagen Qiantu K50 will Mullen unter der Bezeichnung Dargonfly K50 in den USA vertreiben. Unlängst kündigte Mullen zudem an, schon 2022 in den "schnell wachsenden" Markt für elektrisch angetriebene SUV einzusteigen, und zwar mit dem Mullen MX-05, einem Mid-Size-SUV, das Mullen selbst produzieren will. Dafür will sich das Unternehmen einer Absichtserklärung zufolge 135 Millionen Dollar bei Axiom Financial für den Umbau einer bestehenden Autofabrik besorgen.

Mullen K50 Dragonfly
Mullen

Revolutionäre-Festkörper-Batterie für 1.000 Kilometer Reichweite

Vom Auto selbst gibt es Entwürfe (siehe Bilder). Über die Technik ist wenig bekannt. Nur dass die Batterie von der Linghang BOAO Group kommen sollen. Deren Eckdaten klingen allerdings spektakulär: Mit ihr soll das Auto mehr als 500 Meilen (800 Kilometer) weit kommen. Auf der Website von Mullen sind für eine Fahrt ohne Steigungen mit 55 Meilen pro Stunde (88 km/h) sogar 640 Meilen (1.030 Kilometer) genannt und 550 Meilen (885 Kilometer) für eine Geschwindigkeit von 75 Meilen pro Stunde (120 km/h).

Mullen nennt den Akku Festkörper-Batterie, sein Elektrolyt ist allerdings offenbar nicht keramisch, sondern ein Polymer (elastisch). Dabei soll sie keine brennbaren Stoffe enthalten, was auf Lithium-Eisenphosphat wie beim Akku des BYD Han hindeuten könnte, auch wenn das nirgends explizit gesagt wird.

Schneller laden, länger halten, keine Kühlung

Mullen nennt zudem eine gut Schnellladefähigkeit als Vorteil der neuartigen Technik: Von ganz leer bis ganz voll sollen nur 35 Minuten vergehen, während es laut Mullen bei aktuellen Lithium-Ionen-Batterien 38 Minuten dauert bis sie von 10 bis 85 Prozent geladen sind. Offenbar kann der neue Batterietyp auch mit extremen Ladezuständen (komplett leer, 100 Prozent voll) gut umgehen, während das bei aktuellen Akkus auf die Lebensdauer geht.

Obwohl der Akku angeblich kein Kühlsystem braucht, darf die Temperatur beim Betrieb von -40 bis 60 Grad betragen. Die Batterie soll außerdem dennoch sehr haltbar sein und nach 10.000 Ladezyklen nur zwei Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität verlieren. Im MX-05 soll die bei 150 kWh liegen, 50 Prozent mehr als derzeit bei einem Tesla Model S P100. Die Lizenzvereinbarung mit den Chinesen gibt Mullen aber wohl das Recht, die Zellen zu anderen Konfigurationen zusammenzusetzen.