Stellen Sie sich vor, Sie müssen ein wichtiges Paket im Zentrum einer Multi-Millionen-Metropole wie Tokio ausliefern. Volle Straßen, enge Gassen, verwinkelte Verkehrsführung – ein sperriger Transporter ist da nicht zu gebrauchen, weshalb Hersteller wie Honda die kleinen wuseligen Kei Cars erdacht haben, und sie längst auch in Nutzfahrzeug-Varianten auf dem japanischen Heimatmarkt verkaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten die günstigen kleinen Fahrzeuge den Einwohnern einen Aufstieg von zwei auf vier Räder erleichtern.
Japaner kaufen kaum E-Autos
Heute sind die Kei Cars längst Kult und ihre Entwicklung schreitet weiter voran. Ab Anfang 2024 will Honda den N-Van als Elektroauto für umgerechnet rund 9.500 Euro an den Start bringen. Sowohl gewerbliche als auch private Kunden will der Hersteller damit zu E-Auto-Kunden machen. Gerade die japanischen Kunden sind hier im globalen Vergleich noch zurückhaltend, mit einem Anteil von nur einem Prozent Stromern am Gesamtvolumen (weltweiter Durchschnitt sind 8,3 Prozent).

Der elektrifizierte N-Van soll rund 200 Kilometer weit fahren können, was angesichts des begrenzten Bauraums für Batteriemodule beachtlich ist. Im Innenraum verspricht Honda Platz für maximal 40 Getränkekisten. Der Benziner darf bis zu 350 Kilo zuladen, Angaben zum E-Auto gibt es bislang nicht. Auch nicht dahingehend, ob die Innenhöhe von 1,30 Meter bei umgelegten Sitzen bestehen bleibt. Raumökonomisch dürfte N-Van EV aber dennoch zu gebrauchen sein, schon allein der kastigen Form wegen. Zahlen und Daten zum Fahrzeug, auch den Antrieb betreffend, dürften bis Mitte 2023 geliefert werden. Darüber hinaus kündigt Honda für den Heimatmarkt für 2025 ein Elektromodell auf der N-One-Plattform sowie für 2026 zwei weitere kleine Elektromodelle – eines davon als SUV – an.