Den neuen Ford Bronco haben Fans lange mit Spannung erwartet und seit sie ihn kennen, gilt der echte Offroader als gelungen. Aber so richtig unter Spannung gesetzt hatte Ford das Auto bisher nicht: Von einer rein elektrisch angetriebenen Version war nicht die Rede. Auf Restomods spezialisierte Firmen bieten zwar den alten Bronco der ersten Generation als schick restaurierten und auf Elektroantrieb umgerüsteten Geländewagen an. Aber Informationen zu einem werksseitig ausgelieferten neuen Bronco EV gab es keine.
Zumindest bis jetzt. Kürzlich hat ein ungeduldiger Fan unter einem Twitter-Post von Ford-Chef Jim Farley zum neunten Todestag von Carroll Shelby nachgefragt – und der Ford-Chef hatte die Arbeit an einem Elektro- Bronco angedeutet. Jetzt hat der Hersteller seine Hinweise auf einen rein elektrischen Bronco weiter konkretisiert: Fords Produktkommunikations-Chef für den nordamerikanischen Markt Mike Levine hat auf Twitter ein Foto gepostet, das ihn vor dem leuchtenden Umriss eines Geländewagens zeigt. Der Umriss basiert deutlich auf einer Fahrzeugplattform, bei der eine große Antriebs-Batterie zwischen den Achsen sitzt. Dass es sich bei dem leuchtenden Umriss um den Bronco handelt, unterstreicht nicht nur die Kastenform des Fahrzeugs, sondern auch das Reserverad am Heck. Die anderen beiden auf dem Twitterbeitrag gezeigten Leuchtumrisse zeigen einen Pickup und einen Van. Möglicherweise sind damit der kürzlich vorgestellte F-150 Lightning und der bereits bekannte E-Transit gemeint. Außerdem bestätigte Levine, dass Ford das SUV Explorer vollständig elektrifiziert – schließlich sollen bis 2030 mindestens 40 Prozent der Produktpalette vollelektrisch sein.
Antriebspalette des Bronco könnte weitere Varianten vertragen
Fans wundern sich ohnehin schon länger über die bisher verfügbare Antriebspalette des Bronco: Ein 2,3-Liter-EcoBoost-Vierzylinder ist der Einstiegsmotor und darüber rangiert ein 2,7-Liter-EcoBoost-V6. Auf eine souveräne V8-Version gibt es keine Hinweise und Elektrifizierung spielte nicht einmal in Form eines möglichen Hybridantriebs eine Rolle. Mit Jim Farleys Gegenfrage darf ein Bronco EV als bestätigt gelten. Zumal die Amerikaner bereits potente Elektroantriebe im Angebot oder schon sehr weit fortgeschritten entwickelt haben.

Elektrischer Allradantrieb schon vorhanden
So gibt es das SUV Mustang Mach-E auch in einer Allradvariante mit 99-Kilowattstunden-Batterie, 258 kW (346 PS) und einem maximalen Drehmoment in Höhe von 580 Newtonmetern. Für noch robustere Einsätze dürfte der Antrieb des Ford F-150 Lightning geeignet sein – mit einem Prototyp des elektrischen Pick-ups hat Ford bereits einen 454 Tonnen schweren Zug gezogen.

Konkurrenz dreht schon die Räder
Sofern ihm immer genügend Energie zur Verfügung steht, bietet ein Elektroantrieb im Gelände viele Vorteile: Das hohe Drehmoment liegt bereits im Stand an und die Regelungen der Momente erfolgt viel feiner als bei einem Antrieb mit Verbrennungsmotor. Ford hat zusätzlich zu Umweltschutz und fürs Gelände gut geeigneter Technologie noch einen weiteren triftigen Grund, einen rein elektrischen Bronco anzubieten: Jeep hat bereits Ende März mit dem Konzeptauto Wrangler Magneto einen elektrischen Offroader vorgestellt. Der Wrangler gilt als das wichtigste Konkurrenzmodell des Bronco. Der andere große amerikanische Ford-Konkurrent schläft ebenfalls nicht: Der mächtige GMC Hummer EV soll 1.000 PS und ein maximales Drehmoment in Höhe von 15.600 Newtonmetern bekommen.
