BYD baut 50.000 Elektrobusse: Mit Strom durch die Stadt

BYD baut 50.000 Elektrobusse
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Mit Strom durch die Stadt

BYD Elektrobus (2019) © BYD

BYD hat im Januar 2019 den 50.000. Elektrobus gebaut. Das 12 Meter lange Jubiläumsmodell fährt ab Frühjahr 2019 in der spanischen Stadt Badajoz. Es ist nicht der erste Elektrobus in Europa.

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Ab Frühjahr 2019 soll der 50.000. von BYD gebaute Elektrobus im südspanischen Badajoz bis zu 80 Passagiere transportieren. Betreiber des K9UB genannten Busses ist TUBASA. Den ersten Elektrobus hat BYD 2017 in Spanien ausgeliefert. Inzwischen haben Valencia, Saint Cugat, Badalona und Badajoz Fahrzeuge bestellt.

2 Elektromotoren, 324-kWh-Akku

Mercedes eCitaro © Mercedes
Mercedes-Benz eCitaro (2018) Weltpremiere für den Null-Emissionsbus

Der K9UB ist zwölf Meter lang, hat ein Leergewicht von 13,3 Tonnen und fährt maximal 70 km/h schnell. Ein 324 kWh großer Akku versorgt die beiden Synchron-Elektromotoren mit Strom, die Reichweite ist mit „über 250 km“ angegeben. Die beiden Motoren leisten dauerhaft jeweils 75 kW, in der Spitze kurzzeitig 90 kW. Das Drehmoment liegt bei insgesamt 700 Nm. Zum Vergleich: Ein ebenfalls 12 Meter langer Mercedes Citaro mit dem gleichen zulässigen Gesamtgewicht von 19 Tonnen hat einen Sechszylinder-Dieselmotor mit 220 kW Leistung und 1.200 Newtonmeter Drehmoment.

Produktion in China und Frankreich

BYD baut seit 2010 Elektrobusse, als erstes Modell rollte der K9 in Changsha vom Band. Der 50.000. Bus wurde in Hangzhou gebaut. Seit Frühjahr 2018 produziert die Firma auch in Frankreich elektrische Busse. Im Dezember hat das Werk sechs Fahrzeuge mit Längen zwischen 8,7 und 18 Metern an die Städte Beauvais, Dunkirk und Orléans ausgeliefert. Elektrobusse lieferte der Hersteller nach eigenen Angaben unter anderem an den Flughafen Amsterdam Schiphol, an die Städte London, Los Angeles, Peking, Shenzen und Sao Paulo sowie an die Stanford University und Facebook. In Chile ist mit 100 Elektrobussen die größte Flotte unterwegs.

