Ford baut mit dem F-150 das seit Jahrzehnten meistverkaufte Auto der USA. Und auch vor dem robusten und preiswerten Pickup macht die Elektrifizierung nicht halt – schon seit längerem tauchen getarnte Elektro-F-150 auf US-Straßen auf. Jetzt hat Ford mit einem Prototyp des F-150 EV einen besonderen Coup gelandet.

Der Elektro-F-150 zog zehn Eisenbahn-Waggons – schließlich zählt in den USA die Zugkraft zu den entscheidenden Merkmalen eines Pickups. Um die eher konservative Pickup-Kundschaft von den Qualitäten einer rein elektrischen Antriebsart zu überzeugen, ist also ein Zugkraftbeweis von Vorteil. Außerdem ist der Wettlauf um die Markteinführung elektrischer Pickups voll entbrannt: Tesla-Boss Elon Musk kündigt immer wieder mal einen E-Pickup an, das kalifornische Startup Rivian, an dem Ford beteiligt ist, hat vor ein paar Tagen mit der Produktion des erfrischenden R1T begonnen und der chinesische Hersteller Dongfeng hat mit dem Rich 6 EV still und heimlich alle überholt und den weltweit ersten Elektro-Serien-Pickup auf die Räder gestellt. Die in Kalifornien lebende Youtuberin Simone Giertz konnte nicht abwarten und hat bereits im Juni ihren auf einem Tesla Model 3 basierenden Eigenbau-Pickup präsentiert. So ist es eine clevere Idee von Ford, schon lange vor der Markteinführung mit herausragenden Eigenschaften seines elektrischen F-150 zu punkten.
454 Tonnen im Schlepptau
Als Test-Zuglast entschied sich F-150-Chefingenieurin Linda Zhang für zehn Doppeldecker-Eisenbahnwaggons, die mit 42 herkömmlichen F-150 des laufenden Modelljahrs beladen waren. Damit betrug die Gesamt-Zuglast enorme 454 Tonnen. Die Gesamtlänge der Waggons betrug 305 Meter. Viel mehr als diesen recht überzeugenden Test liefert Ford vorerst nicht. Nur so viel: Die Amerikaner bestätigen die Markteinführung ihres vollelektrischen F-150, geben aber noch kein Datum bekannt. Die neue Hybrid-Version des Bestseller-Pickups kommt hingegen bereits 2020 in den Handel.