Um die Elektromobilität hat der Fiat-Chrysler-Konzern (FCA) – von ein paar wenig erfolgreichen Alibiversuchen abgesehen – bisher einen Bogen gemacht. Das ändert sich in Kürze. Nicht nur, dass die Marke Fiat seine Kleinwagen bald als Mildhybride auf den Markt bringen und den 500er demnächst als reines Elektroauto vorstellen wird. Nein, die ebenfalls zum Konzern gehörende Marke Jeep gibt jetzt den Startschuss bei den Plug-in-Hybriden.
PHEV mit 190 oder 240 PS
Der Antriebsstrang der Plugin-Hybride besteht aus drei Kernelementen: Einem 1,3-Liter-Turbobenziner, der auf die Vorderräder wirkt, einem Elektromotor für die Hinterräder und einer extern aufladbaren 11,4-Kilowattstunden-Batterie, die zentral im Unterboden sitzt. Dadurch können Vorder- und Hinterachse getrennt und unabhängig voneinander mit Drehmoment versorgt werden. So soll sich der Allradantrieb effektiver regeln lassen als ein rein mechanisches System mit Kardanwelle.

Der Verbrenner kommt in zwei unterschiedlichen Varianten zum Einsatz: Er leistet entweder 130 oder 180 PS. Da die E-Maschine stets 44 kW (60 PS) beisteuert, ergeben sich kombinierte Systemleistungen von 140 kW (190 PS) und 177 kW (240 PS). Der E-Motor allein erzeugt ein Drehmoment von 250 Newtonmetern, der Verbrennungsmotor 270 Newtonmeter. Als Getriebe fungiert in beiden Fällen eine Sechsgang-Automatik.
50 Kilometer Elektro-Reichweite
Der Null-auf-Hundert-Sprint soll in unter acht Sekunden gelingen, die Höchstgeschwindigkeit beziffert Jeep auf 200 km/h. Rein elektrisch sollen bis zu 50 Kilometer Reichweite und 130 km/h drin sein. Die CO2-Emissionswerte gibt der Hersteller mit maximal 48 Gramm pro Kilometer (nach NEFZ) an. Das entspräche einem Spritverbrauch von gut zwei Litern auf 100 Kilometer. Die 4xe-Modelle verfügen über die Fahrmodi Hybrid, Full Electric und E-Save. Auch eine sportliche Abstimmung ist hinterlegt; zudem lässt sich ein Eco-Coaching absolvieren.

Innen sind die PHEV-Modelle weitgehend mit den konventionell angetriebenen Jeep-Modellen identisch. Einzige Änderung: Renegade und Compass 4xe verfügen über ein sieben Zoll großes Kombiinstrument, das zusammen mit dem – auf Wunsch 8,4 Zoll großen – Infotainment-Touchscreen allerlei Informationen über die Arbeit des Hybridsystems liefert. Mit weitreichenden Konnektivitäts-Angeboten lassen sich unter anderem Ladezustand und -vorgänge überwachen; die Funktionen bieten außerdem Unterstützung beim Finden und Bezahlen öffentlicher Ladepunkte.
Preise starten bei 37.237 Euro
In Form von Frontkollisions- sowie Spurverlassens-Warnern und einem adaptiven Geschwindigkeitsregler sind in beiden Modellen einige elektronische Fahrassistenten an Bord. Der Renegade erhält außerdem serienmäßig eine Verkehrszeichenerkennung und ein Müdigkeitserkennungs-System, das zum ersten Mal in einem Jeep angeboten wird. Optional bietet Jeep für die 4xe-Modelle einen Totwinkel-Assistenten sowie eine Rückfahrkamera, einen automatischen Parkassistenten für Längs- und Querparken sowie Keyless-Go an.
Ab 21. Juli 2020 lassen sich die 4xe-Varianten des Jeep Renegade und Compass bestellen. Die Preise starten bei 37.237 Euro für den Renegade in der 190 PS-Version, die beim Compass PHEV mit mindestens 41.136 Euro zu Buche schlägt. Dafür gibt es die Ausstattungslinie Limited. Die deutlich umfangreicher bestückten Versionen S und Trailhawk kosten 41.526 (Renegade) beziehungsweise 45.425 Euro (Compass). In allen Preisangaben sind 16 Prozent Mehrwertsteuer enthalten.