Newsletter vom 10. März 2022
Sprit aus dem Supermarkt-Regal

Es klingt schon verlockend. Während der Blick auf die Tankstellen-Preisschilder sich anfühlt wie der erste Besuch einer Geisterbahn im Kindesalter, steht das Rapsöl flaschenweise für weniger als 1,80 Euro bei Aldi, Rewe, Lidl und Co. – einfach so. Da könnte man als Dieselfahrer durchaus versucht sein, auf den rein pflanzlichen "Kraftstoff" umzusteigen, selbst wenn ein Tankvorgang dann etwa so lange dauert wie das Laden eines Elektroautos auf 80 Prozent. Tja, doch so fair ist die Welt leider nicht. Es gibt zwar Selbstzünder, die mit dem Speiseöl laufen würden – allerdings ist das tatsächlich illegal. Damit wäre nur einer von vielen Gründen genannt, warum das Pflanzenerzeugnis in den Salat gehört und nicht in den Tank. Alle weiteren Argumente trägt Ihnen mein Kollege Uli Baumann vor.

Tanken
Getty Images

Im gestrigen Newsletter hat mein Kollege Thomas Harloff die aktuell enorm gestiegenen Spritkosten natürlich auch schon thematisiert und den Elektromobilisten dabei eine gewisse Genugtuung zugesprochen. Trotzdem sind längst nicht alle Autofahrer bereit, auf ein E-Auto umzusteigen. Dafür erfreuen sich Plug-in-Hybride gerade großer Beliebtheit. Wobei – eigentlich sollte ich sagen "erfreuten sich", denn das Angebot scheint zunehmend abgeschöpft. Nach Audi hat nun auch Konzernmutter Volkswagen einen Bestellstopp verhängt. Allein die Ingolstädter nehmen damit zwölf Modelle "vom Netz". Ob die Autos in dieser Form überhaupt nochmal wiederkommen? Das jedenfalls habe ich mich gefragt. Warum die Hersteller den Riegel vorgeschoben haben, erzähle ich Ihnen in meinem Artikel zum Thema.

Empfehlung der Redaktion

Wenn die Hersteller das passende Auto nicht haben, dann muss man sich eben selbst eins bauen. Also die nötigen Mittel vorausgesetzt. Rallyefahrer Ken Block verfügt ohne Zweifel über jene Mittel und hat sich eingedenk der neuen Partnerschaft mit Audi gleich zwei adäquate Privatfahrzeuge zugelegt. Das eine ist als selbstgebaute Replika mit mehr als 700 PS Balsam für die Verbrenner-Seele, das andere mit zeitgeistigem Elektroantrieb und kaum minder stattlichen 590 PS die Verteidigung gegen steigende Benzinpreise. Egal in welches Auto Block nach Feierabend steigt - er ist um beide zu beneiden.