Erst im Herbst 2021 brachte Dacia seinen minimalistischen Elektro-Kleinwagen Spring Electric auf den Markt. Trotzdem steht das Modell schon wieder relativ kurz vor seiner Ablösung. Bereits 2024 wird Dacia einen neuen Elektro-Kleinwagen auf den Markt bringen, den Luca de Meo im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz des Renault-Konzerns am vergangenen Freitag (18. Februar 2022) als "Nachfolger des Spring" in Aussicht stellte.
Künftig auf der CMF-AEV-Plattform
"Diese Entscheidung haben wir in diesem Jahr getroffen", sagte der Konzernchef. Der Termin ist ungewöhnlich früh: Während ein Modellzyklus in der Autoindustrie meist etwa sieben Jahre dauert, fährt der Dacia Spring bereits nach zweieinhalb bis drei Jahren ins Museum. De Meo zufolge basiert der Nachfolger auf der neuen "CMF-A-Plattform" (da es sich um ein Elektroauto handelt, ist – präziser formuliert – die CMF-AEV-Plattform gemeint), also ein speziell auf Elektroautos in Kleinwagengröße zugeschnittener Baukasten.
Dass Dacia den Spring Electric so schnell wieder ablöst, dürfte nicht unbedingt an mangelndem Erfolg liegen. Zwischen der Öffnung der Bestellbücher im März und der Einführung im November verzeichnete die Renault-Tochter immerhin 40.000 Bestellungen. Es sind wohl eher technische Gründe, die dem in China gebauten und auch als Renault K-ZE und Dongfeng EX1 bekannten Modell auf den europäischen Märkten Schwierigkeiten bereiten. So erreichte der Spring jüngst im Euro NCAP-Crashtest lediglich einen Stern – ein heutzutage nicht akzeptables Ergebnis. Hinzu kommen inzwischen immer häufiger dokumentierte Qualitätsprobleme, die selbst in Anbetracht des sehr niedrigen Preises (in Deutschland knapp 11.000 Euro nach Abzug der hiesigen Elektroauto-Förderung) nicht auftreten sollten. Gut möglich also, dass die Renault-Gruppe das Modell mit der neuen Plattform auf eine deutlich bessere strukturelle Basis stellen möchte, damit sich so etwas nicht wiederholt.