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Iveco Busses und Heuliez gehören beide zu CNH Industrial und stehen in Hannover mit komplett elektrischen Fahrzeugen in der Halle. Vorne, der Iveco Crealis, ein elektrischer Oberleitungsbus, der aber auch kurze Strecken per Batterie fahren kann. Im Hintergrund der Heuliez GX 337 ELEC, der komplett...
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... batterieelektrisch unterwegs ist. Er hat Platz für bis zu 90 Passagiere und ist über Rampen auch für Menschen im Rollstuhl zugänglich.
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Wie alle modernen Linienbusse bieten sowohl der Iveco, als auch der Heuliez helle Innenräume mit flexiblen Aufenthaltsbereichen für die Passagiere.
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Bei den Akkus sind die Fahrzeuge flexibel. Für Kunden mit geringen Fahrleistungen gibt es Versionen ohne Schnelllade-Funktion, dann muss der Bus über Nacht an den Stecker. So entfallen große Investitionen in die Infrastruktur des Betriebshofes. Für Flotten mit großen Entfernungen und hoher Taktzahl hat CNH Industria Lizium-Titanat-Akkus im Angebot, die können per Schnellladung auch unterwegs geladen werden. Zum Beispiel über Stromabnehmer auf dem Dach.
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Der Arbeitsplatz des Fahrers unterscheidet sich in einem Elektro-Bus nicht vom klassischen Diesel-Cockpit.
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Winziges Detail: Praktisch keiner der modernen Elektro-Busse in Hannover kommt ohne USB-Ladebuchsen für die Passagiere aus!
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Volvo setzt mit dem 7900 auf einen Hybridantrieb mit Zwischenladebetrieb (Opportunity Charging). Heißt: Geht der 19 kW große Akku zur Neige, kann er bei einem Halt an einer dafür vorgesehenen Haltestelle innerhalb von ...
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... sechs Minuten wieder aufgeladen werden. Der 240 PS starke Diesel an Bord wird so nur an Steigungen oder auf besonders lange Abschnitten gebraucht. Volvo spricht von einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs von 75%. Zukunftsmusik? Nein. Solche Busse fahren unter anderem bereits in Hamburg.
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Dass man auch in Russland weiß, wie man Elektrobusse baut, zeigt Volgabus aus Volgograd. Der in Hannover gezeigte CR12E glänzt mit modernem Design ...
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... und muss sich nicht vor der europäischen oder chinesischen Konkurrenz verstecken. Dank Niederflur-Bauweise ist der CR12E für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer gut nutzbar.
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Hinter Volgabus steckt die Bakulin Motors Group (BMG), die in den letzten Jahren vor allem beim Versuch, öffentliche Ausschreibungen zu gewinnen, nicht nur positive Schlagzeilen produziert hat.
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Freude an Farben stand bei der Innenraumgestaltung nicht im Vordergrund. Dafür haben sich die Vogabus-Entwickler ...
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... aber immerhin beleuchtete Haltegriffe einfallen lassen. Und natürlich kann auch der CR12E auch mit WLAN und USB-Ports für die Passagiere geordert werden.
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Beim Antrieb setzt Volgabus auf zwei 125 kW starke Elektromotoren, ein 300-kWh großer Lithium-Eisenphosphat-Akku liefert Saft für maximal 300 Kilometer Reichweite. Über Nacht lässt sich der Akku in 4,5 Stunden an einem 60 kW-Schnelllader aufladen.
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Karsan kommt aus dem türkischen Bursa und baut Busse in allen Größen. Um mittelfristig auf dem europäischen Markt Fuß fassen zu können, zeigen die Türken in Hannover gleich zwei serienfertige Elektro-Busse im acht, bzw. 5,8-Meter-Format.
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Der acht Meter lange Atak Electric ist die eigentliche Weltpremiere auf dem Karsan-Messestand. Das Datenblatt verspricht ab Sommer 2019 eine elektrische Reichweite von 300 Kilometern.
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Der Akku im Atak Electric 220 kWh groß und kann in 2,5 Stunden wieder aufgeladen werden, der Elektromotor kommt auf eine Leistung von 230 kW. Das ist alles, nur keine Bastelarbeit eines türkischen Ingenieurteams, sondern solide Serientechnik aus bayerischem Hause: Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit BMM i.
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Auch wenn der Atak nur acht Meter lang ist, im Cockpit herrscht die bekannte Linienbus-Schlichtheit.
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Je nach gewählter Bestuhlung hat der Atak Electric Platz für 58 Passagiere, wobei dann nur 23 einen Sitzplatz haben. Über eine integrierte Rampe kann ein Rollstuhl mit auf Tour.
