Mercedes-Benz Trucks zeigt auf der IFAT, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, in München neue Elektro-Lkw-Konzepte für den Kommunaleinsatz. Der neue Mercedes E-Econic präsentiert sich als Müllwagen mit batterieelektrischem Antrieb.
Elektro-Kommunal-Lkw startet 2022

Der Niederflur-Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 Tonnen und der E-Achse mit integrierter Antriebseinheit sowie zwei Elektromotoren basiert auf dem E-Actros für den schweren Verteilerverkehr. Der Energiespeicher besteht aus drei Modulen mit je 112 kWh Kapazität, von denen jeweils 97 kWh tatsächlich genutzt werden können. Laden lässt sich der Lkw mit bis zu 160 kW: Die drei Batteriepakete des E-Econic benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden. Das tief angesetzte Führerhaus des E-Econic verschafft dem Fahrer zusammen mit der Panoramascheibe einen guten Überblick und erleichtert den Zustieg. Die Kabine bietet Platz für bis zu vier Passagiere. Der elektrische Antriebsstrang ermöglicht dabei einen ebenen Fahrerhausboden. Das erleichtert zugleich das Durchsteigen durch die Kabine. Der E-Econic geht Ende Juli 2022 im Werk Wörth in die Serienproduktion.
Für den Messeauftritt wurde das E-Econic-Fahrgestell mit einem Müllsammelaufbau von Zöller kombiniert. Der speziell für vollelektrische Fahrgestelle mit Hochvolt-Schnittstelle konzipierte Aufbau besteht aus einem elektrifizierten Sammelkasten (22,3 Kubikmeter Fassungsvermögen) mit zwei innenliegenden Elektromotoren samt direkt aufgesetzten Hydraulikpumpen, Konverter und einem Gleichrichter.
E-Antrieb für Hydrauliksystem

Auf Basis des E-Actros zeigt Mercedes im Zusammenarbeit mit ZF, wie man Nebenabtriebe zum Betrieb von hydraulischen Arbeitsausrüstungen wie beispielsweise Absetz- oder Abrollkippern, Kränen oder Hubsteigern effizient elektrifizieren kann. Als Demonstrationsfahrzeug wurde dazu zusammen mit Palfinger ein Absetzkipper aufgebaut. Und so funktioniert die Lösung: Die Traktionsbatterie des E-Actros stellt dem ZF-System mithilfe einer Gleichstrom-Schnittstelle elektrische Energie bereit. Mit dieser treibt der E-Motor wiederum die Hydraulikpumpe für den Kipper an. Eine mechanische Anbindung an den Traktionsmotor ist somit nicht erforderlich. Eine CAN-Bus-Schnittstelle sorgt für eine reibungslose Kommunikation zwischen E-Lkw und Aufbau. Auch eine Fernbedienung des Systems lässt sich einbinden.