Üblicherweise schaut man sich bei neuen Elektrofahrzeugen ja gleich die Standard-Kriterien an. Wie schnell, wie weit, wie wenig Luftwiderstand? All das kann man bei diesem Kandidaten gleich vergessen, denn einen besseren cw-Wert hat so ziemlich alles jenseits eines Bauwagens und beim Tempo fährt ihm ein zorniger Zehnjähriger im Kettcar auf und davon. Macht aber nichts, denn der neue Bobcat T7X hat ganz andere Stärken.
Heben zum Beispiel: 3,2 Tonnen stemmt der Kurze, bevor er freundlich mit dem Kopf nickt und vornüber kippt. Und in voller Fahrt darf er immerhin 1,4 Tonnen in der Schaufel durch die Gegend fahren. Der Bobcat T76 mit Dieselmotor, auf dem der neue T7X aufbaut, hat zwar noch ein bisschen mehr Reserven, allerdings eben: einen Dieselmotor.
Beim T7X haben die Bobcat-Entwickler allerdings nicht einfach einen Elektromotor statt des hauseigenen Selbstzünders (4 Zylinder, 2,4 Liter Hubraum, 74 PS) hineingesteckt. Sondern stattdessen die komplette Mechanik neu konstruiert. Statt der üblichen Ölhydraulik, mit der Baumaschinen heben, kippen und fahren, übernehmen im Bobcat TX Elektromotoren diese Aufgaben. Die Vorteile dadurch sind vielfältig. Zum Beispiel durch das sofort verfügbare Drehmoment, durch den deutlich einfacheren Aufbau mit weniger Komponenten und nicht zuletzt die elektronische Steuerung von Funktionen. Laut Bobcat sind gerade einmal die Hälfte an Bauteilen und Komponenten für den T7X nötig, die sonst in einem Dieselmodell verbaut werden.
350 Liter Betriebsflüssigkeiten gespart
230 Liter Hydrauliköl stecken normalerweise in einem T7-Bobcat, das sieht man dem kleinen Kerl gar nicht an. Dazu kommen 120 Liter Dieseltreibstoff bei vollem Tank. Der T7X hat als Betriebsflüssigkeit lediglich einen Liter Kühlflüssigkeit, das war’s. Dadurch ist natürlich ein wesentliches Problem gleich mitgelöst: Bei gar nicht so seltenen Defekten an einer Baumaschinen-Hydraulik können große Mengen austretendes Öl Erdreich und Gewässer verseuchen. Beim E-Bobcat muss man darüber nicht nachdenken und spart sich dazu auch noch viel Wartungszeit und -kosten.

Ein weiterer Vorteil des E-Antriebs ist der geringe Betriebslärm im Vergleich zum Diesel-Lader, was vor allem Anwohner von Baustellen schätzen werden, aber auch das Fahrpersonal selbst. Und mangels Abgas kann der kleine Raupenlader auch in geschlossenen Gebäuden genutzt werden, was völlig neue Einsatzmöglichkeiten erschließt.
Versorgt wird der elektrische Bobcat von einer 62 kWh Lithium-Ionen-Batterie. Die Akkuladung soll für maximal vier Stunden Dauerbetrieb ausreichen und in einem typischen Baustelleneinsatz-Szenario für einen kompletten Arbeitstag ausreichen. Die maximale Fahrgeschwindigkeit in der Schnellstufe liegt bei 15 km/h, in der Standardstufe bei 9 km/h.