Faraday Future FF 91 2.0 Futurist Auktion: Irrer Preis für superseltenes 1.100-PS-Elektroauto

Faraday Future FF 91 Futurist in der Auktion
:
Irrer Preis für superseltenes 1.100-PS-Elektroauto

02/2025 Faraday Future FF91 aus Auktion © bringatrailer.com 10 Bilder

Ein Elektroauto des US-Herstellers Faraday Future hat bei einer Auktion eine Rekordsumme erlöst. Das erstaunt, denn der US-Hersteller lebt bislang nur von Ankündigungen.

Kompletten Artikel anzeigen

In gut zehn Jahren seit der Gründung des Start-up Faraday Future hat sich das Unternehmen als Ankündigungs-Weltmeister der Autobranche etabliert. Letzter Move in dieser schönen Tradition war die Ankündigung einer neuen Sub-Marke für günstige Elektroautos. Gänzlich ungünstig ist dagegen das Erstlingswerk der Marke, der bereits 2016 erstmals vorgestellte FF 91. 1.065 PS, 1.800 Nm und 2,4 Sekunden von null auf 100 km/h zum Preis von 309.000 Dollar.

Fünf Jahre später als ursprünglich geplant ging der FF 51 im Jahr 2023 in so etwas Ähnliches wie eine Serienproduktion: Am 29. März 2023 begann Faraday Future mit der Produktion des FF 91 Futurist Alliance in seiner Anlage in Hanford, wobei das erste Serienfahrzeug am 14. April 2023 vom Band lief. Nach aktueller Datenlage war das erste überhaupt ausgelieferte Modell die Nummer 5 von (geplanten) 300, es ging an Private Collection Motors (PCM), ein Luxusautohändler mit Sitz in Costa Mesa, Kalifornien.

Seltener als ein Ferrari 250 GTO

Das Erstlingswerk, bis heute hat Faraday Future nach US-Informationen erst 16 Autos produziert, stand im Februar 2025 bei der amerikanischen Auktionsplattform Bring a Trailer zur Versteigerung – und ging zum Auktionsschluss durch die Decke. 235.000 Dollar, umgerechnet rund 224.000 Euro, war dem Meistbietenden dieser superseltene Gebrauchtwagen wert. Was angesichts der aktuellen Verfassung des Herstellers für einen gewissen Wagemut spricht.

© Faraday Future
Faraday Future FX-Billig-Marke als neues Lebenszeichen

Der FF 91 wechselte mit einer Laufleistung von 6.200 Meilen (9.978 Kilometer) und außen wie innen ganz in Schwarz gekleidet den Besitzer. Die Stromversorgung des fast 1.100 PS starken Elektroautos übernimmt eine flüssigkeitsgekühlte 142,0-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. An Bord und bislang funktionstüchtig sind ein "All-Terrain AI Body Control Technology"-System, adaptive Temporegelung, Notbremsassistent und intelligente Parksysteme.

Viel Technik, viel Komfort

Das Exterieur des FF 91 zeichnet sich durch eine Aluminium-Karosserie mit rund 30 Sensoren zur Stabilitätskontrolle und Fahrerassistenz aus. Zusätzlich verfügt das Modell über programmierbare LED-Beleuchtung mit integrierten Displays an Front und Heck, elektrisch einklappbare Spiegel, gegenläufig öffnende Fondtüren sowie einen Heckspoiler. Die geschmiedeten Aluminiumräder in 22 Zoll sind mit Pirelli Scorpion-Zero-Reifen bestückt.

Zur Innenausstattung gehören insgesamt 11 Displays, darunter ein 17-Zoll-Bildschirm für den Beifahrer und ein 27-Zoll-Display für die Passagiere im Fond. Die vorderen Sitze sind elektrisch verstellbar, beheizbar, belüftet und mit Massagefunktionen ausgestattet. Im Fond befinden sich zwei sogenannte "Zero Gravity"-Sitze für maximalen Komfort. Die digitale Steuerung des Fahrzeugs basiert auf den Qualcomm 8155p- und Nvidia-Orin-X-Plattformen, ergänzt durch drei separate 5G-LTE-Modems. Dem Neubesitzer bleibt zu wünschen, dass Elektronik und Betriebssystem noch länger stabil funktionieren.

Fazit

Es gehört ein gewisses Maß an Optimismus dazu, um sich überhaupt ein Auto von Faraday Future auf den Hof zu stellen. Denn seit der Gründung des Start-ups gibt es in erster Linie viele Versprechen und einen hohen Verschleiß an Führungspersonal. Dass ein Bieter jetzt eine sechsstellige Summe in einen gebrauchten FF 91 investiert hat, überrascht zusätzlich.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Top Tests 1 Audi S6 e-Tron Sportback im Test Mit zwei E-Maschinen besser als der Diesel-Vorgänger? 2 Mazda 3 mit 2,5-Liter-Motor Mehr Hubraum, aber weniger Leistung? 3 BMW M5 im Test Zum Austoben braucht er die freie Autobahn 4 Audi A6, BMW 5er und Mercedes E-Klasse Welches Modell verspricht das beste Fahrerlebnis? 5 Mazda 3 e-Skyactiv G 140 im Test Ein Saugmotor für Genießer
Mehr zum Thema Elektroauto