Ich weiß wohl, dass eine "Bleispritze" im cineastischen Gangster-Jargon eine Handfeuerwaffe beschreibt. Doch bis zuletzt hätte man damit auch eine Zapfpistole meinen können, die verbleites Benzin ins Auto flößt. Damit ist nun allerdings Schluss. Nicht bei uns – in Deutschland ist der mit Schwermetall belastete Kraftstoff schon seit Jahren nicht mehr im Sortiment. Der weltweit letzte Liter wurde jetzt in Algerien vertankt. Damit ist die Erde nun frei von Blei-Benzin, doch die Folgen werden uns leider noch eine Weile begleiten. Wie viele Menschenleben durch das Blei-Aus gerettet werden können, verrät Ihnen Holger Wittich.

Wenn es nach der Pariser Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo geht, könnte man sich wohl auch den Vertrieb von unverbleitem Benzin sparen. Die Metropole soll eine große Verkehrswende hinlegen und das Auto immer weiter durch andere Konzepte und Transportmittel ablösen. Dafür verringern die Franzosen beispielsweise die Anzahl der Spuren und ersetzen den Raum für Pkw durch Fußgängerbereiche oder Radwege. Seit dieser Woche ist zudem ein weiterer Baustein des Verkehrskonzepts in der Stadt der Liebe in Kraft getreten. Von nun an gilt in den allermeisten Teilen von Paris Tempo 30. Ausgenommen sind lediglich ein paar Hauptverkehrsadern und Knotenpunkte. Wenn ich an meinen letzten Trip durch Paris denke, würde ich mir rückblickend wünschen, ich hätte wenigstens 30 fahren können. Die meiste Zeit verbringt man dort als Autofahrer nämlich im Stau. Mal sehen, ob das neue Konzept daran etwas ändern kann.