Der Lexus LF-ZL ist eine Studie, die einen Ausblick auf das künftige elektrische SUV-Flaggschiff der Marke gibt. In Europa möchte Lexus ab 2030 und weltweit ab 2035 nur noch rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge anbieten. Basis für die Umstellung sind neue Plattformen, ebenso neue Produktionsverfahren und eine weiterentwickelte Software. Lexus‘ künftige Elektrofahrzeuge sollen aus kleineren und leichteren strukturellen Komponenten bestehen und ein vielseitigeres Packaging haben.
Optisch erinnert der LF-ZL mit seiner flach ansteigenden Frontscheibe, dem kompakten Heck und der breiten Spur an der Hinterachse an die Studien Lexus LF-30 electrified von 2020 und deren Weiterentwicklung LF-Z Electrified von 2021. Als Luftwiderstands-Beiwert peilen die Aerodynamiker für den LF-ZL einen Topwert von unter 0,2 an.

Der größte Bildschirm sitzt vor dem Beifahrer.
Auswertung aller Fahrdaten
Der Boden des LF-ZL ist vollkommen eben und das Dach ist mit einem großen Panoramafenster ausgerüstet. Fahrer- und Beifahrersitz sind niedrig angeordnet und die dort Sitzenden schauen auf mehrere Bildschirme. Die links und rechts vom Lenkrad angeordneten Touchscreens haben ungefähr Smartphonegröße. Mit dem linken wählt der Fahrer den Gang, stellt die Fahrmodi ein und bedient die Assistenzsysteme. Die Steuerung von Komfortfunktionen wie Klimatisierung, Audio, Telefon und Funktionen künstlicher Intelligenz erledigt der Fahrer am rechten Touchpad.
Alle wichtigen Daten liest der Fahrer über das serienmäßige Head-up Display in der Frontscheibe ab. Digitale Außenspiegel gehören zum Serienumfang genauso wie ein breiter Monitor auf der Beifahrerseite, der vornehmlich der Unterhaltung dient. Der Innenraum ist mit viel Bambus ausgekleidet – dieses schnell nachwachsende Süßgras nutzt Lexus optional bereits seit über zehn Jahren auch bei seinen Serienmodellen.
Vom Navigationssystem soll der Fahrer nicht nur die üblichen Routen-Empfehlungen bekommen, die Technik berücksichtigt angeblich auch die aktuelle Stimmung des Piloten. Das Fahrzeug sammelt permanent die Fahrdaten und errechnet daraus bestimmte Vorlieben. Das System soll auch solche Vorlieben erkennen, die so unterschwellig ausgeprägt sind, dass der Fahrer bisher nichts von ihnen wusste.
Doppelte Reichweite
Die Batterie des LF-ZL soll eine doppelt so hohe Reichweite wie bisherige Akkus ermöglichen – Lexus wird in seinem SUV also mit großer Wahrscheinlichkeit einen Feststoff-Akku einsetzen. Die bereits erwähnte gute Aerodynamik, Leichtbau und eine verbesserte Effizienz sollen ebenfalls bei der Reichweiten-Erhöhung helfen.
Der Fahrer lenkt den Lexus LF-ZL über ein Steer-by-Wire-System, es gibt also keine Lenkstange mehr, die das Lenkrad mit den entsprechenden Achskomponenten wie Lenkgetriebe und Spurstangen verbindet. Über das Allradsystem Direct4 gelangen die Antriebsmomente an alle vier Räder.
Für eine einfachere Produktion möchte Lexus beim LF-ZL die sogenannte Gigacasting-Technik einsetzen, die Tesla bereits teilweise nutzt. Lexus teilt sein SUV in Front, Mitte und Heck und gießt diese jeweils recht großen Teile im Ganzen. Die Ingenieure versprechen sich von dieser Herstellungsart nicht nur eine Kostenersparnis, sondern auch eine höhere Karosseriesteifigkeit.