Der Automobilzulieferer Bosch setzt seit einiger Zeit auf die Brennstoffzellentechnologie als wichtiges Standbein für die Zukunft. Ein großer Schritt in Richtung Industrialisierung dieser Antriebsart wurde jetzt unternommen.
Bosch Hydrogen Powertrain Systems heißt ein neues Joint Venture, dass das deutsche Unternehmen mit dem chinesischen Lkw-Bauer Qingling gegründet hat. Der Sitz des Gemeinschaftsunternehmens ist in Chongqing, wo auch Qingling Motors beheimatet ist. Noch in diesem Jahr soll eine erste Flotte von 70 Lkw mit Brennstoffzelle zu Testfahrten starten. Die Serienfertigung rechtzeitig vor dem Marktstart zum Jahreswechsel 2022/2023 beginnen.
Bosch sieht großes Potenzial in China

Das Bosch-Werk in der Stadt Wuxi soll Komponenten wie die Brennstoffzellen-Stacks, Luftkompressoren, Steuergeräte, Sensoren und die Leistungselektronik zuliefern. Bosch will perspektivisch "möglichst alle chinesischen Fahrzeughersteller", so eine Unternehmensmitteilung, mit Brennstoffzellensystemen beliefern.
Nach Berechnungen der China Society of Automotive Engineers (China-SAE) haben Brennstoffzellenfahrzeuge bis zum Jahr 2030 dort ein Marktpotenzial von einer Million Einheiten.
"China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für die Elektromobilität", sagt Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. "Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen, bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb."
Nicht nur in China, auch in Deutschland weitet Bosch seine Aktivitäten im Bereich der Brennstoffzellentechnologie aus. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen entwickelt der Dienstleister Brennstoffzellen-Stacks, die schon 2022 in eigenen Werken produziert werden sollen.