Der britische Autobauer MG, der zum chinesischen Autokonzern SAIC gehört, macht sich seit Ende 2022 mit dem Kompaktmodell MG4 (siehe Video) in dem Segment breit, das auch VW mit dem ID.3 besetzt.
Auf dem Goodwood Festival of Speed 2023 werden die chinesischen Briten aber ein Modell präsentieren, bei dem VW nicht mithalten kann. Vom MG4 wird eine XPower-Version kommen, die auf dann zwei Elektromotoren – einen je Achse – setzt und satte 320 kW (435 PS) Leistung und 600 Nm Drehmoment an den Start bringt. VW hat vom ID.3 zwar bereits eine GTX-Version angekündigt, die dürfte aber weiter auf einen Motor und reinen Hinterradantrieb setzen.
Vorlage aus China
Der elektrische Hot Hatch geht nach MG-Angaben bereits zeitgleich mit der Premiere ab Juli 2023 auf den ersten europäischen Märkten in den Verkauf. Die schnelle Markteinführung ist nicht verwunderlich, haben die Chinesen den in China MG Mulan Triumph Edition getauften Kompakten doch bereits in der potenten Allradversion am Start. Der zweimotorige XPower spurtet in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h limitiert. Kombiniert wird der zweimotorige Antrieb – 150 kW (204 PS) an der Vorderachse und 170 kW (231 PS) an der Hinterachse – mit dem größeren verfügbaren Akku. Mit 64 kWh Kapazität sind nach chinesischem Zyklus 460 Kilometer Reichweite drin. Nach WLTP bleiben davon rund 385 Kilometer übrig – den kombinierten Verbrauch gibt MG mit 18,7 kWh/100 km an. Am 150-kW-Schnellader (Ladeleistung 140 kW) ist der Akku innerhalb von 35 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen.
Hot Hatch mit Dachlast
Zusätzlich wird sich das XPower-Modell durch 18-Zoll-Leichtmetallräder, ein straffer abgestimmtes Sportfahrwerk, eine verstärkte Bremsanlage sowie neue Aeroanbauteile vom Basis-MG4 absetzen. Hinzu kommen eine Fahrdynamiksteuerung mit Torque Vectoring sowie eine neu abgestimmte Bremsrekuperation. Die Spurweite des XPower-Modells beträgt vorn 1.553 Millimeter – einen Millimeter mehr als beim Basismodell. Hinten ist die Spurweite mit 1.559 Millimetern sogar drei Millimeter schmaler als beim "normalen" MG4. Und ob es zu einem besonders sportlichen Modell passt, muss jeder für sich entscheiden – aber der MG4 XPower und der MG4 Trophy Extended Range sind bisher die einzigen Modelle in der Palette, für die MG mit 50 Kilogramm auch eine Dachlast ausweist (siehe Datenblatt am Ende des Artikels). Die maximale Zuglast beträgt für alle MG4-Varianten gebremst und ungebremst 500 Kilogramm.
Mit dem Allrad-MG4 bringen die Briten auch die Bezeichnung XPower nach Europa zurück. Unter diesem Label mischte MG von 2002 bis 2008 im Supersportwagensegment mit. Die Basis für den MG XPower lieferte der Qvale Mangusta. Für den Vortrieb sorgten potente Ford-V8-Motoren. In der schärfsten Version als XPower SV-R versammelten sich 385 PS. Auf dem chinesischen Markt fährt der MG6 optional bereits als XPower-Modell vor.
Die Preise für den neuen MG4 XPower beginnen bei 44.313 Euro, wobei der Herstelleranteil des Umweltbonus bereits abgezogen ist.