Ferrari 330 P2 bei Amelia Island Auktion: Dieser Ferrari kostet nur 63.000 €

Ferrari 330 P2 bei Amelia Island Auktion
Dieser Ferrari hat nur 63.000 € gekostet

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Bei der Amelia Island-Auktion war dieser Flitzer das günstigste Automobil. Schon bei 66.125 Dollar fiel der Hammer - und die Spina Bifida Association Jacksonville freut sich über den Erlös, denn der ging an diese gemeinnützige Organisation, die Familien unterstützt, deren Kinder von dieser Fehlbildung betroffen sind.

Der Höchstbieter wiederum kann sich über einen wirklich kompakten Rennwagen freuen, der mit einer Länge von nur 2,5 Meter bei Bedarf auch hochkant in der Garage geparkt werden kann. Neben den technischen Daten ist auch die Herkunft ungewohnt:. Statt in Maranello lief dieser Ferrari 330 P2 nämlich in Frankreich vom Band.

Ein Ferrari, der in Frankreich gebaut wurde

Vermutlich hat ein reicher Amerikaner mit dem 6,5 PS starken Wagen seinem Nachwuchs einen Wunsch erfüllt. Zum Preis einer gut ausgestatteten E-Klasse kaufte sich der Höchstbieter bei der Auktion auf Amelia Island einen Klassiker unter den motorisierten Kinderfahrzeugen. Denn bereits seit 1981 baut die Firma De La Chapelle Oldtimer im Miniaturformat, die von einem 169 Kubik kleinen Subaru-Viertakt-Motor mit 6,5 PS angetrieben werden. Der Endantrieb erfolgt über eine Kette an die Hinterräder.

Seit 1981 wurden mehr als 1.600 Mini-Oldtimer gebaut. Es gibt einen maßstabsgetreuen Bugatti Typ 55, einen BMW 328 und als Motorsport-Highlight eben den Ferrari 330 P2. Der altehrwürdige "Automobil Club de l'Ouest", Organisator des 24-Stunden-Rennens von Le Mans, orderte von diesem Ferrari eine Kleinserie, um auf der traditionsreichen Rennstrecke Trainingsläufe für den Nachwuchs auszutragen. Eines dieser Exemplare wurde nun bei der Amelia Island-Auktion verkauft.

Die Le Mans-Geschichte des 410 PS starken Vorbilds war allerdings nicht besonders erfolgreich. 1965 starteten 2 Exemplare des Ferrari 330 P2 - der erste schied mit Kupplungsschaden, der zweite mit Getriebeschaden aus.

Manufaktur produziert nur auf Bestellung - und erfüllt Sonderwünsche

Der kleine Ferrari 330 P2 misst exakt 2,56 Meter in der Länge, 1.11 in der Breite und 70 Zentimeter in der Höhe. Die GFK-Karosserie spannt sich über ein Rohrrahmen-Chassis und bietet Platz für einen Passagier, der kaum mehr als 1,50 m messen darf. Bei einer Leermasse von 175 kg beträgt das Leistungsgewicht wenig sportliche 27 kg pro PS. Und die Kraftübertragung erfolgt über eine Fliehkraft-Automatik. Immerhin sollten so Getriebeprobleme wie beim Original ausbleiben. Für gute Verzögerungswerte sorgt eine hydraulische Scheibenbremsanlage, die Teilnahme bei Nachtrennen ermöglicht eine 12-V-Elektrik mit illuminierten Frontscheinwerfern, Rückleuchten sowie einer Instrumentenbeleuchtung.

De La Chapelle baut die Miniatur-Autos nur auf Vorbestellung und erfüllt nahezu jeden Kundenwunsch. Die Optionsliste hält unter anderem einen Elektro-Starter, Lederpolsterung, Lackierung, Radkappen mit Zentralmutter-Optik, Handbremshebel aus poliertem Aluminium, Rückwärtsgang und Renndekor bereit. Zudem gibt es Ausbaustufen für das Fahrwerk: Es lässt sich mit hydraulischen Stoßdämpfern, doppelten Querlenkern aus Leichtmetall, Differenzial und innenliegenden Scheibenbremsen auf den Rennstreckeneinsatz trimmen.

De La Chapelle gibt es seit mehr als 100 Jahren

Die Historie der französischen Marke De La Chapelle begann vor mehr als 100 Jahren: De La Chapelle Frères et Compagnie baute seit 1907 in Saint-Chamond Automobile.In den frühen 1970er-Jahren wurde das zwischenzeitlich aufgelöste Unternehmen von einem Nachfahren der Gründer unter dem Namen "Automobiles Stimula-De La Chapelle" wieder ins Leben gerufen. Xavier de la Chapelle baute zunächst optisch an Bugatti angelehnte Roadster im Retro-Design, bevor er 1996 den De La Chapelle Roadster mit einer modernen Karosserie vorstellte.