Die Hyundai-Nodelmarke Genesis feilt unter Designchef Luc Donckerwolke weiter am Marken-Styling der Zukunft. Bereits im März 2021 hatten die Koreaner mit dem X Concept eine Sport-Coupé-Studie auf die Räder gestellt, die die Linien der Studien Mint und Essentia evolutioniert hat. Mit dem X Speedium Coupé geht Donckerwolcke noch einen Schritt weiter.
Verlängerte Dachlinie
Der markanteste Unterschied zum X Concept zeigt sich in der neuen, verlängerten Dachlinie, die nun erst ganz am Heck in einem kleinen Spoilerbürzel endet. Die neue Dachkontur spendiert den Fondpassagieren deutlich mehr Kopffreiheit. Um optische Leichtigkeit bemühen sich nicht existente B-Säulen und nur mit zwei filigranen Metallstreben angedeutete C-Säulen. So entsteht der Eindruck einer durchgehenden Glasfläche.
Elemente wie die weit ausgestellten Kotflügelbacken und die typischen zweigeteilten LED-Scheinwerfer der Marke, die sich beim Conceptcar als schmale Streifen weit in die Kotflügel bis hinter die vorderen Radhäuser ziehen, blieben ebenso erhalten, wie die zweistufigen LED-Streifenrückleuchten, die sich ebenfalls um die Karosserieflanken ziehen. Neu gestaltet am Heck wurde der Diffusor, der nun dominanter auftritt. An der Front ersetzt allerdings eine geschlossene Fläche den am X Concept noch sichtbaren Kühlergrill. Eingerahmt wird diese von den fortgesetzten LED-Streifen der Scheinwerfer.
Cockpit: Minimalistisch und fahrerorientiert
Gewährten die Koreaner in New York noch keine tieferen Einblicke in das Cockpit des X Speedium, so durften die Gäste in Pebble Beach auch das Interieur der Studie intensiv unter die Lupe nehmen. Es setzt auf eine minimalistische Formensprache, akzentuiert von wenigen starken Design-Elementen. Das asymmetrische Layout sorgt mit der Positionierung der Anzeigen und Bedienelemente für eine Fahrerorientierung. Die schwebende Mittelkonsole sowie die Instrumententafel bauen um den Fahrer herum. Die Trennung von Fahrer und Passagieren spiegelt sich auch in der Farbauswahl wider. Der Pilot sitzt auf einem dunklen Gestühl in einer dunklen Umgebung. Der Rest des Interieurs hüllt sich in sandfarbenes Leder.

Zentrales Infoelement für den Fahrer ist ein gebogenes OLED-Display, das eine Power-Anzeige als Drehzahlmesserersatz in den Fokus rückt. Das vertikale Display auf der rechten Seite des Fahrersitzes verfügt über ein integriertes Touch-Display, das auch den Startknopf sowie die Multimedia- und Fahrzeugsteuerung kombiniert. Die Passagiere im Fond finden auf zwei stark konturierten Sitzen mit Hosenträgergurten Platz. Gurtbänder sichern im offen gehaltenen Kofferraum das Gepäck. Für brillanten Sound an Bord sorgt eine große Audioanlage, von der nur die aus Aluminium geformten Hochtöner zu sehen sind. Die Mitteltöner, Tieftöner und Subwoofer sind nahezu unsichtbar integriert.
Serienmodell auf E-GMP-Plattform
Zur Technik unter dem schicken Blechkleid machen die Koreaner auch weiter keinerlei Angaben. Hier dürfte aber erneut die E-GMP-Plattform der Koreaner stecken, auf der alle künftigen Elektromodelle aufbauen sollen. Einen der sportlichen Optik angemessenen E-Antriebstrang hätte der koreanische Konzern im Kia EV6 GT bereits im Programm.
Und hat das Genesis X Speedium Coupé eine Zukunft? Möglicherweise. Im September 2021 hat Genesis acht Zukunftsmodelle mit Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb angekündigt. Zwei davon sollen im Coupé-Segment antreten. Eines davon konnten wir schon seinerzeit dem X Concept zuordnen. Das zweite könnte sich jetzt mit dem Genesis X Speedium Coupé Concept manifestiert haben. Und wer beide als Schwestermodelle zum kommenden Hyundai Ioniq 6 einordnet, dürfte damit nicht ganz daneben liegen.