Seinen Elektro-SUV B1 und den Elektro-Pickup B2 hat der US-Elektroautobauer Bollinger Motors auf unbefristete Zeit verschoben. Dafür wollen die Amerikaner in Sachen Elektro-Plattformen Gas geben. Dazu hat Bollinger seine skalierbare 800-Volt-Elektro-Plattform zu Basismodulen für verschiedene Lkw-Klassen weiterentwickelt. Bollinger bedient dabei die Klassen 3 bis 6 und deckt so zulässige Gesamtgewichte von knapp 4,5 bis 11,8 Tonnen ab. Jetzt hat Bollinger mit dem B4 den ersten Elektro-Lkw für die 7,5-Tonnen-Klasse vorgestellt.
Die Bollinger-Fahrgestelle werden in verschiedenen Radständen sowie mit angepasster Motor- und Batteriebestückung offeriert, sodass nahezu jeder Kundenwunsch und jeder mögliche Aufbau realisierbar ist. Auf den B4 folgen noch der B5 und der B6 für größere Nutzlasten. Zum Fahrwerkspaket gehört auch eine skalierbare Sicherheitsausstattung, die unter anderem ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung, eine Rückfahrkamera, eine Totwinkel-Überwachung, einen adaptiven Tempomat und einen Spurhalteassistenten umfasst.

Bis zu 320 Kilometer rein elektrisch möglich
Die Bollinger-Plattform kommt in der Basis-Konfiguration mit einem 60 kWh großen LFP-Batteriepaket und zwei Motoren – einer vorn und einer hinten. Der daraus resultierende Allradantrieb greift auf 623 PS und maximal 906 Newtonmeter zurück. Auf Wunsch lässt sich der Antrieb auf die vordere oder die hintere Achse beschränken. Die Reichweite für jedes Batteriemodul liegt bei 160 Kilometern. Der B4 kann optional mit zwei Modulen bestückt werden, die Reichweite steigt dann auf 320 Kilometer. Sie schrumpft selbstverständlich mit zunehmendem Gewicht etwaiger Aufbauten und ist abhängig von deren aerodynamischen Eigenschaften.
Auf Komfort muss der Fahrer des zusammengestellten Bollingers nicht verzichten. So stehen ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle sowie eine hydraulische Servolenkung und das hydropneumatische, sich selbst im Gleichgewicht haltende Fahrwerk mit Einzelradaufhängung zur Verfügung. Gleiches gilt für die Leistungselektronik und -überwachung, das Thermo-Management und den On-Board-Charger.
Gebaut werden die Bollinger-E-Truck-Fahrwerke bei Fertigungspartner Roush Industries in Livonia, Michigan, nur knapp 30 Kilometer vom Bollinger-Hauptquartier entfernt. Roush hat Bollinger auch schon bei der Entwicklung der Plattformen unterstützt.