Der Elektoantrieb macht auch vor Baustellenfahrzeugen nicht halt. Jetzt gibt es den ersten vollelektrischen Beton-Fahrmischer. Baumaschinen-Hersteller Liebherr hat die lokal emissionsfreien Fahrzeuge zusammen mit dem Chassis-Lieferanten Futuricum und dem auf Elektromobilität spezialisierten Ingenieurdienstleister Designwerk entwickelt.

Die für eine Gesamtmasse in Höhe von 40 Tonnen zugelassenen Elektro-Beton-Fahrmischer basieren auf den Liebherr-Modellen ETM 1005 und ETM 1205 – diese sind bereits als Plugin-Hybride unterwegs. Beim ETM 1005 fasst die Trommel zehn Kubikmeter Beton, beim ETM 1205 entsprechend zwölf Kubikmeter.

Für den Antrieb ist ein Elektromotor mit einer Leistung von 500 Kilowatt (680 PS) zuständig.
Reichweite ist kein Problem
Liebherr hebt die besondere Eignung von Beton-Fahrmischern für eine rein elektrische Auslegung hervor: Da die Strecken zwischen Mischwerk und Baustelle meistens kurz seien, gäbe es keine Probleme mit der Reichweite. Das nächtliche Nachladen im ebenfalls elektrisch betriebenen Mischwerk reiche vollkommen für den täglichen Betrieb. Die Fähigkeit zur Energierückgewinnung beim Bremsen und Bergabfahren verbessert die Reichweite zusätzlich.

Trommelantrieb ohne Hydraulik
Sowohl der Lkw als auch die Mischereinheit beziehen ihre Energie aus der Fahrzeug-Batterie. Damit können laut Liebherr teure Leistungselektronik-Komponenten entfallen. Außerdem ist der für die Trommel zuständige Elektroantrieb direkt an diese angeflanscht. Damit entfällt die bisher notwendige Hydraulik-Pumpe mit ihren Schlauchverbindungen – Leckagen sind somit ausgeschlossen.
Die beiden fünfachsigen Modelle sind zudem mit einem Temperaturmanagement-System ausgerüstet, dass bei Bedarf bestimmte Komponenten kühlt oder beheizt.

Ab Herbst 2020 im Einsatz
Ab Herbst 2020 sollen die ersten Elektro-Beton-Fahrmischer zum Einsatz kommen: Das Schweizer Baustoffunternehmen Holcim und die ebenfalls aus der Schweiz stammende Baufirma KIBAG haben bereits Interesse angemeldet.