Am zweiten Tag des Auktionsmarathons wird es interessant: Denn bei RM Sothebys, Bonhams, Barrett-Jackson und Silver Auctions kommen nun auch die Blue-Chips unter den Hammer.
Insgesamt wurden am Donnerstag, 28. Januar 2016, 77,9 Millionen US-Dollar umgesetzt. Von den angebotenen 1.300 Fahrzeugen konnten 1.151 verkauft werden, was einer guten Quote von 89 % entspricht. Neben diesen Ergebnissen hat Classic-Analytics/Hagerty auch den Durchschnittswert der versteigerten Fahrzeuge ermittelt: 67.680 Dollar.
Diesen Wert haben vor allem die Top-10-Fahrzeuge deutlich nach oben getrieben, was uns zweierlei zeigt: Schon für deutlich günstigere Preise gibt es auf den Auktionen viele Fahrzeuge zu kaufen. Und nur wenige Klassiker, die mehr als 1 Million erzielen verschieben die Quote deutlich nach oben - da unterscheiden sich Automobilauktionen nicht von der Weltwirtschaft
Langer Name, höchster Preis
Mit einem Höchstgebot von 3 Millionen Dollar holt sich ein 1929er Duesenberg Model J Disappearing Top Torpedo Convertible Coupé den Titel "teuerstes Fahrzeug".
Der Vorkriegs-Traumwagen war an den Kalifornier David Gray ausgeliefert worden. Der Sportler bestellte seinen Duesenberg Model J mit einer Karosserie von Walter M. Murphy. Nur 6 Exemplare in dieser atemberaubenden Form mit dem charakteristischen Boat-Tail wurden gebaut.
Chassisnummer 2199 wurde schon 1933 an William McDuffie aus Los Angeles verkauft, wo schnell die Filmemacher auf den Wagen aufmerksam wurden. In dem Film "She had to Eat" hatte der Duesenberg einen großen Auftritt.
Spätere Besitzer waren der "Motor Trend"-Kolumnist Robert J. Gottlieb, William Coverdale - einem der ersten Mitglieder des Auburn Cord Duesenberg Clubs. Mitte der 80er wurde der Duesenberg ein Teil der Rick Carroll-Sammlung in Florida, aus der ihn der aktuelle Besitzer herauskaufte.
Das Estimate lag bei 3 bis 3,5 Millionen Dollar, der Zuschlag erfolgte bei 3 Millionen.
Wettbewerbs-Cobra bringt mehr als 2 Millionen Dollar
Das Estimate von Lot 140 wurde ebenfalls mit einem Höchstwert jenseits der 3 Millionen angegeben - 2,5 bis 3,3 Millionen Dollar. Doch der Zuschlag erfolgte bei der US-Ikone schon deutlich darunter. Für 2,25 Millionen Dollar wurde der Wagen mit der Chassisnummer CSX 3010 verkauft.
Diese Cobra ist eine von 23 Competition-Modellen und gewann unter anderem 1968 die U.S. SCCA A Production Championship und 1971 die Eastern Canadian Endurance Championship. CSX 3010 wurde in den letzten 5 Jahrzehnten bei zahlreichen historischen Rennveranstaltungen und 1.000-Meilen-Rennen eingesetzt.
Ein Scaglietti-Ferrari für 2.117.500 Dollar
Schon der Farbton ist eine Ansage: Lack in Bleu Scaro (Farbcode 18942 M), die Innenausstattung in klassischem Schwarz (VM 8500). So wurde der Ferrari 275 GTB ausgeliefert, und so wurde er auch nach seinem bewegten Leben erhalten. In den 70ern erfuhr eine umfangreiche Restaurierung. Die Laufleistung von 48.704 Meilen wird unter anderem durch ein Ferrari Classiche Zertifikat belegt.