Newsletter vom 29. Juni 2022
Angenehme Handgreiflichkeiten

Es gibt so ein paar Attribute, die bei ambitionierten Autofahrern einfach immer ein seliges Grinsen provozieren. Hinterradantrieb, großvolumige Saugmotoren und natürlich: Handschaltung. Letztere allerdings verschwindet mit immer höherem Tempo aus den Katalogen der Hersteller. Wenn es rein um Performance oder Effizienz geht, kann ich diesen Schritt natürlich nachvollziehen. Doch Sie stimmen mir sicher zu, wenn ich sage, dass sich Spaß nicht ausschließlich über den Verbrauch oder eine Rundenzeit definiert. Spaß bedeutet, involviert zu sein. Selbst mit dem Auto zu arbeiten, das Feedback der Straße zu spüren und eben darauf reagieren zu können, bevor irgendein Steuergerät den Job übernimmt. In einigen ikonischen Fahrzeugen bleibt uns dieser Ansatz glücklicherweise mehr oder weniger erhalten. So hat sich aktuell die BMW M GmbH ausdrücklich zum Handschalter bekannt. Warum sie das getan haben, weiß mein Kollege Uli Baumann.

BMW M4
Arturo Rivas

Bei dem, was F1-Stardesigner Adrian Newey da grade in der Mache hat, wird wohl kaum von Hand geschaltet werden. Der Engländer arbeitet aktuell an einem ziemlich extremen Hypercar, das ab 2025 gebaut werden soll. Die Eckdaten: V8-Hybrid, 1.100 PS und etwa 5,8 Millionen Euro Kaufpreis. Ohne Steuern. Nicht weniger als "die Grenzen des Machbaren" sollen mit diesem Projekt ausgelotet werden. Große Worte, wie ich finde. Wie viele Exemplare entstehen sollen, wie das Auto heißt und welche Konkurrenz damit aufs Korn genommen wird, verrät Ihnen mein Kollege Andreas Haupt.

Empfehlung der Redaktion

Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen Hyundai und Kia. Der Verdacht: Die Koreaner sollen illegale Abschalteinrichtungen in Dieselmodellen verbaut haben. 180 Ermittler haben nun bei einer Razzia Büroräume in Frankfurt und Offenbach durchsucht, auch Zulieferer Borg-Warner steht im Fokus der Behörde. Wenn Sie jetzt denken, es ginge hier um einen alten Hut, der jetzt erst entdeckt wurde - Fehlanzeige. Konkret sollen 210.000 Fahrzeuge, deren Baujahre bis in 2020 reichen, betroffen sein. Dass das kein Spaß ist, davon kann VW längst ein Lied singen. Dass es nach dem von den Wolfsburgern ausgelösten Skandal noch immer Hersteller gibt, die möglicherweise mit derlei Tricks arbeiten, macht mich offengestanden ein bisschen fassungslos. Weitere Details zu diesem Fall lesen Sie HIER.