Paul und Chris Andrews sind echte Petrol-Heads, die beiden haben in den letzten Jahrzehnten eine viel beachtete Sammlung von amerikanischen Klassikern zusammengetragen - doch nun ist Schluss: "Wir wollen unsere Sammlung um 78 Autos reduzieren", sagt Paul Andrews.
Übrig bleiben sollen "rund 15 bis 20 echte Fahrmaschinen", pflichtet ihm sein Sohn Chris bei. Was für Autos das sind, können wir nicht sagen, doch wenn man sich die einzigartigen Hotrods, Muscle Cars und Vorkriegsklassiker anschaut, die am 2. Mai in Fort Worth, Texas/USA, unter den Hammer kommen, kann man nur ins Träumen geraten.
Ein Hotrod wie ein Song von Neil Young
Die Preise für die einzigartigen Hotrods, die aufwändig in Handarbeit entstanden sind, liegen dabei laut ihren Estimates auf zum Teil niedrigem Niveau - schon bei 25.000 Dollar starten die Schätzpreise. Etwa für den Ford Pickup Custom "Loose Change", den Chris Andrews nach seinen Vorstellungen bauen ließ. Es ist übrigens sein erster.
Benannt nach dem Song von Neil Young - bekanntermaßen ebenfalls ein Verrückter, was Autos angeht -, verwirklichte Andrews vor mehr als 10 Jahren seinen Traum-Hotrod auf Basis eines 1932-Ford-Chassis. Angetrieben wird der Wagen von einem 400 cui-V8 von Chevrolet, der seine rund 400 PS an ein Tremec-Fünfgang-Getriebe weitergibt.
An der Karosserie des Scheunenfunds änderte Andrews fast nichts, nur das filigrane "Pinstriping" - die goldene Linierung - setzt Akzente.
100 Jahre alte Basis für Best of Show-Seriensieger
Eines der Highlights der Auktion ist "Trojan", ein Hotrod auf der Basis eines fast 100 Jahre alten Ford Model T. Der Wagen scheint direkt aus der TV-Serie "The Munsters" entsprungen zu sein, lediglich die grüne Farbe mit den Flammen-Decals passt nicht ganz zu dem morbiden Charme von Herman und Co.
Der Wagen entstand ursprünglich in den frühen 1960er-Jahren und wurde unter Federführung einer Legende der Hotrod-Szene gebaut: Harry Markiecki. Der Pionier holte in den 60er-Jahren mit seinem Trojan 18 Preise bei 7 Shows, darunter 6 "Best of Show"-Trophäen.
Ab 2006 wurde der Hotrod komplett gestrippt und bei "Flying A Garage" wieder neu aufgebaut. Seither befindet er sich in einem Concours-Zustand. Nach der Restaurierung war der "Trojan" Titelheld mehrerer US-Magazine. Jetzt wird er mit einem Estimate von 70.000 bis 90.000 Dollar angeboten.
Das Auto, das sich Buick selbst zum Geschenk machte
Mit der Lotnummer 230 kommt ein weiteres Unikat zur Versteigerung, der Buick Blackhawk aus dem Jahr 2000. Die Manager von Buick überlegten sich, mit welchem Geschenk man den 100. Geburtstag der Marke gebührend feiern könnte - und sie ließen den Blackhawk bauen, in dem die "besten Bestandteile von Buick aus 100 Jahren" zum Einsatz kommen sollten.
Der langgestreckte Roadster mit einem Radstand von 3,27 m besitzt zahlreiche Zitate an historische Modelle der Markenhistorie, wie den Kühlergrill, der an den "Y-Job", das erste Concept-Car der Automobilgeschichte, erinnert. Als Antrieb wählten die Konstrukteure von "Advanced Automotive of Technologies" einen 1970er GS-V8 der dritten Ausbaustufe, der 463 PS leistet.
Paul und Chris Andrews kauften das Jubiläums-Concept-Car direkt von der GM Heritage Collection und zeigten es 2009 beim Amelia Island-Concours.
Doch auch dieser einzigartige Wagen wird aus der exklusiven Sammlung verbannt - die 300.000 bis 450.000 Dollar, die von RM Auctions als Estimate angegeben werden, sind allenfalls ein Trostpflaster. Womit wir zurück zur Frage kommen, welche "15 bis 20 Fahrmaschinen" die Andrews wohl behalten ...
Einige Hotrods, Showcars und Rennwagen der Auktion zeigen wir in unserer Fotoshow.