Als Studie war der EQV, die elektrisierte V-Klasse , bereits im Frühjahr 2019 auf dem Autosalon in Genf präsentiert worden, dann folgte in Frankfurt auf der IAA 2019 die Serienversion. Mercedes bringt damit den ersten Premium-Van mit Elektroantrieb, bislang wurden in Deutschland lediglich (unter anderem auch von Mercedes) Nutzfahrzeug-Kastenwagen angeboten.
Zwei Batteriegrößen verfügbar
Der EQV 300 steht für 71.388,10 Euro in der Preisliste. Wichtig: Um genügend Platz fürs Batteriepaket zu haben, gibt's den EQV 300 standardmäßig nur als Langversion. Eine vergleichbar motorisierte Diesel-V-Klasse gibt's für knapp 20.000 Euro weniger (V220d). Dafür übernimmt Mercedes für den EQV die fälligen Wartungen. Auf die Batterie gewährt der Hersteller eine Garantie von 160.000 Kilometer oder acht Jahre. Jetzt erweitert Mercedes das EQV-Angebot. Neu sind der EQV 300 als Extralang zu Preisen ab 72.280 Euro und der EQV 250. Der ist in der Langversion sowie als extralange Variante zu haben. Im 250er sinkt die Batteriekapazität von 90 auf nur noch 60 kWh, entsprechend reduziert sich die Reichweite von 418 auf 272 Kilometer. Dafür legt die Nutzlast von 747 auf bis zu 899 Kilogramm zu. Die Preise für den EDV 250 Lang starten ab 67.818 Euro, in Extralang werden 68.710 Euro gefordert.
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Der Mercedes EQV bringt den gediegenen Komfort der V-Klasse mit variablem Innenraum und zahlreichen Ausstattungsoptionen in die Elektrowelt. Wie auch beim elektrischen Mercedes E-Vito ist die Antriebsmaschine mit der Leistungselektronik in einem Komplettpaket zusammengefasst, das im Motorraum den Platz des üblichen Verbrenners einnimmt. Die E-Maschine leistet maximal 150 kW, die Dauerleistung wird mit 70 kW angegeben. Die Stromversorgung übernimmt im EQV 300 eine Lithium-Ionen-Batterie mit 100 kWh Kapazität, von denen 90 kWh nutzbar sind. Im EQV 250 sind es 60 kWh. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 140 km/h angegeben. Gegen Aufpreis gibt es eine Freischaltung bis 160 km/h. Im EQV stehen insgesamt vier, optional sogar fünf Fahrprogramme zur Verfügung: Sport, Comfort, Economy sowie Economy plus (S,C,E,E+). Ab September kommt gegen Aufpreis noch "Lift” dazu. Dabei kann bis zu einer Geschwindigkeit von rund 30 km/h mit erhöhter Bodenfreiheit gefahren, bzw. rangiert werden.
EQV kann daheim dreiphasig laden
Der Mercedes EQV ist für Wechselstrom-Beladung an Wallboxen mit einem dreiphasigen Ladegerät ausgestattet und kann so mit bis zu 11 kW "nachtanken". Die Gleichstromladung an Schnellladestationen kann mit maximal 110 kW Strom nachfassen, die Beladung von 10 auf 80 Prozent soll damit in unter 45 Minuten möglich sein.
Das große Batteriepaket ist in den Unterboden des Mercedes EQV integriert. Das trägt nicht nur zum niedrigen Schwerpunkt und entsprechend gutem Kurvenhandling bei, auch der Innenraum bleibt dadurch voll nutzbar und entspricht der regulären V-Klasse. Der EQV ist in zwei Radständen verfügbar und entsprechend zwischen 5,14 und 5,37 Meter lang. Je nach Bestuhlung mit Einzelsitzen oder Sitzbänken lässt sich der EQV als Sechs-, Sieben- und Achtsitzer nutzen. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,5 Tonnen.
Optisch gibt sich der Mercedes EQV mit seinem speziellen Kühlergrill und spezifisch designten 18-Zoll-Rädern zu erkennen. Im Innenraum setzt Mercedes beim EQV neben der Elektroauto-typischen Farbe blau auf Akzentdekor in Roségold.
Das MBUX-System des EQV ist um spezifische Funktionen für den Elektroantrieb ergänzt. So gibt es ein Verbrauchshistogramm, Infos zum anliegenden Ladestrom und ein Energieflussdiagramm als Anzeigenoption. Per App-Steuerung lassen sich aus der Ferne Fahrzeugfunktionen steuern und damit der EQV vorklimatisieren oder Navigationsziele überspielt werden.
Einstellbare Rekuperation
Die Rekuperation zur Stromgewinnung während der Fahrt lässt sich über Schaltpaddel am Lenkrad einstellen. In der höchsten Einstellung verzögert der EQV im Schiebebetrieb so stark, dass in vielen Situationen das Bremspedal nicht mehr benötigt wird, damit ist sogenanntes "One-Pedal-Driving" möglich. Auch eine automatische Einstellung der Rekuperation ist möglich, dann organisiert der EQV die Rekuperation entsprechend der Navigationsdaten, der Verkehrszeichenerkennung und der Assistenzsysteme Radar und Kamera selbständig.
Das zum EQV gehörige Bezahlsystem Mercedes me Charge erlaubt dem EQV-Fahrer den Zugriff auf über 300 Ladenetzbetreiber in Europa mit insgesamt rund 300.000 Ladepunkten über eine einheitliche Abrechnung. Auch die Schnellladestationen von Ionity sind in me Charge integriert.