Das Update, das aktuell nötig ist, kriegt kein Autofahrer "Over The Air" – das muss schon aus dem Bundeswirtschaftsministerium kommen. Nicht unbedingt per Fax, aber Sie verstehen schon, was ich meine. Die Rede ist von den Förderprämien für E-Autos und Plug-in-Hybride, die erst kürzlich in letzter Sekunde bis Ende 2022 verlängert wurden. Doch auch das ist zu kurz gesprungen, wie wir mittlerweile wissen. Ich habe es bereits im gestrigen Newsletter geschrieben: VW und Audi nehmen beispielsweise keine Bestellungen mehr für PHEV-Modelle an. Die Auftragsbücher sind voll, die Rohstoffe knapp. Wer sein bestelltes Auto erst nach dem Stichtag 31.12.22 erhält, kann die staatliche Subvention Stand heute in den Wind schießen. Ausschlaggebend für eine Auszahlung ist nämlich nicht das Kaufdatum, sondern der Tag der Zulassung. Und wie es gerade um die Lieferzeiten bestellt ist, brauche ich Ihnen vermutlich nicht zu erzählen. Es ist also mehr als unsicher, ob alle bestellten Fahrzeuge tatsächlich vom Fördertopf profitieren und das schmälert natürlich auch die Kauflust jener, die ihren elektrifizierten oder rein elektrischen Neuwagen noch gar nicht erstanden haben. Mein Chef Jochen Knecht hat diese Problematik in einem Kommentar aufgegriffen und dabei auch eine naheliegende Lösung für das Problem formuliert.

Ein Update fordert auch das Forschungsinstitut Agora, allerdings geht es hier um die Pkw-Maut. Ja, richtig gelesen. Das Thema ist noch nicht vom Tisch und vielleicht aktueller denn je. Es stellt sich nämlich die Frage, wer Erhalt und Ausbau unserer Infrastruktur finanziert, wenn die Autofahrer zunehmend auf E-Autos umsteigen. Aktuell werden dafür nämlich die Einnahmen aus der Energiesteuer auf fossile Kraftstoffe verwendet. Die Forscher versprechen sich von ihrem – Zitat: "verursachergerechten" – Konzept jährliche Einnahmen von bis zu 33 Milliarden Euro, die auch dem ÖPNV, sowie der Fußgänger- und Rad-Infrastruktur zugutekommen sollen. Ein Betrag von durchschnittlich 5,4 Cent pro Kilometer steht im Raum, der für den Autofahrer je nach Fahrzeuggewicht, Fahrzeuggröße, Auslastung, Emissionen und Nutzungszeitraum variiert. Das würde bedeuten, dass auch Fahrer von schweren Elektroautos tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Entwurf sieht aber auch eine engmaschige Feinjustierung vor, die strukturschwache Gebiete entlastet und fördert. Wie sich die Agora das im Detail vorstellt, lesen Sie hier.