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Nochmal Karsan, nochmal elektrisch, nochmal gemeinsam mit BMW entwickelt: der Jest Electric. Den gibt es mit 33 kWh- oder 66 kWh-Akku und den entsprechenden Reichweiten: 80, bzw. 165 Kilometer.
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Der Fahrer arbeitet in einem modernen Cockpit, WLAN ist im ganzen Fahrzeug verfügbar.
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Je nach gewählter Bestuhlung und Ausstattung schafft der Jest 26 Passagiere, maximal 12 davon dürfen sitzen. Auch im Jest kann über die integrierte Rampe ein Rollstuhl mitfahren.
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Klar, auch in der Türkei geht man davon aus, dass Bus-Passagiere während der Fahrt unbedingt ihr Smartphone laden müssen!
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Temsa stammt aus dem türkischen Adana, verkauft seine Busse aber längst weltweit. Jüngstes Mitglied der Angebotspalette ist der Temsa Avenue Electron, der gemeinsam mit Elektromotor-Spezialist tm4 entwickelt wurde.
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350 Kilometer elektrische Reichweite will Temsa mit dem Electron schaffen. Die Energie dafür stammt aus einem 320 kWh großen Akku, der per Schnellladung aufgeladen werden kann.
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80 Passagiere schafft der Avenue Electron, verfügbar sein soll er ab Anfang 2019.
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In Sachen Elektrobusse macht BYD aus China nicht so schnell jemand etwas vor. In China ist bereits die dritte Elektrobus-Generation in den Städten unterwegs, global ist BYD der Anbieter mit der breitesten E-Bus-Flotte überhaupt. Die neuen Elektro-Doppelstock-Busse in London kommen ebenfalls von BYD.
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In Hannover war BYD mit den zwei neusten eBus-Versionen am Start, einmal in der 12-Meter-Ausführung und dann noch als ...
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... 18 Meter langer Gelenkbus. Der schafft dank 320 kWh-Akku locker Reichweiten von über 200 Kilometer. BYD setzt traditionell auf sehr groß dimensionierte Akkus und verzichtet auf Nachlademöglichkeiten.
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Auch im BYD sollte sich jeder Bus-Profi schnell zurechtfinden.
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Im langen BYD sind 40 Sitze fest verbaut, stehend dürfen weitere 110 Passagiere mit auf Tour.
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BMC, der größte Nutzfahrzeug-Hersteller der Türkei, brachte den Neocity Electric mit nach Hannover. 8,5 Meter lang, mit Platz für 21 Sitz- und 51 Stehplätze.
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Der Akku des Neocity fasst 266 kWh und kann am 44-kW-Lader in sechs Stunden aufgeladen werden. Angaben zur Reichweite macht BMC leider nicht.
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Schlicht eingerichtet, was in Sachen Nutzwert aber ganz sicher kein Problem ist. Auch der Neocity hat eine Rampe an Bord, über die Rollstuhlfahrer ins Fahrzeug gelangen.
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Auch wenn es hier anders aussieht, bei MAN gibt's vor 2020 keinen serienmäßigen Elektrobus. Der in Hannover gezeigte Lion's City E entspricht zwar weitgehend dem Serienmodell, geht aber erst 2020 als Kleinserie an den Start.
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Dafür dann aber mit beeindruckenden technischen Daten: Herz des elektrischen Löwen ist im hier gezeigten Solobus ein 480 kWh großer Akku, im ebenfalls eingeplanten Gelenkbus kommt der Stromspeicher sogar auf 640 kWh. Damit wollen ...
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... die Bayern sicherstellen, selbst unter widrigsten Bedingungen 200 Kilometer weit zu kommen. Nachladeoptionen für unterwegs gibt's bei MAN nicht. Dafür aber einen 150 kW-Schnellader fürs Depot, der den Solo-Bus beim Stop in unter drei Stunden wieder auflädt.
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Blaue Leuchtelemente machen bei MAN deutlich, dass hier ein Elektrobus unterwegs ist. 84 Passagiere (und ein Rollstuhl) dürfen im Solobus mit auf die Reise.
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Thomas Bulit Busses (TBB) gehört zu Daimler und baut ausschließlich Schulbusse, die in den USA jeden Tag Millionen Schüler zum Unterricht bringen. Bei uns kennt man die gelben Riesen nur aus dem Fernsehen. Ein klassischer Saf-T-Liner C2 hat einen robusten Cummins-Diesel unter der Haube.
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Unter der Motorhaube ist es bei diesem Modell jedoch ziemlich leer. Jouley ist der erste Elektrobus, den TBB auf die Räder gestellt hat. Der Akku hat maximal eine Kapazität von 160 kWh – das ist das Doppelte eines Tesla Model S ohne die große Batterie. Der Standardakku mit 100 Kilowattstunden soll für 160 Kilometer reichen. In acht Stunden ist ein leerer Akku wieder voll geladen.
