Zum Manager-Magazin sagte der Vorstandsvorsitzende von Audi: "Wir müssen das Portfolio genau analysieren. Was wollen die Kunden wirklich und was nicht, womit können wir Geld verdienen? Brauchen wir eine neue Generation unseres Sportwagens R8 mit Verbrennungsmotor? Eher nicht. Brauchen wir unsere Design-Ikone TT noch einmal neu? Nicht in der bekannten Form. Aber wir planen ein kleines Auto für weniger als 45.000 Euro, mit dem wir einen Rieseneffekt fürs Image erzielen werden." Auf der Hauptversammlung sagte Schot über den TT: "Seit 20 Jahren haben wir diesen emotionalen Sportwagen in unserem Angebot. In wenigen Jahren werden wir den TT durch ein neues emotionales Modell in der gleichen Preisklasse ersetzen. Durch ein Elektroauto".
Wird der TT ab 2022 zum E-Tron auf MEB-Basis?

Angesichts des anvisierten Preises und des bisherigen Segments kann der neue Elektro-TT eigentlich nur auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns aufbauen, der auch als Basis für die ID.-Familie von VW dient. Der erste MEB-Audi wird der als Concept Car bereits in Genf gezeigte SUV Q4 E-Tron, von dem eine Coupé-Variante namens Sportback ebenfalls schon geplant ist. Gut möglich, dass dieses Auto dann TT E-Tron heißen wird. Denn Schot spricht ja ausdrücklich von einer anderen Form. Und der MEB mit seiner rund 14 Zentimeter hohen Batterie im Fahrzeugboden eignet sich nicht wirklich für einen flachen Sportwagen.
Die Welt kauft mehr SUV und weniger Sportwagen
Überdies ist das Segment der kleinen Sportwagen seit Jahren keines mehr, mit dem man viele Kunden erreicht. Entsprechend klein sind die Stückzahlen geworden und die erzielbaren Gewinne. Damit könnte eine schon 2014 auf dem Pariser Salon als Concept Car TT Offroad gezeigte Idee mit neuem Antriebskonzept doch noch Realität werden: ein TT SUV-Coupé. Mit der Design-Linie der Markenikone und den beliebten Vorteilen eines SUV: hohe Sitzposition und trendige Optik.
Eine Allradoption sieht der MEB vor. Mit je einem Motor an jeder Achse und in Summe 306 PS. Für die versprochenen 45.000 Euro könnte es dann auch eine 204-PS-Version werden – mit Heckantrieb. Auch nicht schlecht. Denn den auf dem modularen Querbaukasten (MQB wie der Golf) aufbauenden Verbrenner-TT gab’s mit Allrad- und Frontantrieb. Das war einer der Hauptgründe, warum viele Sportwagen-Fans das kompakte Ingolstädter Coupé nie so ganz ernst nehmen wollten.