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Der Bus beschleunigt in 45 Sekunden aus dem Stand auf 60 mph (96 km/h) und erreicht 65 mph, das sind 104 km/h. Das Getriebe hat, wie auch bei den meisten Elektroautos, einen Gang. Schalten muss der Fahrer nicht, die Elektronik passt außerdem den Fahrmodus adaptiv an das Verhalten des Fahrers an. BB eine Jouley-Testflotte bauen und in verschiedenen Bundesstaaten testen.
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... Hino? Muss man bei uns nicht kennen, gehört aber zu Traton und damit genauso zur neuen Volkswagen-Nutzfahrzeug-Sparte ...
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...wie MAN und Scania. Seine Wurzeln hat Hino in Japan, wo ...
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... wo der Poncho EV bislang in drei Großstädten getestet wird. Seine Besonderheit: Er agiert mit einem sehr kleinen Akku und lädt alle zehn Kilometer bei den regulären Stops nach.
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29 Fahrgäste haben Platz in so einem Poncho, über eine Rampe kommen auch Rollstuhlfahrer ins Fahrzeug.
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Glenkt wird in Japan natürlich rechts, ansonsten gibt das Poncho-Cockpit keine Rätsel auf.
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Aus Brasilien kommt der nächste Volkswagen mit Elektroantrieb: Volkswagen Caminhões e Ônibus zeigen in Hannover den e-Flex, der ab 2020 in Serie gebaut werden soll. Der fährt rein elektrisch, hat aber ...
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... noch einen Range-Extender im Heck, der Strom liefert, wenn dem Akku der Saft ausgeht. Der kleine 1,4-Liter-Benziner verträgt nicht nur Normalbenzin, sondern ist auch als CNG-Motor zu haben. Der Akku im e-Flex ist 100 kWh groß und soll dem Bus eine Akku-Reichweite von rund 100 Kilometer einbringen.
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Wie gehabt: Auch in Brasilien erfinden sich Bus-Cockpits nicht jedes Jahr neu.
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Trotz der etwas verschachtelten Bauform darf auch im e-Flex ein Rollstuhl über eine Rampe mit auf große Fahrt.
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Mit dem eCitaro verschwindet Deutschland als weißer Fleck auf der Landkarte der Elektro-Bus-Hersteller. Daimler hat sich für den ersten serienfertigen Elektro-Stadtbus viel Zeit gelassen, kommt aber gemessen am gerade einsetzenden Bedarf wohl genau zum richtigen Zeitpunkt. Daimler garantiert für ...
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... den eCitaro eine Reichweite von 150 Kilometer, egal ob Sommer oder Winter. Unter Idealbedingungen reicht der 243 kWh große Akku sogar 250 Kilometer weit. Geladen wird zunächst über einen Schnelllade-Stecker im Depot, bei Bedarf kann der eCitaro aber auch mit Stromabnehmern auf dem Dach ausgestattet werden, dann ist auch Zwischenladebetrieb (Opportunity Charging) möglich.
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Hell, aufgeräumt und sehr konventionell: Das Cockpit des eCitaro.
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88 Fahrgäste nimmt so ein Solo-eCitaro maximal mit auf die Tour, eine neue Kassettendecke sorgt für eine besonders große Stehhöhe und ...
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... natürlich gibt's im Elektrobus auch ausreichend Möglichkeiten, sein Smartphone aufzuladen.
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CRRC aus Peking ist der größte Schienenfahrzeughersteller der Welt, mischt aber auch im globalen Bus-Markt kräftig mit. In Hannover wurden die Chinesen mit dem elektrischen San Bus King (TEG6125BEV) vorstellig, der mit einem ...
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... 313 kWh großen Akku rund 200 Kilometer weit kommen soll. 81 Passagieren finden Platz im ...
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... insgesamt ziemlich abwaschbar wirkenden Innenraum. Eine integrierte Rampe hilft Rollstuhlfahrern ins Fahrzeug.
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Und auch bei CRRC haben die Entwickler ein Herz für Smartphone-User: USB-Ladeports finden sich im ganzen Fahrzeug.
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Auch in Tschechien werden Elektrobusse gebaut, zum Beispiel bei der Firma Sor. Der NS 12 Electric ist längst übers Prototypen-Stadium hinaus und ist zum Beispiel bereits in Bratislava im Linieneinsatz. Der Akku des Sor NS 12 kommt auf eine Kapazität von 225 kWh, das reicht im Alltag für deutlich über 100 Kilometer Reichweite.
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Der Fahrer hat's etwas karg, dafür ...
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... reisen die bis zu 105 Passagiere relativ farbenfroh und mit ausreichend USB-Ladeports versorgt durch die Stadt. Preis des Gesamtfahrzeugs: um die 600.000 Euro.

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